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Luxuslärm: So laut ich kann (Review)

Artist:

Luxuslärm

Luxuslärm: So laut ich kann
Album:

So laut ich kann

Medium: CD
Stil:

Rock

Label: Die Opposition
Spieldauer: 51:40
Erschienen: 29.01.2010
Website: [Link]

Das sauerländische Städtchen Iserlohn hat neben dem DEL-Eishockeyclub Roosters und der Privatbrauerei Iserlohn seit einiger Zeit eine dritte Attraktion zu bieten: LUXUSLÄRM. Aus der Coverband BLUE CINNAMON hervor gegangen, ist die Band um Frontfrau Janine Meyer einer der erfolgreichsten Newcomer im deutschsprachigen Rock. Diverse Wettbewerbe und Preise wurden gewonnen, darunter die 1Live-Krone als bester Newcomer und im Jugend- und Lokalradio liefen die Singles "1000 km bis zum Meer" und "Unsterblich" in Dauerrotation. Nun soll mit dem zweiten Album "So laut ich kann" die Erfolgsstory weitergeschrieben werden.

Das Rezept von LUXUSLÄRM ist nicht neu, denn in deutsch von einer Sängerin vorgetragene Rockmusik ist in unserem Land seit ein paar Jahren enorm erfolgreich. Was natürlich zur Folge hatte, dass die Iserlohner in die JULI/SILBERMOND/WIR SIND HELDEN-Schublade gesteckt wurden. Das ist allerdings nur teilweise gerechtfertigt. Auf den ersten Blick sind musikalische Ähnlichkeiten natürlich vorhanden, doch bereits auf dem Debütalbum konnten LUXUSLÄRM eigene Akzente setzen und überzeugten mit Natürlichkeit und Bodenhaftung. Und mit dem neuen Album "So laut ich kann" gelingt es der Band nun auch ganz, sich von den Vergleichsacts komplett zu emanzipieren und sich in eigene stilistische Gewässer freizuschwimmen.

So überrascht der Opener "Sag es wie es ist", der auch als Single ausgekoppelt wurde, mit ungewohnt swingendem Rhythmus und man fühlt sich, wie auch beim ähnlich konzipierten "Nichts ist zu spät", leicht an die BEATSTEAKS erinnert. Allgemein haben LUXUSLÄRM dem Albumtitel entsprechend härtemäßig eine Schippe draufgelegt, so knallen Uptempo-Rocker wie "Wirf den 1. Stein" oder das dramatische "Du weisst nicht wie das ist" schon ganz ordentlich. Beim Text des Letztgenannten dürfte sich so mancher wiederfinden. Und wo wir gerade dabei sind: die ehrlichen, unverkopften Texte sind definitiv eine Stärke der Band und kommen direkt aus dem Leben. Das erinnert gerne mal an die Kölschrocker BRINGS bevor diese der Verlockung des Geldes nicht mehr widerstehen konnten und zu einer Karnevals-Klamauk-Truppe verkamen. Inhaltlich wird größtenteils Zwischenmenschliches geboten und das in allen Facetten: Mitgefühl und Ignoranz, Egotrips und Freundschaften, Liebe und Lieblosigkeit, Ehrlichkeit und Lüge, Mut und Hoffnungslosigkeit. Enorm kompetent vorgetragen von einer eingespielten Band und einer Sängerin, die mit ihrer ausdrucksstarken Stimme von zärtlich bis wütend jedes Gefühl überzeugend darbieten kann.

Die nächste Single, da gehe ich jede Wette ein, wird wohl "Jemand anders sein" heißen, ein Song, bei dem Laith Al-Deen mitwirkt - was dann leider ein bisschen an ICH & ICH erinnert. Bei einer Nummer singt übrigens auch Anne de Wolff von ROSENSTOLZ mit, allerdings habe ich nicht herausgehört, bei welcher das ist. Ebenfalls nicht gerade zu den Highlights zählt "Regen", welches musikalisch und inhaltlich viel zu sehr an "It Must Have Been Love" von ROXETTE erinnert. Dann doch lieber die intensive Ballade "Feuer", den schönen Liebeskummer-Rocker "Vergessen zu vergessen" oder das aufbauende, an THE CRANBERRIES erinnernde "Leb' Deine Träume". Dass "So laut ich kann" mit einer perfekten Produktion daher kommt, ist selbstverständlich.

