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Blut Aus Nord: 777 - Sect(s) (Review)
Artist: | Blut Aus Nord |
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Album: | 777 - Sect(s) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal/Avantgarde/Ambient |
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Label: | Debemur Morti Productions | |
Spieldauer: | 45:29 | |
Erschienen: | 22.04.2011 | |
Website: | [Link] |
Diese französische Band ist und bleibt absolut unberechenbar. Waren das vierte und fünfte Album „Mort“ beziehungsweise „Odinist – The Destruction Of Reason By Illumination“ eher turmhohe Kaskaden der Dissonanz, Disharmonie, Hässlichkeit, Sickness und auf geniale Weise ganz nahe am Rande des Unhörbaren, schloss das darauf folgende „Memoria Vetusta II: Dialogue With The Stars“ stilistisch wieder an das schwarzmetallisch-epische zweite Album „Memoria Vetusta I: Fathers Of The Icy Age“ an, wenngleich sich auch hier die ein oder anderen Reibungen eingeschlichen haben. Mit der 2010er 12inch-EP „Once It Was... Liber I“, die einen weiteren Zyklus startete, zeigten BLUT AUS NORD dann erneut eine völlig andere Seite von sich, denn neben dem Einsatz bewährter Trademarks aus so ziemlich jeder Ära der Vergangenheit hat sich die Band auf diesem aus zwei Tracks bestehenden, rau produzierten, etwa halbstündigen Ungetüm auch dem Death Metal ein ganzes Stück weit geöffnet. Stellenweise tönt das Ganze dann DARKTHRONE zu „Soulside Journey“, nur auf einem üblen Pilztrip und in schwerem Wasser schwimmend, räudig, doomig, dunkel, nebulös, unheimlich, faszinierend.
Zyklen und Mehrteiler werden wohl zunehmend ein fester Bestandteil der Veröffentlichungspolitik BLUT AUS NORDs sein, denn bei „777 Sect(s)“ handelt es sich um Teil eins einer Trilogie, deren zweiter Teil „777 – The Desanctification“ im September 2011 erscheinen soll. Teil drei, „777 – Cosmosophy“, ist für November 2011 geplant. Auch auf vorliegendem erstem Part findet sich viel Black Metal, doch die 1993 als VLAD gegründete, 1994 dann in den heutigen Bandnamen umbenannte Kapelle setzt diesen ganz anders ein als bisher. Einerseits schräger und widerborstiger („Epitome 01“), dann aber wieder extrem schöngeistig und hochmelodisch („Epitome 02“). Ja, ja, das gab es schon, klar, aber irgendwie... anders. Eben nicht so wie zuvor. Hinzu gesellen sich Ambient-, Industrial-, Industrial-, Drone- und Noise-Parts, ja sogar an triphoppigen elektronischen Rhythmen versucht sich das Gespann mit Erfolg. Die horrorartigen, schaurigen, langsamen Tonhöhenmodulationen aller Instrumente gleichzeitig – so, als würde man die rpm-Zahl des Plattenspielers behutsam hoch- und runter drehen, nur mit dem Unterschied, dass lediglich die Tonhöhe, aber nicht die Geschwindigkeit „mitgeht“ - werden auf „777 Sect(s)“ nur noch äußerst selten, dafür aber deutlich effektiver eingesetzt: Erst in „Epitome 03“ bekommt dieses Stilmittel etwas größeren Platz eingeräumt.
Wenngleich dieses achte Album (und gleichzeitig der sechzehnte Output, inklusive EPs und Demos, exklusive Re-Releases) eines der musikorientiertesten der Bandgeschichte ist, bewahren sich die Westeuropäer dieses Unheilvolle, Mystische und vor allem Undurchdringlich-Verschwommene, und trotz seiner teils krassen Kontraste und der bewussten Gegen-den-Strich-Gebürstetheit (huargh!) ist dieses dreiviertelstündige Gerät eines der homogensten und – man traut sich das Wort bei dieser Band gar nicht in den Mund zu nehmen – eingängigsten Werke der BLUT AUS NORD-Historie. Oder auch wieder nicht? Ach verdammt! Haha!
FAZIT: BLUT AUS NORD haben mit diesem ersten Drittel ihres 2011er „777“-Dreiteilers Selbsttreue und Weiterentwicklung perfekt miteinander vereint, und diese Unverkennbarkeit, kombiniert mit der eingangs erwähnten Unberechenbarkeit, untermauert den Sonderlingsstatus des Terzetts nachdrücklich. Im positiven Sinne, versteht sich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Epitome 01
- Epitome 02
- Epitome 03
- Epitome 04
- Epitome 05
- Epitome 06
- Bass - GhÖst
- Gesang - Vindsval
- Gitarre - Vindsval
- Keys - W. D. Feld
- Schlagzeug - W. D. Feld
- MoRT (2006)
- Odinist (2007) - 8/15 Punkten
- Memoria Vetusta II - Dialogue (2009) - 12/15 Punkten
- The Mystical Beast Of Rebellion (2011) - 11/15 Punkten
- 777 - Sect(s) (2011) - 12/15 Punkten
- 777 - The Desanctification (2011) - 13/15 Punkten
- 777 - Cosmosophy (2012) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Troll
gepostet am: 11.05.2011 User-Wertung: 13 Punkte |
Visionär, beänstigend, großartig! |