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Zdob Şi Zdub: Basta Mafia! (Review)

Artist:

Zdob Şi Zdub

Zdob Şi Zdub: Basta Mafia!
Album:

Basta Mafia!

Medium: CD
Stil:

Folk/Crossover/Rock

Label: Asphalt Tango Records
Spieldauer: 53:10
Erschienen: 27.01.2012
Website: [Link]

Die aufmerksamen Eurovision Song Contest-Zuschauer unter unseren Lesern dürften dieses moldawische Sextett bestimmt noch lebhaft in Erinnerung behalten haben. Im Jahre 2005 erreichte die Band um den mit drolligem Akzent chantierenden Sänger Roman Iagupov mit dem Song „Bunica Bate Doba“ einen beachtlichen sechsten Platz – und das lag sicherlich nicht bloß an den durchgeknallten Outfits der Jungs und der auf der Bühne trommelnden Oma, sondern primär an der Musik, die seinerzeit wie die RED HOT CHILI PEPPERS auf dem Osteuropa-Folk-Trip tönte. Sechs Jahre später hatten die Jungs mit der Nummer „So Lucky“ zwar nicht ganz so viel Erfolg, aber immerhin brachte ihnen dieser Gute-Laune-Song Platz zwölf ein.

ZDOB ŞI ZDUB allerdings auf den ESC zu reduzieren, wäre grundlegend falsch, denn diese originelle Band treibt schon seit den Mittneunzigern ihr crossoverndes Unwesen. Zu Anfangszeiten waren die sechs noch etwas roher und wilder unterwegs, die Extreme in Richtung Punk, Folk und Lautem waren deutlicher zu vernehmen, und so könnte man, wenn man böse wäre, ja beinahe schon behaupten, dass die Kapelle sich ein Stück weit dem Markt angepasst hätte.

Im Grunde haben sich ZDOB ŞI ZDUB allerdings schlichtweg geweigert, immer das selbe zu praktizieren, was zur Folge hat, dass sich auf „Basta Mafia!“ sehr wohl Stücke finden, die an alte Taten erinnern – besonders gegen Mitte und Ende des Albums. Genauso hat es auf der Platte aber auch rockig und poppig stampfende Kompositionen, die man so noch nicht von den Musikern gehört hat. Geblieben ist hierbei jedoch die Verschrobenheit der Band, die ihnen am Leib anhaftet wie das Duftsekret eines Skunks, und das ist auch gut so. Daher kann es sich die Truppe auch erlauben, für sich neue Gefilde zu erobern, wie zum Beispiel dezente Elektronik („Running“, „Gipsy Life“), etwas Alternative Rock oder ein klein wenig Wave der 80er („Eternal Kiss“)

Da mit dem Produzenten Marc Elsner (MR. ED JUMPS THE GUN, BLIXA BARGELD, DIE HAUT) auch ein Bandexterner ins Songwriting involviert war, könnte man natürlich befürchten, dass vieles zu glatt und massenkompatibel arrangiert wurde, doch die Panik ist unbegründet, denn Elsner ließ ZDOB ŞI ZDUB ZDOB ŞI ZDUB themselves sein, und die Songs bleiben trotz etwas mehr Eingängigkeit spannend, überraschend und abwechslungsreich. Lediglich der Mix, den Andy Schuman (VERBAL ABUSE, DARK HORSE) besorgt hat, ist manchmal etwas zu brav und kantenarm geraten – gerade im Gitarrenbereich hätten die Regler gerne etwas weiter nach oben geschoben werden können.

Letzten Endes ist dies aber Meckern auf hohem Niveau, denn es schadet dem Mainstream nicht, wenn Bands wie diese sich heranpirschen, um irgendwann den musikalischen Einheitsbrei der Radiolandschaft etwas zu unterwandern und so etwas Würze und Exotik in den Alltag zu bringen.

FAZIT: Dieser insgesamt neunte Release macht Spaß und besitzt Tiefe, denn ZDOB ŞI ZDUB bieten nicht nur Entertainment („So Lucky“ oder der Titeltrack), sondern auch Melancholie, Anspruch und Seriosität. Sogar ohne wilde Auftritte vor 300 Millionen TV-Zuschauern.

Chris Popp (Info) (Review 6702x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Basta Mafia
  • Running
  • Eternal Kiss
  • Gipsy Life
  • We Are Free
  • Maria
  • Haiduk
  • Trece Vremea Omului
  • Nistru
  • Good Bye
  • F-S-S-O
  • The Holy Fuel
  • So Lucky

Besetzung:

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