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Stick Men: Deep (Review)
Artist: | Stick Men |
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Album: | Deep |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock-Musik aus dem Hause KING CRIMSON unter neuem Pseudonym |
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Label: | Unsung / Galileo | |
Spieldauer: | 54:13 | |
Erschienen: | 22.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Endlich ein neues Album von KING CRIMSON!
Genau das könnte der Hörer denken, wenn ihm die ersten Töne von „Deep“ mit den fetten Bässen, komplexen Drum-Orgien und mal fräsenden oder ambientartig verspielten Gitarrenklängen aus den Boxen entgegendonnern.
Was ist neu an dieser KING CRIMSON-Musik, wird wohl der nächste Gedanke des Hörers sein, den „Deep“ von Anfang bis Ende in dem trügerischen Bewusstsein lässt, hier eine neue Crimson-Scheibe eingelegt zu haben.
Neu ist, dass „Deep“ ein (beinahe) reines Instrumental-Album geworden ------ und eben nicht von KING CRIMSON ist! Sondern von zwei KC-Mitgliedern, dem Bassisten TONY LEVIN und dem Schlagzeuger PAT MASTELOTTO, sowie von dem „Guitar Craft“-FRIPP-Schüler MARKUS REUTER, der seinem Lehrmeister in nichts nachsteht. Und rein instrumental ist „Deep“ dann am Ende doch nicht geworden, denn auf „Crack In The Sky“ darf TONY LEVIN ein wenig Sprechgesang und auf „Horatio“ düsteres Gegrunze beitragen, während vordergründig MARKUS REUTER die berühmt-berüchtigten Frippertronics und Soundscapes erklingen lässt, um dieses PROJEKCT, das durch die frippsche Enthaltsamkeit gar keins ist, gänzlich abzurunden.
Kommen wir nun zur Auflösung der Suche nach dem Bandnamen, der nicht KING CRIMSON, PROJEKCTS oder LIQUID TENSION EXPERIMENT, sondern schlicht und ergreifend STICK MEN lautet. Prog, Jazz, Rock, Metal, Ambient und Improvisation heißt das Musikfeld, welches sie beackern. KING CRIMSON und ihre instrumentalen Meisterstücke von „Larks' Tongues In Aspic“ über die neueren Instrumentals, wie „Discipline“ oder „Industry“, sind die Hausnummern, die sie hinterlassen. Hausnummern, die nicht wirklich neu sind, sondern nur Seiteneingänge, die neben der Nummer einen Buchstaben erhalten. Die STICK MEN öffnen keine neuen Eingänge, aber sie vergrößern ein wenig die Türen, auch wenn sie es bei „Sepia“ mit etwas zu langweiligen Loops und Ambient-Gewusel übertreiben, dafür aber mit ihrem Anti-Walfang-Titel „Whale Watch“, der mit seinen zehn Minuten Laufzeit „Deep“ schwer beeindruckend abschließt, noch ein gehöriges Achtungszeichen setzen.
FAZIT: Am Ende ist und bleibt „Deep“ aber eine KING CRIMSON-Gedenk-Platte in CD-Form. Gut, aber irgendwie doch nur eine Kopie aus besseren KC-Zeiten, die, wie's scheint, längst vorbei sind und uns höchstens noch mit neuen Abmischungen alter Meisterwerke überraschen. „Deep“ ist alter Wein aus neuen Schläuchen – selbst wenn Mr. FRIPP hier mal nicht der Kellermeister ist!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nude Ascending Staircase
- On/Off
- Cusp
- Hide The Trees
- Crack In The Sky
- Horatio
- Concussion
- Sepia
- Whale Watch
- Bass - Tony Levin
- Gesang - Tony Levin
- Gitarre - Markus Reuter
- Schlagzeug - Pat Mastelotto
- Deep (2013) - 9/15 Punkten
- Midori – Live In Tokyo 2015 (2016)
- Roppongi (2017)
- Owari – feat. Gary Husband (2020)
- Tentacles (2022) - 12/15 Punkten
- Tentacles – ein kleines Kontra (2022) - 9/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
proggus
gepostet am: 28.04.2013 User-Wertung: 12 Punkte |
Ich finde, hier werden Stick Men allzusehr in Richtung King Crimson-Klon geschoben. Es ist schon klar, dass das Trio in vielerlei Hinsicht wie eine abgespeckte, raue Version des Crimson King klingt... aber darüberhinaus haben die Drei - schon wegen der Instrumentierung mit Stick und Touch Guitar - einen recht eigenen Sound entwickelt. Und gute Musik wird nicht schlechter, weil sie sich von früheren Quellen inspirieren lässt. Wer King Crimson-Musik der härteren Gangart mag, sollte sich dieses Album nicht entgehen lassen. |
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 29.04.2013 |
Eigentlich wollte ich die Stick Men nicht als Klon von King Crimson darstellen, wie du es meinst, Proggus, sondern eher als einen regulären KC-Nachfolger mit originalen KC-Mitgliedern und einem Fripp-Schüler. Nur Fripp fehlt eben - die Musik klingt aber wie KC! Allerdings fehlen ihr einfach die wirklich originellen Ideen wie sie man von Fripp gewöhnt ist. |