Partner
Services
Statistiken
Wir
The Wounded Kings: In the Chapel of the Black Hand (Review)
Artist: | The Wounded Kings |
|
Album: | In the Chapel of the Black Hand |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Orgel-Doom |
|
Label: | I Hate Records | |
Spieldauer: | 41:12 | |
Erschienen: | 02.09.2011 | |
Website: | [Link] |
Superdüster geht es im englischen Südwesten zu, und heuer mit zeitgeistigem Mehrwert, nachdem Sänger George das Weite gesucht hat: Okkulter Rock mit Frauchen am Mikrofon ist in, und THE WOUNDED KINGS nisten sich mit ihrem bleischweren Orgel-Doom eine eigene Nische im ohnehin muffig engen und mediengemachten "Trend"-Winkel ein. Sprich: Das Gelaber kann dem Quintett schnurzpiep sein …
Vier Songs … alles klar, nicht wahr? Dreimal über zehn Minuten, einmal kompakt, aber der Reihe nach: "The Cult Of Souls" entführt den Hörer ins Spukschloss. Neuzugang Sharie ist stimmlich ähnlich begrenzt wie andere Gläserrückerinnen, besitzt aber dafür das notwendige Charisma, und wo Mike Heath zumindest von Fettesten riffen kann, streut Kollege Mills die notwendigen Harmonien über seine Hammond ein. Das wird vor allem im ganz gemächlichen Schlagabtausch am Ende des Tracks anmutig - zuerst gedehnte Leads, dann die Klampfe zurückgenommen und zum großen Finale angehoben. Da muss Madame am Mikro nur kurz hauchen, und die Gänsehaut stellt sich ein.
Und nein, die Freunde der Nacht lassen sich nicht einfach nur gesichtslose Bandwürmer aus dem Rektum hängen, sondern schreiben stringente Songs mit Spannungsbögen. "Gates Of Oblivion" setzt in Sachen Schauerlichkeit noch einen drauf, wiewohl THE WOUNDED KINGS dumm wären, sich auf eine Stimmung zu beschränken, denn ihr Bandname sollte verpflichten und tut es auch. Song zwei offenbart also zumindest verhalten Verletzlichkeit, gerade im zweiten Teil von drei insgesamt ("The Descent", "Dominion" und "Arrival"), während das Finale vermutlich das Maximum dessen darstellt, wozu Neyland stimmlich in der Lage ist.
Der verlorene Kurzsong an dritter Stelle erweist sich als Instrumental mit Mehrarbeit für die Gitarrenfraktion, ein stimmiges Interludium zum Abschluss- und Titelstück der Scheibe, mit dem THE WOUNDED KINGS beweisen, dass der Wechsel an der Front als Fortschritt auch aufs rein Instrumentale abgefärbt hat, denn wo die Band zuvor vor allem heavy und nicht viel mehr war, versprüht sie nun ein eigenes Flair, eben nicht nur gesanglich, sondern auch kompositorisch, denn sollte man sich auf einen Vergleich festlegen, fallen die Solobemühungen von Leif Edling ein - und selbst das auch nur mit großen Abstrichen.
FAZIT: THE WOUNDED KINGS spielen Kirchen-würdigen Schwerst-Doom mit Frauenstimme an der Front und sind damit so etwas wie die Metal-Version von JACULA und anderem Okkulten. Schmeckt englisch, riecht italienisch und mundet vor allem in den finsteren Stunden trefflich zur Läuterung, denn wer es sprunghaft mag, sollte sich woanders umschauen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Cult Of Souls
- Gates Of Oblivion
- Return Of The Sorcerer
- In The Chapel Of The Black Hand
- Bass - Jim Willumsen
- Gesang - Sharie Neyland
- Gitarre - Steve Mills, Alex Kearney
- Keys - Steve Mills
- Schlagzeug - Mike Heath
- The Shadow Over Atlantis (2010) - 8/15 Punkten
- Embrace Of The Narrow House (2011)
- In the Chapel of the Black Hand (2011) - 10/15 Punkten
- Consolamentum (2014) - 9/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Fido65
gepostet am: 02.10.2011 User-Wertung: 15 Punkte |
Tja, wenn ich die Rezension so lese, und von den leichten Abzügen beim Gesang ("stimmlich begrenzt", kann man so nicht stehen lassen, denn Sharie Neyland hat eine hervorragende Stimme, die es vielleicht nicht mit einer Tarja Turunen aufnehmen kann, in den tieferen Lagen allerdings absolut überzeugt) einmal absehe, hört sich das eher nach einer 12 oder 13er Bewertung an!
Im Großen und Ganzen stimme ich Herrn Schiffmann aber zu, denn in diesem Bereich einen eigenen Stil überzeugend rüber zu bringen, ist schon eine Kunst. Von der Atmosphäre und der musikalischen Darbietung (die Soli sind hervorragend, und die Songs sind sehr interessant aufgebaut) her, übertrifft "In The Chapel ..." die neuen Outputs von "40 Watt Sun" oder die völlig überbewerteten "Pentagram" um Längen!! Ganz klar die Höchstpunktzahl! |