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The Tea Club: Rabbit (Review)
Artist: | The Tea Club |
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Album: | Rabbit |
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Medium: | CD | |
Stil: | Artrock |
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Label: | Just For Kicks | |
Spieldauer: | 63:59 | |
Erschienen: | 05.11.2010 | |
Website: | [Link] |
Typisch britisch klingt nicht nur der Bandname: THE TEA CLUB haben mit "Rabbit" ihre zweite Tasse zum gepflegten Schwelgen unterm Kopfhörer angerührt - mit Milch, aber ohne Zucker.
Dennoch beschränkt der Haufen sich nicht auf ein einziges Gefühl, also die Melancholie all der RADIOHEADs und ergrauten MARILLIONs, sondern lässt ihrem Sound mannigfaltige Assozitationen angedeihen, welche von Nachdenklichkeit bis zu Euphorie reichen, jedoch immer auch Humor mitschwingen lassen. Geht dies den großen Namen bisweilen ab, zeichnen THE TEA CLUB sich gerade durch diese nicht einmal unenglische Eigenschaft aus, wobei Eigen-schaft durchaus das treffende Wort darstellt, gilt doch der Inselhumor bisweilen als derbe Geschmacksache. Angesichts dessen geht es auf "Rabbit" relativ wenig verschroben, wenn auch kreativ farbenfroh zu. Die meistens längeren Stücke lassen auf ein Kompositionsschema schließen, das nur insofern mustergültig ist, als dass die Gruppe eine minutenlang verfolgte Richtung schon einmal verlassen kann und die Bauklötze wieder ganz neu stapelt, damit der Hörer ebensolche staunt. Gleich "Simon Magus" und "Diamondized" sind Paradebeispiele dieser Disziplin, wobei es nicht selten vorkommt, dass THE TEA CLUB die Enden wider die Wand fahren - im positiven Sinne der Klangverdichtung: die Soundwälle, welche Drums und Gitarren auftürmen, überführen die Musik zwar nie in den Noise-Bereich (auch wenn man sich im Titel des dritten Tracks damit brüstet, den SONIC-YOUTH-Drummer hingerichtet zu haben ... nettes Wunschdenken) wie die Nachbarn von PART CHIMP oder AMPLIFIER, doch als Merkmal des Teekesselchen-Stils gehen sie trotzdem durch. Für die vollkommene Anarchie sind THE TEA CLUB letztlich aber doch zu aristokratisch unterwegs.
"He is Like A Spider" sowie der Dynamikausbund "Tumbleweeds" bieten sich als Anspieltipps an, doch eigentlich erhält man mit "Rabbit" ein geschlossenes Werk, dessen Lieder neben ihrer Alleinfunktion als Albumganzes funktionieren. Wer progressive Rockmusik mag, die sich dieses adjektiv eben nicht auf die haarlose Brust tätowiert hat, sollte die Band unbedingt anchecken; Fans der pfefferminzenen Spielart des Prog sowieso ...
FAZIT: "Rabbit" weist THE TEA CLUB als überdurchschnittlich gute Komponisten im Schnitt zehnminütiger Songs aus, welche vor Stimmungswechseln nur so strotzen. Die Musikalität der Gruppe ist höher, als der herkömmliche Indie-Habitus es gebietet, doch trotzdem ist man eher solchen als "toffee-nosed" Artrock-Kreisen zuzurechnen. Wo die einen sich weder rasieren noch kämmen und die anderen Schlips und Kragen tragen, musizieren THE TEA CLUB gewissermaßen ungewaschen, dafür aber umso stärker parfümiert - und ihr Wässerchen besitzt Langzeitwirkung ...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Simon Magus
- Diamondized
- The Night I Killed Steve Shelley
- Royal Oil Can
- Out Of The Oceans
- He Is Like A Spider
- Nuclear Density Gauge
- Tumbleweeds
- Astro
- Bass - Becky Osenenko
- Gesang - Patrick McGowan, Dan McGowan
- Gitarre - Patrick McGowan, Dan McGowan
- Keys - Tom Brislin
- Schlagzeug - Kyle Minnick
- Rabbit (2010) - 11/15 Punkten
- Quickly, Quickly, Quickly (2012) - 13/15 Punkten
- Grappling (2015) - 11/15 Punkten
- If / When (2019) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Frommherz
gepostet am: 19.11.2010 |
Klingt interessant! |