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Blue Aside: The Moles of A Dying Race (Review)

Artist:

Blue Aside

Blue Aside: The Moles of A Dying Race
Album:

The Moles of A Dying Race

Medium: CD
Stil:

Stoner / Doom / Sludge

Label: Hydro-Phonic
Spieldauer: 62:56
Erschienen: 12.10.2012
Website: [Link]

2012 ist ein gutes Jahr für Sciencefiction-Freunde mit einem Draht zu Stromgitarren: Bei BLUE ASIDE, die nach der Debüt-EP „The Orange Tree“ hiermit ihren ersten Longplayer vorlegen, spielen innerhalb eines Weltraum-Konzepts Maulwurfmenschen die Hauptrolle. Anders als bei den gerade mit Label durchstartenden Kollegen COLOSSUS ist die Musik jedoch stärker im Doom verwurzelt.

Schon der erste Teil des Titeltracks, der die Scheibe eröffnet, wächst sich nämlich zum monotonen Mantra im Kriechgang aus. Minimalistisch agieren die Bostoner allerdings nur an der Oberfläche denn Abrams spielt eine virtuose Leadgitarre und füllt die Zwischenräume ausgiebig. Seine Stimme verfügt indes über wenig Ausdruck, ist wiederum passend dünn und belegt für diese Stilistik, wobei er in „Electrode Man“ ab und an shoutet. Obwohl man BLUE ASIDE von der Stimmung her mit frühen und weniger quirligen MASTODON vergleichen kann, sind sie der Genre-Tradition stärker verhaftet und vermutlich keine Angelegenheit für ein hippes Publikum.

Diesem entgeht dann ein psychedelischer Meisterstreich wie „Will We Remain Tomorrow“, dessen geschichtete Gitarren eine Angelegenheit fürs Staunen unterm Kopfhörer darstellen – und endlich tut sich auch rhythmisch etwas, denn Drummer Netto spielt smarte Fills und treibt seine Mitstreiter letztlich auch aus der Reserve in höhere Geschwindigkeitsregionen, was im Laufe von acht Minuten – die Songs dauern im Schnitt so lange und werden erst in der zweiten Hälfte des Albums kürzer – zweimal geschieht. Der erste Zehnminüter in Form des zweiten Teils des Titeltracks schlägt mit unverzerrten Passagen und doppelten Leads (wie bringen die das live?) eine epische Classic-Metal-Bresche in die unwägbare Soundlandschaft, ohne dass man den Gesang in den langen Zwischenteilen vermissen würde. Die zeit zum zweiten Longtrack vergeht mit dem swingenden Hit „The Ice Mammoth“, den jede Stoner-Band gerne schriebe, wie im Flug.

„We Move To Sleep“, das längste aller Lieder, besitzt dann dank seiner stehenden Gitarrentöne und der ständig wiederholten Titelzeile Signalhorn-Charakter, artet bis zur Hälfte in ein sehr dichtes Gitarrenfest aus und überrascht dann mit einem schwebenden Synth-Part zu Akustik-Klampfen und der besten Gesangsleistung der Scheibe, ehe der Koloss zu einem triumphal heftigen Ende gelotst wird.

BLUE ASIDE sind also findige Songwriter – wie sie mit den relativ kompakten Stücken an vorletzter und letzter Stelle ebenfalls beweisen: Teil drei des Titeltracks braucht nur ein Riff zu allerlei Klangeffekten sowie eine obenauf flirrende Melodie, welcher der Frontmann mit der Stimme folgt (Das Motiv der vorangegangenen beiden Versionen der Komposition wird aufgegriffen), wohingegen „Interstellar Overdriven“ nicht nur vom Titel her eine Anspielung an einen gewissen Rock-Klassiker darstellt, denn auch stilistisch machen BLUE ASIDE hier ein Fass Sternenstaub auf. Der Schlagzeuger geht völlig aus sich heraus (Doublebass), während sein Gitarrist alle Zügel schießen lässt und funkig von Basser Twomey unterstützt wird … ein schmatzendes wie unüberbietbares Finale.

FAZIT: „The Moles of A Dying Race“ ist ein vorne etwas sperriger, zum Heck hin aber ungemein schnittiger Bolide, der mit Bauelementen aus dem klassischen Rock und angrenzenden Härter-bis-schwermütig-Genres konstruiert wurde, ohne dass sich BLUE ASIDE des Plagiats schuldig machen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3580x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • The Moles Of A Dying Race – Part 1
  • The Electrode Man
  • Will We Remain Tomorrow
  • The Moles Of A Dying Race – Part 2
  • The Ice Mammoth
  • We Move To Sleep
  • The Moles of a Dying Race – Part 3
  • Interstellar Overdriven

Besetzung:

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