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7'' Day - Januar 2013

07.01.2013

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Neues Jahr - neue Siebenzöller. Wobei die eine oder andere Platte, die wir diesen Monat hier vorstellen, bereits 2012 erschienen ist. Was aber auch nicht weiter tragisch sein dürfte. Wir wünschen viel Kurzweil mit unseren kurzen Besprechungen.

AC Angry "Booze Horse"AC ANGRY "Booze Horse" (13:08)
7" / Can't Slow Down
www.acangry.com

Dieses edle Teil kommt vage in Jägermeister-Optik (orangefarbenes Vinyl) mit vier Stücken daher und stammt von einer bereits relativ altgedienten saarländischen Gruppe, die sich schon vor Black Label Society und jüngst Warrior Soul behauptet hat. AC ANGRY stecken viele Combos aus der chronisch überbewerteten Szene in Skandinavien in die Tasche und setzen obendrein auf stilistische Vielfalt. Das einleitende Titelstück fällt als eingängiger Hauruck-Sleaze noch vergleichsweise schlicht, aber für den Anfang stimmig aus. Das positiv schwerfällige "It's Good To Be Bad" überrascht dann aber in epischer Breite mit Akustikgitarren und kurzer Slide-Einlage, wobei der Refrain ebenso hartnäckig haften bleibt. Das Plus der Band, mit dem sie sich von der Genre-Spreu trennt, sind die locker aufspielende Rhythmusgruppe (organisch in Szene gesetzt durch Mischpultmann Phil Hillen, der alles zwischen Powerwolf und Autumnblaze kann) und die doppelte Gitarrenspitze, die sowohl treffsichere Riffs ausschüttet als auch feurige Solos. Fürs Aha sorgt davon abgesehen allerdings die Honky-Tonk-Einlage im Highlight "Rock 'N' Roller Roller Rolla". In seinen Texten mimt Fronter Alan den bösen Buben mindestens so glaubhaft wie Danko Jones, wobei AC ANGRY im Augenblick sogar die stärkeren Stücke parat haben. Vermutlich eine der fünf besten Bands in Deutschland, wenn es um vertonte speckige Lederjacken geht – bitte verhaften! (Andreas Schiffmann)

A Fucking Elephant "Seven Inches"A FUCKING ELEPHANT "Seven Inches" (7:10)
7" / Nefarious Industries
www.facebook.com/AFElephant/info
 
Nach zwei Splits und einem Samplerbeitrag ist "Seven Inches" von den in New Jersey ansässigen zwei Musikern, dem Bumsifanten namens Matt Keys (Gitarre) und Greg Meisenberg (Drums) der erste eigenständige Release, von welchem 250 gelbe und ebensoviele schwarze Exemplare feilgeboten werden. Sowohl der A-Seiten-Song mit dem Askese implizierenden Titel "I’m Addicted To Drugs And Sex and I Want You To Choke Me" als auch der B-Seiten-Track "A Bunch Of Good Looking Roundeyes" präsentieren sich als verspielte instrumentale Exkurse irgendwo zwischen DYSRHYTHMIA, TRIOSCAPES, den experimentellen QOTSA-Ausläufern und viel, viel larkstonguesinaspicesken KING CRIMSON. Die rammelnden Dickhäuter holen aus ihrer spartanischen Instrumentierung eine Menge heraus und zeigen zweifellos beeindruckend, was sie technisch drauf haben, doch die Nummern selbst langweilen recht bald anhand ihrer Repetitivität. Bis das Duo gesamtqualitativ zu seinen offensichtlichen Vorbildern aufschließen kann, wird es demnach noch ein weiter Weg sein. (Chris P.)
9 von 15 Punkten

Convulse "Inner Evil"CONVULSE "Inner Evil" (12:00)
7" / Svart Records
www.facebook.com/Convulse

Satte 18 Jahre nach ihrem zweiten Album "Reflections" gibt es ein neues Lebenszeichen der Finnendeather der ersten Stunde CONVULSE. Viele der alten Bands haben sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und ihren Sound modernisiert, nicht immer zu ihrem Besten, um es mal vorsichtig zu formulieren. Anders ist es bei CONVULSE, die in die andere Richtung gegangen sind und deutlich oldschooliger klingen als noch auf "Reflections", wo sie doch mit einer Schnittmenge aus AMORPHIS und Schweine-Groove-Rock auf damals relativ neuen Pfaden wandelten. Die beiden neuen Songs können zwar auch grooven, aber die Betonung liegt ganz klar in den schwedischen Kinderschuhen des Genres, wobei man in eher gemächlicher Geschwindigkeit recht variabel ballert. Da bin ich mal auf das angekündigte Album gespannt. (Dr. O)
10 von 15 Punkten

Hic Iacet "Prophecy Of Doom"HIC IACET "Prophecy Of Doom" (10:54)
7'' / Hells Headbangers
www.metal-archives.com/band/view/id/3540324722