FAZIT: Mit ihrem zweiten Album machen LUXUSLÄRM einen Schritt nach vorne und beweisen noch mehr Eigenständigkeit als zuvor. Als Vergleich taugen NO DOUBT jedenfalls inzwischen viel mehr, als JULI. "So laut ich kann" ist guter, handgemachter Rock, der mainstreamig genug ist, um im Radio gespielt zu werden, von seelenloser Massenproduktion aber meilenweit entfernt ist.

Andreas Schulz (Info) (Review 9164x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Sag' es wie es ist
  • Sie sieht es nicht
  • Nichts ist zu spät
  • Feuer
  • Jemand anders sein
  • Du weisst nicht wie das ist
  • Komm' ins Licht
  • Vergessen zu vergessen
  • Regen
  • Leb' deine Träume
  • Schrei so laut ich kann
  • Etwas bleibt
  • Wirf den 1. Stein
  • Letzter Tag

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Kiki
gepostet am: 27.01.2010

User-Wertung:
2 Punkte

Ich finde das Album zu mainstreamig und auf radiotauglich gebügelt. Schade.
Tanja
gepostet am: 02.02.2010

User-Wertung:
13 Punkte

Ein sehr gelungenes zweites Album das meiner Meinung nach sehr deutlich zeigt,das sich die Band weiter entwickelt hat aber trotzdem Bodenständig bleibt.
Ich finde nicht ,das es zu Mainstreamig ist wobei ,gegen Mainstream habe ich nichts einzuwenden,schliesslich ist die Kaufkraft des Hörers mitentscheidend ob eine Band oder Künstler allgemein überleben können.
Keiner kann nur von Luft und Liebe leben ;-)
Ich für meinen Teil kann nur sagen,dieses Album sollte man sich auf jeden Fall zulegen!
Max
gepostet am: 03.02.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Die Rosenstolz Sängerin spielt lediglich ein Instrument in dem Lied, sie singt nich.
Allgemein finde ich das Album wirklich fantastisch. Die Musik ist authentisch und eingängig.
Eine Band, der man den Spaß an der Musik noch wirklich ansieht und hört!!!
Ruedi
gepostet am: 18.02.2010

Au Mann, was ein Kommentar bezüglich Rosenstolz. Weder singt die Sängerin bei keinem der Lieder noch spielt sie ein Instrument. Insbesondere wundere ich mich über den Kritikschreiber!!! Der hat ja diesbezüglich keine Ahnung. Um euch allen auf die Sprünge zu helfen. Die Sängerin von Rosenstolz nennt sich AnNa R und hat an diesem Album von LL keineswegs mitgewirkt!!! Soviel dazu. Anne De Wolff hat mitgewirkt bei einigen Liedern hat sie Geige gespielt und das ist auch ihr Hauptbetätigungsfeld. Das sie in Zusammenhang mit Rosenstolz gebracht wird liegt daran das sie fester Bestandteil der ROSENSTOLZ Liveband ist - Nix anderes.
Hoffe ich hab euch jetzt aufgeklärt!!
Jessica
gepostet am: 14.07.2010

User-Wertung:
1 Punkte

Naja, dieses Album ist nichts neues, hebt sich nicht wesentlich von anderen ab z. B. Juli, Silbermond usw. Wie hier schon jemand schrieb, ist es sehr übertrieben auf radiotauglich getrimmt worden, schade... Also ich werde es mit Sicherheit nicht kaufen...
Luxuslärm wollen auf Teufel komm raus den ganz großen Erfolg haben, das merkt man dem Album an, mir fehlt außergewöhnliche und einzigartige...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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