Zwar ist es auf den ersten Blick ein Leichtes, eine Band wie KÄLTETOD in die derzeit recht angesagte Sparte des depressiv-suizidalen Schwarzmetalls einzusortieren, damit wird man dem Sound der des Projekts eines gewissen R. aber nur bedingt gerecht. Das zweite Album "Reue", das bereits im September letzten Jahres erschien, besteht aus Material aus den Jahren 2004 bis 2006 und zu dieser Zeit war ein solcher Sound noch nicht so angesagt, wie heute.

Dementsprechend bekommt der Hörer keine betont krank wirkende Musik zu hören, sondern rauen, atmosphärischen Black Metal, der vor nicht nur von seiner Rohheit lebt, sondern vor allem von interessanten, abwechslungsreichen Arrangements. In Sachen Sound muss der Gourmet sicherlich Abstrich machen, die Kombination aus dumpf-blechernen Drumsounds (vermutlich aus der Konserve), hallendem Geschrei, das eher im Hintergrund passiert und dichten Gitarren passt jedoch gut zur vorherrschenden Stimmung und dem entsprechenden Songwriting. Zwar sind KÄLTETOD immer dann am eindringlichsten, wenn die hypnotische Raserei die Oberhand gewinnt, doch gelingt es genauso, mit doomig-melodischen Songs zu überzeugen. Ebenso effektiv sind die Parts, in denen nur die Gitarren ohne andere Instrumente zu hören sind.

FAZIT: Insgesamt ist "Reue" ein Album, das zwar nicht gerade mit Originalität punktet, aufgrund seiner Stimmigkeit kann aber jeder Anhänger der Spielart bedenkenlos zugreifen.