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The Tea Club: Quickly, Quickly, Quickly (Review)
Artist: | The Tea Club |
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Album: | Quickly, Quickly, Quickly |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Eigenvertrieb/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 42:35 | |
Erschienen: | 28.12.2012 | |
Website: | [Link] |
Daran, dass Drummer Kyle fort nicht mehr zur Besetzung von THE TEA CLUB gehört, kann die neue Leichtigkeit der Gruppe nicht liegen. Was auch immer der Grund sein mag: Ihr drittes Album ist quirlig und trotz sehr langer Songs wunderbar leichtfüßig ausgefallen.
Das Herzstück kommt zuerst: Die 18 Minuten „Firebears“ rücken nicht nur den neuen Taktgeber Rizzolo in den Vordergrund, sondern strotzen vor staunen machender Tastenarbeit und vielschichtigen Sounds, die alle Klippen des Prog umschiffen. THE TEA CLUB greifen nicht auf abgegriffene Pattern oder Klänge zurück, was im Falle dieses Stücks allein schon durch die narrative Ausrichtung unterbunden wird. Der Synthesizer umschmeichelt oder kontrastiert Patrick McGowans facettenreiche Stimme, während die Gitarren meistens herbe kratzen, als ob man YES beziehungsweise Steve Howe zu Hochzeiten lauschte. Passend zum Text, der sich mit der Selbständigkeit des Heranwachsenden und damit verbundener Unbill auseinandersetzt, erhalten auch lyrisch sanfte Passagen Einzug, allerdings ohne die folkloristische Anmutung des Vorgängers „Rabbit“. Das Ende erweist sich anders als üblich nicht als unüberbietbare Superlative welcher Art auch immer (sei es spielerisch, in puncto Lautstärke oder Tempo), sondern kommt so gelöst daher, wie das tolle, fiebrig grelle Artwork des Albums eben nicht ist.
Dan intoniert „The Eternal German Infant“ kaum unterscheidbar von seinem Bruder, aber der Charakter dieses „nur“ neunminütigen Stückes ist ein anderer: Während der Gesang nachdenklich bis leutselig wirkt, geschieht instrumental abermals eine ganze Menge, und zwar abseits glatter Neo-Prog-Konstrukte mit viel Schweiß und Schmutz im Klanggewand, den auch kein pittoreskes Mellotron reinwaschen kann … nicht dass die Band dies überhaupt wollte. Lieber lädt sie mit dem geisterhaften „Mister Freeze“ zum Gruseln ein. Der kürzeste Track beruht auf einem Minimal-Bassriff und mystisch aufgeladenem Märchenonkel-Gesang vor geräuschvollem statt konkret melodischem oder rhythmischem Gitarrenspiel. Der neue Schlagwerker hat übrigens Sendepause und hält sich auch in den letzten zehn Minuten der Scheibe zurück, die da „I Shall Consume Everything“ heißen. Auch hier fällt es schwer, Rückbezüge auf andere, alte Bands des Genres vorzubringen; zunächst tänzeln THE TEA CLUB sachte durch den Hain, doch nach und nach schwillt die Klangblase an und platzt als Finster-Progger – quasi passend zum Text über unerfüllte Begierden. Dass sich die Band auch hier nicht bis zum Schluss mit den Extremen zurückhält, sondern gediegen ausklingen lässt, ist einmal mehr Zeugnis ihrer Unberechenbarkeit. Diese jedoch stellt keine Pose dar, denn die Combo vermag es zu jeder Minute, ihre Attitüde mit schreiberischer Güte zu untermauern.
FAZIT: THE TEA CLUB sind mit diesem Album zu einer der interessantesten Progressive-Rock-Bands im wahren Wortsinn avanciert. „Quickly, Quickly, Quickly“ klingt unbequem, aber nicht gewollt, dazu visionär in puncto Klang wie Arrangements, ohne sich hinter Begriffen wie Eklektizismus oder Avantgarde verstecken zu müssen, und letztlich auch emotional. Dass man hier Gefühle ausgedrückt hört, die bislang stumm geblieben waren, spricht für die Relevanz dieser durch und durch zeitgemäßen, wichtigen Band.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Firebears
- The Eternal German Infant
- Mister Freeze
- I Shall Consume Everything
- Bass - Charles Batdorf
- Gesang - Patrick McGowan, Dan MacGowan
- Gitarre - Patrick McGowan, Dan MacGowan
- Keys - Becky Osenenko
- Schlagzeug - Joe Rizzolo
- Rabbit (2010) - 11/15 Punkten
- Quickly, Quickly, Quickly (2012) - 13/15 Punkten
- Grappling (2015) - 11/15 Punkten
- If / When (2019) - 11/15 Punkten
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