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Frogg Cafe: The Safenzee Diaries (Review)
Artist: | Frogg Cafe |
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Album: | The Safenzee Diaries |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive / Jam Rock |
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Label: | 10T/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 136:40 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Diese Doppel-CD vereint Live-Aufnahmen und Studio-Jams des New Yorker Ensembles. Der Sound ist stets unmittelbar und authentisch; nachbearbeitet haben die Grenzgänger zwischen den Genres nichts. Die meist überlangen Stücke kommen im schönen Digipack mit allen notwendigen Infos zur Herkunft der einzelnen Tracks.
Die Jamrock-Szene erfreut sich großer Beliebtheit, trotzdem die freie Herangehensweise an Musik im Falle von Nichtkönnern oder überambitionierten Muckern für den Hörer unbefriedigend sein kann: Stichwort willkürliches Gegniedel...FROGG CAFE gehören zu den besseren Vertretener ihrer Gattung, weil in der Regel der Grund Substanz hat, auf den sie ihre Spielwiesen pflanzen – sind rekurrierende Motive und Songideen nämlich nicht tragfähig, so ist ihr Auswalzen, Umspielen und Umdeuten schon im Keim zum Scheitern verurteilt. FROGG CAFE sind treffsicher sowohl in den rockigen wie jazzigen Tracks, wobei letztere auf der zweiten CD stärker wiegen – gemeinsam mit dem Zappa-esken „Abyss Of Dissension“ und dem avantgardistischen Tagliarini, einem weniger zwingenden Soundexperiment. „Leave Of Absinthe“ vereint Fusion-Bass mit Hendrix-Wah sowie Violine und bluesy Vocals mit witzigem Text; der Chorus bleibt haften. „Space Dust“ gemahnt mit seinen Keyboardsounds sehr an Return To Forever, bis „Gagutz“ den Jazzrock verlässt und eine expressive, verzerrte Geige in den Vordergrund stellt. Dramatisch ist die Solotrompete in „Candy Corn“, und immer wieder klingt etwas Soul im Gesang an.
Dass es in Livesituationen zu magischen Momenten kommen kann, hört man indes weniger. Man wüsste manchmal nicht, dass die Stücke nicht im Overdub-Verfahren eingespielt wurden, wenn gesanglich nicht einige charmante Unebenheiten auszumachen wären. Ob FROGG CAFE nun aber leichtfüßig funken wie bei „Small Chuwawa“ oder sich vom Brodelnden ins Ekstatische steigern wie im tollen „Fat Guys In Shorts“: Sie geben sich keine Blöße wie etwa die Altmeister Grateful Dead, von denen es nur allzu viel akustischen Sondermüll von der Livetape-Front gibt. Nach dem atmosphärischen Prog-Breitformatkino „Cut And Run“ bleiben hier jedenfalls keine Wünsche mehr offen.
FAZIT: Facettenreichtum und echte Abwechslung sind in diesem Fall keine Phrasen. FROGG CAFE zeigen keine Spur von Beliebigkeit und jammen dennoch unbekümmert über eingängige bis schräge Einfälle aus ihren intelligenten wie verrückten Musikerhirnen. Positive Überraschung für Vorverurteilende der Jam-Szene.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1
- Leave Of Absinthe
- Space Dust
- Gagutz
- Candy Corn
- Il Gioco
- Creatures
- You´re Still Sleeping
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- CD 2
- Small Chuwawa
- Fat Guys In Shorts
- Abyss Of Dissension
- Tagliarini
- The Gold Ambler
- Asleep On The Rim
- Cut And Run
- Bass - Andrew Sussman
- Gesang - Bill Ayasse, Nick Lieto, Andrew Sussman, Steve Uh
- Gitarre - Steve Uh
- Keys - Nick Lieto, Steve Uh
- Schlagzeug - James Guarnieri
- Sonstige - Steve Uh, Bill Ayasse (violin), John Lieto (trombone), Nick Lieto (trumpet/flugelhorn)
- The Safenzee Diaries (2007)
- Bateless Edge (2010) - 11/15 Punkten
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keine Interviews