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Wetton/Downes: Icon Acoustic TV Broadcast (Review)

Artist:

Wetton/Downes

Wetton/Downes: Icon Acoustic TV Broadcast
Album:

Icon Acoustic TV Broadcast

Medium: CD+DVD
Stil:

Melodic Rock/AOR

Label: Frontiers Records
Spieldauer: 56:19
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Dies ist das dritte Werk (nach einem Album und einer EP unter dem Icon-Banner), das die beiden Ex-ASIAten John Wetton und Geoffrey Downes unter gemeinsamen Namen veröffentlichen. Neuen Stoff gibt es hier allerdings nicht, sondern ein akustisch gespieltes Best-Of-Programm, das im Rahmen einer Fernsehaufzeichnung (ohne Publikum, daher auch ohne Live-Feeling) mitgeschnitten wurde.
Hierfür haben sich die beiden am Flügel bzw. der Akustikklampfe niedergelassen und sich noch Hugh McDowell vom Electric Light Orchestra am Cello als Unterstützung dazugeholt - John Mitchell als Gitarrist, Steve Christey als Schlagzeuger und weitere Gastmusiker werden im Booklet wohl aus rein rechtlichen Gründen aufgeführt und sind hier (bis auf eine Backgroundsängerin bei „In The End“) nicht zu hören.

Das gebotene Programm besteht aus sieben ASIA-Klassikern, sowie fünf von den Icon-Scheiben bekannten Songs und einem zweiminütigen, überflüssigen Bonustrack, die hier allesamt im glasklaren, fast wie von ASIA gewohnt pompösen Sound feilgeboten werden. Überraschendes gibt es auf diesem Album also nicht zu entdecken, auch wenn einige Songs dem Umständen entsprechend leicht umarrangiert wurden.

Das Ergebnis ist dann auch ausschließlich für´s Kaminfeuer oder für die Yogasitzung geeignete Hintergrundmusik. Selbst mir als bekennender AOR-Hörer geht hier aufgrund mangelnder Abwechslung schnell die Luft aus bzw. werden die Augenlider mächtig schwer.
Die wahren Fans werden dies vermutlich künstlerisch wertvoll nennen, während allen Anderen Begriffe wie „schnarchnasig“ einfallen dürften.

Das identische Programm gibt es dann auch noch auf DVD zu bewundern, wenn auch in abgeänderter Songreihenfolge. Und diese Version ist dann auch noch wesentlich fragwürdiger. Als Bonus zur CD, wie das mittlerweile bei limitierten Editionen häufig der Fall ist, wäre dies hier ja noch schwer in Ordnung gewesen. Aber da die DVD als Einzelprodukt bei diversen Onlineshops für über 20,- Euro zu finden ist, kann man hier nur von Geldschneiderei sprechen. Erst recht, wenn man bedenkt, dass dies hier schon einmal genau so im britischen Fernsehen gelaufen ist. Und selbst dort, obwohl kostenfrei, hätte zumindest ich mir dieses Programm nicht bis zum Ende angeschaut.

Man darf die drei Musiker, die sich dem musikalischen Rahmen entsprechend nie von ihren Stühlen erheben, in einer Studiokulisse betrachten, die ausgestattet mit Laminatfußboden und Raumteilern mit dem Ambiente eines keimfreien Wartezimmers daherkommt. Die einzige „Abwechslung“ besteht aus gelegentlichen Kamerawechseln - dann darf man sogar mal um eine Ecke gucken, um John Wetton beim Singen zu beobachten. Schnarch, selbst ´ne Gerichtsshow ist spannender - und da gibt es wenigstens noch (wenn auch gestelltes) Publikum.

Der Sound klingt wie auf der CD und wurde unter Garantie nachträglich aufpoliert - denn dass ich hier höre, was ich sehe, glaube ich im Leben nicht. Das hier ist ´ne Playbackshow, jede Wette. Alles klingt viel zu klar, zu fehlerfrei und vor allem beim gemeinsamen Gesang der beiden Hauptdarsteller viel zu steril, um wirklich live zu sein. Unter einer Unplugged-Show stelle ich mir was anderes vor.

Neben einem Interview (ohne Untertitel) gibt es dann noch eine belanglose Gallery und ein kurzes Backstage-Filmchen zu bewundern. Nichts davon guckt sich irgendjemand zweimal an.

FAZIT: Die CD ist ein klarer Fall von „For Fans Only!“. Denn nur wirklich eingefleischte Anhänger der beteiligten Protagonisten dürften die ursprünglich schon nicht rasanten AOR-Hits in noch sanfteren Pianoversionen benötigen. Alle anderen Hörer, sofern sie Rockfans sind, dürften hier extrem einschlafgefährdet sein. Bei der DVD gilt jedoch ausnahmslos: Finger weg!

Lars Schuckar (Info) (Review 3580x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Heat of the moment
  • Voice of America
  • Let me go
  • God walks with us
  • Sole survivor
  • Meet me at midnight
  • The smile has left your Eyes
  • I lay down
  • Open your eyes
  • Only time will tell
  • Don´t cry
  • In the end
  • There in your bed

Besetzung:

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