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Axel Rudi Pell: Diamonds Unlocked (Review)
Artist: | Axel Rudi Pell |
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Album: | Diamonds Unlocked |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodic Metal/Hardrock |
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Label: | Steamhammer/SPV | |
Spieldauer: | 55:30 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Auch wenn klar sein dürfte, dass man als Melodic Metal- und Hardrock-Fan von einem Longplayer aus dem Hause Pell wohl nie wirklich enttäuscht sein wird, dafür ist alleine schon das Team auf den einzelnen Posten viel zu stark besetzt, durfte man im Vorwege über den Sinn eines reinen Coveralbums durchaus die Stirn runzeln und dessen Berechtigung auf dem überfüllten Markt einmal mehr hinterfragen. Hinzu kommt dann noch, dass man durch die bekannten Vorlieben des blonden Gitarristen eh schon vorher wusste, welchen großen Vorbildern er dort seine Ehrerbietung erweisen würde. Oder etwa doch nicht?
Von wegen, da schau her: Unter den zehn ausgegrabenen Diamanten findet sich überraschenderweise rein gar nichts von RAINBOW, DEEP PURPLE oder sonstigen Blackmore´schen Ursprungs und auch andere naheliegende Vertreter wie BLACK SABBATH oder DIO haben keine Berücksichtigung gefunden. Stattdessen weiß der Flitzefinger aus Wattenscheid tatsächlich zu überraschen und hat bei der Songauswahl (sofern er für hierfür insgesamt alleine verantwortlich war) zum Teil weit über den Hardrock-Tellerrand hinausgeblickt.
Der Start nach dem kurzen Intro ist stilistisch aber noch standesgemäß und dass die Band mit "Warrior" von RIOT (von deren Debüt "Rock City") einem fast vergessenen Klassiker neues Leben einhaucht, bringt gleich mal dicke Pluspunkte. Ein wahrlich gelungener Einstieg, der mächtig Laune macht, wenn mir auch das Schlagzeug von Mike Terrana hier etwas zu klinisch klingt. Im Gegensatz dazu beweist die Band direkt im Anschluss mit dem jüngsten Song unter den Fremdkompositionen Sinn auch für die populäre Moderne und selbst den U2-Gassenhauer "Beautiful Day" könnte man wie eigentlich alle hier noch folgenden Songs als ureigene A.R.P.-Nummer verkaufen, wenn die Nummer nicht jeder kennen würde. Großen Anteil daran hat natürlich Johnny Gioeli, der mit seiner markanten Stimme die Songs unverkennbar macht. Dadurch klingt dann auch "Stone" von Chris Rea wie eine bandtypische Ballade, während bei "Heartbreaker" von FREE die Bewunderung des Chefs für getragen monumentale Rocknummern mal deutlich zum Ausdruck kommt. Und auch das rasante "Rock The Nation" von der 70er-Größe MONTROSE, bei denen u.a. Sammy Hagar seine Karriere begann, kommt stilistisch ebenfalls nicht unerwartet.
Die übrigen Adaptionen kann man ebenso als durchweg gelungen bezeichnen, zumindest findet sich kein Song, der gegenüber dem Original merklich abstinkt, auch wenn "Like A Child Again" nicht ganz an die ausdrucksstärkere Ur-Version herankommt. Dennoch erfreulich, dass man eine von der Allgemeinheit zu unterbewertete Band wie THE MISSION auf der Rechnung hat. Dafür konnte man das im Original von MICHAEL BOLTON schwülstigere "Fools Game" deutlich aufwerten und hardrocktauglich trimmen. Während man mit der Umsetzung der KISS-Hymne "Love Gun", aus der A.R.P. eine Akkustikballade gemacht haben, im Live-Programm bereits Bekanntschaft machen durfte, hat die größte Skepsis bei der ersten Betrachtung der Tracklist sicherlich der Phil Collins-Hit "In The Air Tonight" hervorgerufen. Aber auch dieses Experiment ist geglückt. Die Band klammert sich nicht zu plakativ an das scheinbar übergroße Original und die ausführlichen fast neun Minuten Spieldauer werden mit frei interpretierten Soloeinlagen, bei denen auch die Gitarre noch mal ordentlich gefühlvoll in der bekannten Weise singen darf, abwechslungsreich und kurzweilig gestaltet. Mit dem schwungvollen "Won´t Get Fooled Again" gibt es zum Abschluss dann noch was "Aktuelles", schließlich kommt die alte THE WHO-Nummer noch regelmäßig als Titelmusik von CSI Miami zu neuen Ehren.
FAZIT: Eine Coverscheibe ist selten ein Muss, so auch diese nicht. Dennoch weiß das Album inhaltlich zu überraschen, kann von der musikalischen Umsetzung voll überzeugen und passt daher bestens als Auffrischung in die A.R.P.-Sammlung. Wesentlich interessanter, auch relevanter, als erwartet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Diamoond Overture
- Warrior (Riot)
- Beautiful Day (U2)
- Stone (Chris Rea / The Law)
- Love Gun (Kiss)
- Fools Game (Michael Bolton)
- Heartbreaker (Free)
- Rock The Nation (Montrose)
- In The Air Tonight (Phil Collins)
- Like A Child Again (The Mission)
- Won´t Get Fooled Again (The Who)
- Bass - Volker Krawczak
- Gesang - Johnny Gioeli
- Gitarre - Axel Rudi Pell
- Schlagzeug - Mike Terrana
- Mystica (2006) - 11/15 Punkten
- Diamonds Unlocked (2007)
- Live Over Europe (2 DVDs) (2008)
- Tales Of The Crown (2008) - 10/15 Punkten
- The Ballads IV (2011)
- Circle Of The Oath (2012) - 11/15 Punkten
- Live On Fire (2013)
- Into The Storm (Deluxe Edition) (2014) - 12/15 Punkten
- Knights Call (2018) - 10/15 Punkten
- Sign Of The Times (2020) - 11/15 Punkten
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