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Devin Townsend Project: Ki (Review)
Artist: | Devin Townsend Project |
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Album: | Ki |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive / Ambient |
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Label: | InsideOut | |
Spieldauer: | 66:49 | |
Erschienen: | 22.05.2009 | |
Website: | [Link] |
In Japan steht „Ki“ für „Lebensenergie“, etwas, das DEVIN TOWNSEND schon immer etwas zu viel in sich zu haben schien. Diesen Eindruck erweckte der Musiker und Produzent jedenfalls stets bei seinen Fans und Gegnern, denn es verging innerhalb der letzten Dekade kaum ein Jahr, in welchem Townsend nicht mit diesem oder jenem Projekt ein Album veröffentlicht oder andere Bands produziert hätte. Nach einem zwischenzeitlich angedrohten Ausstieg aus der Musikszene ist der Kanadier unter dem Namen „Devin Townsend Project“ zurück. „Ki“ ist hierbei das erste Werk von vieren, wobei dieser erste Teil von Townsend als „nüchterne Einleitung eines (zugegeben) epischen musikalischen Unterfangens“ bezeichnet wird.
Und „nüchtern“ klingt „Ki“ tatsächlich. Wer die chaotisch-brutalen STRAPPING YOUNG LAD bevorzugte, wird in die Röhre gucken, wer die episch-warmen Walls-of-Sound von Alben wie „Terria“ zu schätzen wusste, wird hingegen nicht komplett enttäuscht. Und frohlocken dürfen alle, die nicht auf einen ganz bestimmten Stil dieses überkreativen Musikers fixiert sind, sondern sich erfreuen können, wenn Townsend seinen musikalischen Rahmen weiter ausdehnt, ihm neue Elemente hinzufügt. Ein Großteil des Materials bleibt ruhig und unaufdringlich. Gitarren schlagen relaxte Ambient-Klänge an, kühle Basslinien scheinen wie nächtlicher Rhythmus urbanen Nachtlebens durch erleuchtete Häuserschluchten zu pulsieren. Der Gesang deckt von flüsterndem Sprechgesang über klare, hochmelodische Gesangslinien bis zu wenigen, halb unterdrückten Growls alles ab. Gerade, wenn Aggression und Wut sich ihren Weg zu bahnen scheinen, nimmt Townsend sich wieder zurück, scheint seine inneren Dämonen zu bezwingen. Dieses Nichtauflösen im Gewaltigen birgt einen starken Reiz, zerrt aber auch an den Nerven – wer den Chaos-Devin wiederhaben möchte, muss sich gedulden, bis „Deconstruction“, der dritte Teil des Gesamtkonzeptes, erscheint.
Mit einigem Geschick deckt „Ki“ ein breites musikalisches Spektrum ab – und zwar ohne, dass es beim oberflächlichen Hören zunächst auffällt. Doch wer aufmerksam lauscht, findet hier neben zischelndem Jazz-Besen minimalistisch-gefühlvoll gezupfte Gitarren, ohrenschmeichelnde Harmonien, experimentelle Gitarrensoli und neben großstädtischen Coolness-Nummern mit puckernden Rhythmen begnadete Singer-Songwriter-Momente und 50er-Jahre-Reminiszenzen. Großartig ist der Titeltrack des Albums, der im zweiten Teil mit einer wunderbaren Melodie die Sonne aufgehen lässt, während Schlagzeug, Chöre und wahrhaft opernhafter Gesang sich zu einem tosenden Fortissimo steigern – und genau hier haben wir wieder diese harmonische Wall-of-Sound, die viele Townsend-Fans so lieben.
FAZIT: „Ki“ ist ein Album, das den neuen, drogenfreien und revitalisierten Devin Townsend in konstruktiver Selbstbeherrschung mutig aufspielen lässt. Metal ist das nur unterschwellig – und auch sonstigen Kategorisierungen entzieht sich dieser erste von vier Teilen konsequent. Hin und wieder wünscht man sich mehr Wucht und Aggression hinter den Kompositionen, doch muss „Ki“ sicher im Kontext der folgenden drei Alben gesehen werden, die von eingängigem Heavy-Pop-Rock über Ambient bis zur SYL-Brutalität einiges versprechen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Monday
- Coast
- Disruptr
- Gato
- Terminal
- Heaven Send
- Ain't Never Gonna Win...
- Winter
- Trainfire
- Lady Helen
- Ki
- Quiet Riot
- Demon League
- Bass - Sean Savoie
- Gesang - Devin Townsend
- Gitarre - Devin Townsend
- Keys - Dave Young
- Schlagzeug - Duris Maxwell
- Ki (2009) - 10/15 Punkten
- Addicted (2009) - 11/15 Punkten
- Deconstruction (2011) - 13/15 Punkten
- Ghost (2011) - 14/15 Punkten
- Epicloud (2012) - 8/15 Punkten
- Ocean Machine – Live at the Ancient Theatre Plovdiv (2018) - 13/15 Punkten
Kommentare | |
Van Helsing
gepostet am: 20.05.2009 User-Wertung: 6 Punkte |
Ein Madman. Unverständlich. Bin zu doof dafür. |
Sascha [Musikreviews.de]
gepostet am: 25.05.2009 User-Wertung: 10 Punkte |
Ein in vielerlei Hinsicht überraschendes Album. Als ich bei der Konkurrenz der Babyblauen davon gelesen habe, dass "normale" Townsend-Jünger sich verschrecken lassen würden, habe ich noch gedacht: wie kann man sich als Townsend-Jünger, die ja per se einen offenen Geist mitbringen müssen, von einem Townsend-Werk verschrecken lassen? Aber tatsächlich war der erste Durchgang von "Ki" problematisch, weil ganz anders als alles Bisherige des Kanadiers und doch typisch Devin. Aber so ruhig, und zwar nicht auf "Terria"-Art. Schon beim zweiten Mal beginnt es aber zu wachsen. Gewaltig. Vorläufig würde ich noch mit Nils' Wetung und seiner Kritik konform gehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Scheibe ins Quadrupel integrieren wird. |
Enno
gepostet am: 14.06.2009 User-Wertung: 12 Punkte |
Relax ist man....
Fast schon komplette Ruhe. Übrigens finde ich die Gastsängerin toll. Überrraschend? Ja schon. Gut? Ja! Devin Townsend kann sogar solch entspannte Musik genial machen. |
R
gepostet am: 26.09.2022 User-Wertung: 12 Punkte |
Nach über 10 Jahren das einzige Album, dass wirklich anders war, als die anderen andersartigen Alben von Devin. |