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Infamis: Im Westen der Himmel (Review)
Artist: | Infamis |
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Album: | Im Westen der Himmel |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative / Americana |
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Label: | Wenders Music | |
Spieldauer: | 50:44 | |
Erschienen: | 26.07.2013 | |
Website: | [Link] |
Hört man das neue Album der Band, die nun durch Wim Wenders's Schützenhilfe verstärkt ins Licht der Aufmerksamkeit (des Feuilletons?) rücken wird, fällt vor allem eine Assoziation ein: MADRUGADA, bloß mit zumeist rabenschwarzen deutschen Texten und einer für Künstler hierzulande typischen Sperrigkeit, die an die Aufbruchszeiten der Rockszene der Bundesrepublik gemahnt.
Nein, INFAMIS machen keine Gebrauchsmusik, obschon sich ihre Songs nicht einmal mühselig erfassen lassen. Am Ende ist es die finstere Atmosphäre, die sie nicht zu jedermanns Sache werden lassen. Stilistisch schwenken die Berliner zwischen Spoken-Word-Performances und assoziativen Instrumentalpassagen (höre die "Entracte"-Segmente), Monotonie als Rezept im Geiste von THE VELVET UNDERGROUND ohne deren bewussten Dilettantismus und einem leichten Hang zu fast schnörkellosem Garage Rock. Die Americana-Bezüge stehen bei dieser Band folglich in einem gänzlich anderen Kontext als bei den Heerscharen von CALEXICO-Mitläufern, was INFAMIS eine hohe Originalität garantiert.
Cave-Imitationen, so man der Gruppe Böses unterstellen möchte, ergeben sich durch gelungene Mörderballaden beziehungsweise elegant schreitendes Material ("Verrat"), und Starrsinn hin oder her: Ein paar richtig erhebliche Hooks hat man dennoch eingestreut, etwa im Opener oder während des treibenden "Ein weiterer Tag", im epischen Highlight "Keith" ... und mit dem selbstredenden "Walzer" sowieso. Überhaupt kommt der stärkste Stoff dieser intensiven Scheibe erst gegen Ende, denn die Macher können es sich bei so vielen guten Ideen schlicht leisten.
FAZIT: INFAMIS stehen in Deutschland und darüber hinaus allein auf weiter Steppe mit ihrem spannenden Mix, der für jeden Fan von WOVEN HAND bis EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN etwas bietet. Davon abgesehen ist "Im Westen der Himmel" eine sehr stimmungsvolle Scheibe mit manchmal Gänsehaut erzeugenden Lyrics und musikalischen Wendungen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ganz großes Kino
- Le Grand
- Entracte 1
- Cafard
- Ein weiterer Tag
- Entracte 2
- Ihr
- Verrat
- Entracte
- 3
- Keith
- Lied ohne Wert
- Walzer
- Entracte 4
- Bass - Maren van Ham
- Gesang - Pierre Moulin, René Schwettge, Maren van Ham
- Gitarre - Pierre Moulin, René Schwettge, Maren van Ham
- Schlagzeug - Bernd Verch
- Im Westen der Himmel (2013) - 12/15 Punkten
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