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Rush: Snakes & Arrows (Review)

Artist:

Rush

Rush: Snakes & Arrows
Album:

Snakes & Arrows

Medium: CD
Stil:

Hardrock / Prog

Label: Atlantic/Warner
Spieldauer: 62:42
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Die sogenannten „Großen“ der Szene haben es schon nicht leicht. Genauso leicht, wie sie die Massen in Verzückung versetzen, können sie grummelige Kritiker auch mit der kleinsten Anstrengung gegen sich aufbringen, wenn bei den Aufnahmen zum letzten Album mal das letzte bißchen Verve gefehlt hat oder schlicht und einfach der Nerv des Rezensenten oder der Zeit nicht so ganz getroffen wurde. RUSH haben mit dem Vorgängerwerk „Vapor Trails“ einige Fans vor den Kopf gestoßen, die mit dem roheren, härteren Sound nicht so ganz zurecht gekommen sind.

Snakes & Arrows“ dürfte alle Harmoniebedürftigen wieder versöhnlich stimmen, denn die Kanadier wenden sich verflossener „Presto“-Melodiösität zu, auch wenn die Produktion des 2007er Werkes viel wärmer und volltönender ausgefallen ist. Verzerrte und akustische Gitarre greifen nahtlos ineinander und ausschweifende Melodiebögen werden von Geddy Lees nach wie vor gewöhnungsbedürftigem hohen, nasalen Gesang geradezu zelebriert. Diese warme Sommerbrisen-Produktion, die vielen angenehm ins Öhrchen wehen dürfte, kann aber auch als Kritikpunkt verstanden werden, denn wenn ein Song richtig rocken soll, dann sind ein paar Ecken und Kanten und auch rohe Momente im Sound nicht von Nachteil. Der Klang von „Snakes & Arrows“ ist absolut nicht schlecht, aber für meinen Geschmack wird etwas zu viel Plüsch-Feeling verströmt.

Reinrassigen Prog setzen uns RUSH auch auf diesem Werk nicht vor – das ganze ist am besten als anspruchsvollerer, melodischer Hard Rock mit ein paar Prog-Einflüssen zu bezeichnen. Stupide Schenkelklopfer-Gassenhauer werden natürlich nicht aufgetischt, dazu sind die angenehm quirligen, gut herauszuhörenden Basslinien Lees zu verspielt, die Harmonien zu „unabgedroschen“, ist das songdienlich eingeklopfte Schlagspiel Pearts zu abwechslungsreich geraten.

Höhepunkte auf „Snakes & Arrows“ sind das melodisch äußerst abwechslungsreiche, hittaugliche, von gekonntem Spannungsaufbau beherrschte „Far Cry“ und das bluesig eingeleitete „The Way The Wind Blows“, das neben rockigen Passagen auch mit entspanntem Folktouch und einer hingebungsvoll intonierten Gesangsmelodie begeistern kann. Das eher unspektakuläre Akustik-Instrumental „Hope“ ist nicht mehr als ein Schönklinger als Überbrückung zum nächsten Song. Neben einer nicht geringen Anzahl an Hits haben sich leider auch einige Füller eingeschlichen, wie z.B. das nichtssagende Tralala-Stück „The Larger Bowl“ und das zähe „Faithless“.

FAZIT: „Snakes & Arrows“ nimmt Abstand vom ruppigeren „Vapor Trails“ und besinnt sich auf eingängiges Liedgut mit Hitpotential bei relativ hohem musikalischen Anspruch. Eine neue Prog Referenz wird hier nicht serviert, aber ein gar nicht oberflächliches Rock Album quasi ohne Keyboards, das ein ums andere mal gern noch ein Tickchen rauher hätte ausfallen können.

Nils Herzog (Info) (Review 6221x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Far Cry
  • Armor And Sword
  • Workin´ Them Angels
  • The Larger Bowl
  • Spindrift
  • The Main Monkey Business
  • The Way The Wind Blows
  • Hope
  • Faithless
  • Bravest Face
  • Good News First
  • Malignant Narcissism
  • We Hold On

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Rainer
gepostet am: 15.03.2010

User-Wertung:
13 Punkte

Warum so kritisch? Snakes & Arrows ist das beste Rush-Album seit langem, auch Stücke wie "Main Monkey Business", "Workin Them Angels" oder "Armor And Sword" sind - neben den oben genannten beiden highlights "Far Cry" und "The Way The Wind Blows" - einfach top. Und ausgerechnet den Genre-Miterfindern des Prog-Rock ihre Prog-Qualität in Frage zu stellen - versteh ich net ... Rush forever!
Andreas
gepostet am: 15.03.2010

Mir gefiel Vapor Trails besser, weil es so schön gepoltert hat.
jynz
gepostet am: 12.06.2011

User-Wertung:
1 Punkte

wer bei einer band wie rush die "rauheit" in der musik vermisst und sich dann noch wundert, dass man kein prog-gewichse zu hören bekomm, hat sich niemals mit dem schaffen dieser band auseinandergestetz und mal überhaupt keine ahnung!
beim nächsten mal reviewt der herr herzog dann doch lieber wieder die neue in flames oder trivium scheibe, dafür braucht man kein bisschen musikalisches verständnis und kann in den bewertungen eh schreiben, was man möchte.
Nils [Musikreviews.de]
gepostet am: 13.06.2011

Jynz!
In Flames und Trivium fasse ich nicht einmal mit der Kneifzange an. Herr Jynz sollte vielleicht erst einmal etwas runterkommen.

Nach vielen Hördurchläufen halte ich das Album immer noch für nett und plätschernd. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie man Trivium-Mist als "rauh" bezeichnen kann. Ich erwarte kein Geboller bei einem Rush-Album aber auch nicht nur Sonnenschein und Gänseblümchen (man möge die Übertreibung an dieser Stelle verzeihen).
Jon
gepostet am: 30.03.2012

Hehe, jynz hat S&A nur einen Punkt gegeben, der Rush-Fanatiker... ^^

"Far Cry" und "Malignant Narcissism" klingen cool, letzteres leicht nach Tool (sic!)... wird auch in meine Sammlung wandern.
DanielLat
gepostet am: 23.09.2023

User-Wertung:
2 Punkte

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