HIC IACET aus Spanien bleiben lieber anonym und legen nach einem Demo diese EP mit dem Titel "Prophecy Of Doom" vor. Zwei Rituale gibt es darauf zu hören, die reichlich finsteren, morbiden und angeschwärzten Death Metal zu bieten haben. Der Sound ist ziemlich roh und mit jeder Menge Hall versehen, was die pechschwarze Atmosphäre verstärkt. Der Gesang scheint direkt aus der Kehle eines lebendig Begrabenen zu kommen und ist letztlich genauso fies krank, wie die Musik. "Ritual I – Elevation Of The Sun" startet walzend, verschleppt das Tempo zunächst, um es dann wieder anzuziehen, dabei dominieren die dunklen Gitarren vor den leicht scheppernden Drums. Die knapp sechs Minuten sind recht abwechslungsreich und wissen nach kurzer Eingewöhnungszeit zu gefallen. "Ritual II – Prophecy Of Doom" geht diesen Weg weiter, ist der insgesamt schnellere Song, auch wenn das Tempo im Verlauf dem Titel entsprechend Richtung Doom verschoben wird. Das mit stimmungsvollem Artwork versehene Stück macht sich gut in jeder Sammlung okkulten Extrem-Metals und kann hier erworben werden. (Andreas Schulz)
10 von 15 Punkten

Kreator "Civilization Collapse"KREATOR "Civilzation Collapse" (07:46)
7" / Nuclear Blast
www.kreator-terrorzone.de

Auch KREATOR bzw. ihr Label Nuclear Blast setzen derzeit auf limitierte Vinyl-Veröffentlichungen, um die Kasse aufzubessern. Als zweite 7"-Single aus dem Hitalbum "Phantom Antichrist" wurde "Civilization Collapse" ausgewählt, zu dem Song wurde auch ein sehenswertes Video gedreht. Der Titeltrack mit seinen Tribal-artigen Drums, dem angezogenen Tempo in den Strophen und dem Ohrwurm-Refrain ist ein klassischer KREATOR-Thrasher und vermutlich weithin bekannt. Spannender ist da die B-Seite. "Wolfchild" ist für Milles Verhältnisse eher ungewöhnlich betitelt und erschien zunächst auf dem John Sinclair-Tribute-Sampler "Dark Symphonies". Der gute, aber nicht überragende Song lebt von extrem melodischen Leads und flotterem Midtempo, dreht im Refrain auf, ist darin sehr eingängig und insgesamt stark Göteborg-lastig. Die Single erscheint mit verschiedenen Covern. Die normale schwarze Version sowie eine orangene mit Panzer und brennendem Bundesadler auf dem Deckblatt, die anderen, bunten und zumeist auf 250 Stück limitierten Versionen zeigen auf dem Cover einen Zombie-Ork im Stile des Albumcovers. Im Nuclear Blast-Shop gibt es nur noch purple und clear, auf der Tour konnte man am Merchandisestand auch noch gelb, weiß und rot erwerben.  (Andreas Schulz)
12 von 15 Punkten

Nunslaughter "Christmassacre"NUNSLAUGHTER "Christmassacre" (09:15)
7" / Hells Headbangers
www.nunslaughter.com

Pünktlich zu Weihnachten veröffentlichen die höllischen Kopfschüttler die "Christmassacre" EP von NUNSLAUGHTER wieder, die erstmals anno domini 2004 das Licht der unheiligen Welt erblickte. Aus dem damaligen Cover zaubert man jetzt ein Picture-Single-Schmuckstück, dass das Herz jedes wahren Todes-Metallers aufgehen lassen sollte. Die Geldbörse allerdings nur, wenn er auf den räudig produzierten Anfang-Neunziger-Death-Metal des Trios kann, der in all den Jahren Null Komma Null Entwicklung durchgemacht hat. Rudimentäre Riffs, rudimentäre Soli, heiseres Gebrülle wie Rudi das Rentier, Herumtrampeln auf christlichen Gefühlen wie eben dieses, Musik grobe Richtung AUTOPSY, allerdings ohne deren Karisma zu erreichen. Und wenn die Musik nicht gefällt, kann man die Scheibe immerhin ans Kreuz, äh die Wand nageln. (Dr. O)
9 von 15 Punkten

Spawn Of Satan / Sathanas SplitSPAWN OF SATAN / SATHANAS "Split" (08:25)
7" / Hells Headbangers
www.myspace.com/666spawnofsatan / www.sathanas.net

Death Metal aus den USA in verschiedenen Ausprägungen wird auf dieser Split-7" mit kultig-trashigem Cover geboten. SPAWN OF SATAN, bei denen NUNSLAUGHTER-Drummer Jim Sadist trommelt und singt, rumpeln sich mit leicht thrashiger Note durch ihren Song "Ritual Murder". Sadist grunzt kehlig aber verständlich durch die spaßige Nummer, die wenig subversiv auch die gesprochene Aufforderung "Kill for Satan, kill them all for Satan" enthält. "Unholy Eternal" heißt die Nummer der seit 1988 aktiven SATHANAS, die deutlich schwärzer in den Gitarren daherkommt, auch der eher gekeifte, als gegrunzte Gesang geht in Richtung Black Metal. Der Song variiert das Tempo zwischen schnellem Geklöppel und druckvollem Midtempo und ist objektiv der bessere der beiden, auch wenn SPAWN OF SATAN etwas charmanter wirken. Je 333 Versionen in rot und schwarz sind hier erhältlich. (Andreas Schulz)
10 von 15 Punkten

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Andreas Schulz (Info)