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Andre Matos: Time To Be Free (Review)
Artist: | Andre Matos |
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Album: | Time To Be Free |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodic Metal |
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Label: | Steamhammer/SPV | |
Spieldauer: | 64:20 | |
Erschienen: | 22.02.2008 | |
Website: | [Link] |
Obwohl ich mich zu den Fans gerade auch der frühen ANGRA-Werke zähle, habe ich Sänger André Matos doch ziemlich aus den Augen verloren, nachdem er die brasilianischen Melodic Proggies verlassen hatte. Die SHAAMAN bzw. SHAMAN-Alben sind mir etwa ebenso durch die Lappen gegangen wie das VIRGO-Projekt und so ist die Premiere unter seinem eigenen Namen abgesehen von Gastauftritten wie etwa bei AVANTASIA mein erstes intensives Hörerlebnis mit ihm seit der "Fireworks" von 1998. Vergleiche mit seinen letzten Arbeiten bleiben hier also aus, aber die braucht es auch nicht, wie sich schnell herausstellen wird, da man mit "Time To Be Free" doch so einiges bekommt, was man zwangsläufig am stärksten mit dem Namen des Sängers verbindet.
Was soll aber auch schon dabei herauskommen, wenn sich das musikalische Umfeld des kleinen Brasilianers über die Jahre kaum geändert hat? Nicht nur, dass er sich mit den Mariutti-Brüdern, Fabio Ribeiro, sowie Andre Hernandez die Unterstützung von gleich vier langjährigen bzw. ehemaligen ANGRA und SHAMAN-Mitstreitern sichern konnte, auch Dauerkumpel und Stammproduzent Sascha Paeth stand ihm weiterhin zur Seite, der hier dann auch zusammen mit dem Wiederbelebungs-Experten Roy Z die zu erwartende Qualität abgeliefert hat.
Schnell sticht nach dem Start der CD natürlich wieder der markante, teilweise wie in besten Zeiten sehr hohe Gesang heraus; mit dem wird weiterhin nicht jeder klarkommen, das ändert aber nichts daran, dass der Mann großartig und facettenreich singen kann. Alleine dadurch ist das alte Flair schon mal wieder da und insgesamt enthält dieses Album, bei dem man mit der Stil-Bezeichnung "Melodic Speed Metal" weiterhin nicht verkehrt liegt, einiges, was einen an Großtaten wie "Holy Land" oder eben "Fireworks" erinnert. Gerade die Songs, bei denen der Klassik-Background von Matos deutlich zum Tragen kommt wie zu Beginn bei dem durch das symphonische "Menuett" eingeleitete "Letting Go" können so auf Anhieb ebenso überzeugen, wie das direkt darauf folgende schnelle "Rio", das auch vom ANGRA-Debüt stammen könnte.
Erweiternde Farbtupfer etwa in Form von Streichern oder folkloristischen Einflechtungen tauchen auch in den folgenden Songs immer wieder mal auf, aber dennoch wird es gerade in der Albummitte bei Nummern wie "How Long (Unleashed Away)", "Looking Back" und "Face The End" doch deutlich gradliniger und mit stärkerem Verlass auf fließende Melodien. Die ganz hohen Ansprüche können an dieser Stelle nicht immer bedient werden, da dort auf längerer Strecke doch die herausragenden Momente fehlen. Packender wird es da wieder mit dem langen Titeltrack, der sich nach langsamen Beginn zu einem Paradebeispiel für abwechslungsreichen, durch Tempobreaks vielschichtigen Melodic Metal steigert. Nach "Reason" mit seinen indianischen Klängen wird es noch mal richtig träumerisch bei "A New Moonlight", das sich als neue, noch ruhigere und anfangs fast esoterische Version der alten VIPER-Ballade "Moonlight" vom "Theatre Of Fate"-Album erweist, mit dem der Hauptdarsteller noch einen ganz weiten Rückblick zu seinem Karrierestart unternimmt. Das abschließende "Endeavour" fällt dann wieder opulenter aus und fasst quasi das musikalische Geschehen der vorangegangenen Stunde noch mal zusammen.
FAZIT: Nachdem er seit einigen Monaten in Südamerika und Japan bereits wieder Erfolge feiern kann, ist der charismatische Sänger mit seinem ersten Soloalbum nun also auch bei uns wieder präsent. So ganz an die Glanzpunkte früherer Tage kann er damit zwar nicht anknüpfen, für seine alten Fans wird sich das Wiederhören aber definitiv lohnen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Menuett
- Letting Go
- Rio
- Remember Why
- How Long (Unleashed Away)
- Looking Back
- Face The End
- Time To Be Free
- Reason
- A New Moonlight
- Endeavour
- Bass - Luis Mariutti
- Gesang - Andre Matos
- Gitarre - Andre Hernandez, Hugo Mariutti
- Keys - Fabio Ribeiro
- Schlagzeug - Eloy Casagrande
- Time To Be Free (2008) - 10/15 Punkten
- The Turn Of The Lights (2012) - 12/15 Punkten
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