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The Emerald Dawn: The Land, The Sea, The Air – Volume I (Review)

Artist:

The Emerald Dawn

The Emerald Dawn: The Land, The Sea, The Air – Volume I
Album:

The Land, The Sea, The Air – Volume I

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: World's End Records/Just For Kicks
Spieldauer: 45:56
Erschienen: 24.10.2025
Website: [Link]

Wenn auf dem Album-Cover eine Wolke wie ein Wildschwein aussieht, das sich am Horizont über dem Wasser zwischen Bäume hindurch erhebt, dann darf man im Falle von THE EMERALD DAWN tatsächlich saugute Musik erwarten. Symphonische Musik, deren ganze progressive Schönheit sich zwischen den Eckpunkten VAN DER GRAAF ohne den ekstatisch singenden Hammill-GENERATOR sowie PIERRE MOERLEN'S GONG und all den anderen instrumentalen Schönheiten progressiven und kräutrigen sowie jazzigen und psychedelischen Rocks breit ausladend und symphonisch, auch unter Einsatz von Saxophon und Flöte, entfaltet.

Das Album beginnt mit einem Trommelwirbel und Vibraphon – und wenn ein Pierre Moerlen sich nicht schon längst aus unserer Hemisphäre verabschiedet hätte, dürfte man Wetten darauf abschließen, dass wir es mit dessen GONG zu tun haben.


Selbst wenn man diese Wette am Ende verliert. Was bleibt ist der begeisternde Eindruck. Und – so viel sei schon einmal vorausgenommen – diesen Trommelwirbel hat sich „The Land, The Sea, The Air – Volume I“ rundum verdient.

Und auch wenn man nur selten Aussagen in einem Promo-Schreiben als Kritiker komplett unterschreiben kann, so darf diese hier zu 100% gelten: „Dieses Album ist mehr als Musik – es ist ein Erlebnis. Wer Progressive Rock in seiner ganzen Pracht liebt, wird hier fündig: tiefgründig, atmosphärisch, emotional und zugleich fesselnd virtuos.“

„Under Changing Skies“ überrascht einen völlig unerwartet mit einer männlichen Gesangspassage. Kristallklar und hoch – fast himmlisch sowie sphärisch schön – die noch dazu hervorragend klingt. Solche Sänger wären auf jeden Fall für viele andere Bands eine Bereicherung. Zugleich ein echter Geheimtipp für einen STEVE HACKETT, denn genau dieser Song entwickelt sich dann sehr deutlich in dessen düsteres 1999er-Album „Darktown“.


So gesehen bleiben sich THE EMERALD DAWN mehr als treu und setzen genau dort an und zugleich fort, wo sie mit ihrem gespenstisch-düsteren Symphonic-Prog 1999 – nicht umsonst eine deutliche Parallele zu besagtem Hackett-Album – begeisterten. Selbst die Parallelen zum Album-Cover zwischen „Nocturne“ und „The Land, The Sea, The Air – Volume I“ sind mehr als deutlich. Das Fazit, welches wie damals zogen, lautete: „Symphonischer Prog, bedrohlich und beeindruckend, so als würde THE EMERALD DAWN in 'Nocturne' den 'Erlkönig' durch 'The Nightmare On Elm Street' reiten lassen.“ Gleiches erlebt man auch auf „The Land, The Sea, The Air – Volume I“, nur dass einem der gute Freddy Kruger mit seinen messerscharfen Fingernägeln sogar noch etwas alarmierender näher kommt.
Ist das schon die hohe Kunst?
Oh nein, es ist schon die ganz hohe Kunst!


„While Oceans Die“ mit verträumtem Saxophon-Intro und einer weiteren fragilen Gesangseinlage, die in einen regelrechten Wettstreit mit besagtem Holzblasinstrument und der E-Gitarre tritt – unfassbar, aber nun kommen sogar Freunde ganz besonderen Progs auf ihre Kosten, als EBERHARD SCHOENER gemeinsam mit POLICE und sogar STING als Sänger sein „Video Magic“-Album aufnahm, das selbst aus heutiger Sicht ein absoluter Meilenstein progressiver sowie elektronischer und krautrockiger Musik aus der Vor-POLICE-Ära ist. Da kann jeder Ozean sterben und der Klimawandel sein Unwesen treiben.
Diese Musik lässt einen alles vergessen.

Selbstverständlich vollzieht das britische Prog-Quartett eine tiefe Verbeugung vor den epischen, progressiven Meisterwerken der Siebzigerjahre. Das aber in einer Perfektion, welche auch die altgestandenen Bands mit Legendenstatus kaum besser hinbekommen hätten.


FAZIT: Selten passt die eigene Beschreibung von THE EMERALD DAWN, die sie unter ihrer Homepage veröffentlichten, dermaßen gut zur Musik hinter diesem britischen Prog-Rock-Vierer: „The EMERALD DAWN sind ein multiinstrumentales, symphonisch-eklektisches Progressive-Musik-Quartett. Sie kombinieren Elemente aus Rock, Klassik, Jazz, Folk und Weltmusik, um ihren eigenen, unverwechselbaren und aufregenden Sound zu kreieren. Dieser ist filmisch, episch, experimentell und kraftvoll. Meist eindringlich, oft wunderschön melodisch und immer höchst atmosphärisch, malt die Musik von THE EMERALD DAWN Bilder und erzählt Geschichten, die die Fantasie anregen und die Zuhörer auf unvergessliche musikalische Reisen mitnehmen.“ Das neue Album „The Land, The Sea, The Air – Volume I“ ist der stichhaltige Beweis dafür, dass jedes einzelne Wort dieser Beschreibung tatsächlich zutrifft – und man fiebert regelrecht der Fortsetzung entgegen.


Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 156x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Dancing With The Spirit
  • Under Changing Skies
  • While Oceans Die
  • And We're Left Wondering Why

Besetzung:

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