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The Rebel Wheel: We Are in the Time of Evil Clocks (Review)
Artist: | The Rebel Wheel |
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Album: | We Are in the Time of Evil Clocks |
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Medium: | CD | |
Stil: | Raw Prog |
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Label: | 10T/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 60:02 | |
Erschienen: | 28.05.2010 | |
Website: | [Link] |
Nach dem selbst betitelten Debüt aus dem Jahr 2003 und dem Album „Diagramma“ von 2007, ist „In The Time Of Evil Clocks“ die dritte Veröffentlichung der kanadischen Band THE REBEL WHEEL. In einer Rezension zum Vorgänger hieß es: „Alles in allem ein vielversprechendes Album, und es lässt freudig erwarten, wohin es die Band mit ihrer nächsten Veröffentlichung führen wird.“
Zurecht. Denn was sich da entwickelt hat, ist eine raue und zugleich zärtliche Version progressiven Rocks, der auf KING CRIMSON fußt, nahe bei den sperrigen Momenten STEVE HACKETTs wohnt und gerade durch seine gelegentlichen Saxophon-Einsätze, sowohl entfernt an VAN DER GRAAF GENERATOR erinnert, wie eine gehörige Portion vertrackten – aber nicht ZU vertrackt – Jazz mit sich führt.
Dazu gesellen sich, vor allem im dreißigminütigen Siebenteiler „The Discovery Of Witchcraft“, Ambient-Einflüsse und Klangcollagen, die auch gut in einen surrealistisch angehauchten Horrorfilm passieren würden. Dass sich NATHAN MAHLs Guy LeBlanc als Gastmusiker auf einem Stück wiederfindet, passt ebenso gut ins Bild wie das wuchtige Bassspiel, das in den Händen gleich dreier Bassisten liegt.
Trotz aller Brüche in Tempo, Härtegrad und Ausrichtung wirkt das Album nicht wie ein schlecht zusammen gesetztes Puzzle. Mag man einen letzten Rest an Stringenz vermissen, wirkt die Aufnahme nicht wie die zerfaserte Vision spieltechnisch begabter Prog-Enthusiasten. Verbindendes Glied ist nicht zuletzt der warme, zwar alles andere als überragende, aber ungemein passende Gesang Angie MacIvors, die auch für das stimmige Saxophonspiel zuständig ist. THE REBEL WHEEL haben sich heimelig in einer musikalische Behausung eingerichtet, die noch nicht überfüllt ist. Und sie scheinen sich dort sehr wohlzufühlen. Und mit ihnen der Hörer.
FAZIT: Jazzrock, die ruppigeren Seiten des Progressive Rocks, lyrische, fließende Passagen, mellotrongeschwängerte Melancholie; THE REBEL WHEEL bewegen sich innerhalb eines breiten Spektrums und können es mehr als passabel ausfüllen. Es gibt viel zu entdecken, während die Zeit der bösen Uhren herrscht. Das geht zwar nicht immer zahnradgenau ineinander über, aber ist gerade durch seine Vielfalt und eigenwillige Zusammensetzung eine äußerst reizvolle Hörerfahrung. Von feenhafter Schnullerbackenmusik bis zu scharfkantigem Jazz werden viele Offerten gemacht. Langweilig ist es nicht, sie anzunehmen.
PS.: Dass „We Are in the Time of Evil Clocks” etwas uneins mit sich selbst ist, zeigt sich auch daran, dass die rein rechnerische Dauer der Tracks 64:00 beträgt, der CD-Player aber hartnäckig 60:02 Minuten Laufzeit anzeigt...
Erhältlich über Just For Kicks.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- We Are in the Time of Evil Clocks
- Klak
- Wordplay
- Scales of the Ebony Fish
- Settling of Bones
- The Discovery of Witchcraft
- - Pt. 1 Convent
- - Pt. 2 hags 1
- - Pt. 3 Mad Night
- - Pt. 4 Hags 2
- - Pt. 5 Invitation to the Dance
- - Pt. 6 Hags 3
- - Pt. 7 Cavort
- Evil Clocks 2
- Bass - Claude Prince, David Campbell, Guy Dagenais
- Gesang - David Campbell, Angie MacIvor
- Gitarre - David Campbell
- Keys - David Campbell, Angie MacIvor. Guy LeBlanc, Rick Barkhouse
- Schlagzeug - Aaron Clark
- Sonstige - Angie MacIvor (Sax)
- Diagramma (2007) - 14/15 Punkten
- We Are in the Time of Evil Clocks (2010) - 12/15 Punkten
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keine Interviews