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The Emerald Dawn: In Time (Review)
Artist: | The Emerald Dawn |
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Album: | In Time |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | World's End Records/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 46:19 | |
Erschienen: | 29.09.2023 | |
Website: | [Link] |
Die britischen Horror-Experten für die dunklen Prog-Rock-Stunden THE EMERALD DAWN, die auf ihren Alben – wie beispielsweise „Nocturne“ (2019) – gerne auch mal die explizite Empfehlung abgeben, ihre Musik in den Abendstunden und allein zu hören, sind zurück. Und auch für „In Time“, das wiederum viele finstere, schaurige und furchteinflößende Klänge zu bieten hat, kann diese vier Jahre zuvor gegebene Empfehlung unwidersprochen aufrechterhalten bleiben.
„In Time“ ist niemals wirklich modern oder zeitgemäß und radiokompatibel. Das ist aber trotz dieses Titels auch nie die Absicht dahinter, denn Progressive Rock haftet im Grunde immer der große, liebgewonnene Hang zur Nostalgie an, genauso wie in diesem Falle – doch gerade das macht diese Musik auch zeitlos.
THE EMERALD DAWN bieten ihren Hörern erneut symphonischen Art-Rock, der mit den unterschiedlichsten Stimmungen und Stilistiken spielt, an, sodass es beim Hören zur wahren Freude wird, sich dieser stilistischen Prog-Achterbahnfahrt hinzugeben, welche einen natürlich oftmals mit in die glorreichen Siebziger nimmt, dann aber auch in verspielte Jazz-Sphären einlädt oder in das weltmusikalische (oft asiatisch anmutende) Spektrum voller traditioneller Klangwelten entführt.
Hinzu kommt noch das sehr interessante, aber recht kurz gehaltene 'Huldigung der Zeit'-Konzept („Steal a moment In Time and make it last forever.“), das man in dem achtseitigen Booklet nachlesen und anhand der Cover-Gestaltung (Auf dem es natürlich auch eine Sanduhr zu entdecken gibt!), die einen an die frühen RENAISSANCE- oder LE ORME-Alben erinnert, bewundern kann. Überhaupt kommen einem LE ORME wieder und wieder beim Hören von „In Time“ in den Sinn, was auch an der Sängerin liegt, denn sie erhebt ihr beeindruckende Stimme von 'molliger' Tiefe bis hin in höchste Sphären und lässt diese kristallklar durch den himmlischen Aether klingen.
Schon nach 5 Minuten innerhalb des gut 23 Minuten umfassenden Longtracks „Out Of Time“ überraschen einen herrlich angejazzte Momente der Marke PIERRE MOERLEN'S GONG und Blasinstrumente, welche besagte asiatische Stimmung verbreiten, so als würde das britische Prog-Quartett diesmal die Schlangenbeschwörer geben wollen.
Saxophone und Flöten vermitteln immer wieder ein ganz spezielles Klangerlebnis, das dann beispielsweise bei „Timeless“ kurz in eine frühfloydianisches „Set The Controls For The Heart Of The Sun“-Gefühl überleitet (Übrigens genau die Atmosphäre, welche fast dem gesamten Album innewohnt!), um im folgenden „The March Of Time“ mit einem Bolero-Rhythmus noch einmal intensiv eine Spannung aufzubauen, die noch dazu mit elektronischen Klängen der Berliner Schule unterlegt wird, damit sich dann alles mit der Erkenntnis „As time goes marching on!“ progressiv entladen und das Album abschließen kann.
Zeitlich begrenzt oder zeitlos?
Welcher Begriff auf „In Time“, dem bereits fünften Studio-Album von THE EMERALD DAWN, zutrifft, muss der Hörer für sich selbst entscheiden.
Die Entscheidung des in die Jahre gekommenen Kritikers steht jedenfalls fest: Zeitlos!
FAZIT: Mit ihrem fünften, aus drei Longtracks mit textlichem Zeit-Konzept bestehendem Album „In Time“ begeben sich die britischen Dark-Sympho-Progger THE EMERALD DAWN auf eine Weltreise durch Raum und Zeit, bei der neben dem klassischen Prog-Instrumentarium auch Flöten und Saxophone ein wichtige Rolle einnehmen und mal eine typische Seventies-, dann wieder eine Jazz- oder gar Asia-Weltmusik-Atmosphäre verbreiten. Und selbst die sehr finsteren atmosphärischen Momente, die einen schon bei ihrem horrormäßigen „Nocturne“ begeisterten, kommen auf „In Time“ ebenfalls nicht zu kurz. Dunkler symphonischer Prog, der zwar eine noch immer gruselige Atmosphäre verbreitet, aber nur von seiner Wirkung her. Musikalisch ist „In Time“ ganz großes Kopfkino.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Out Of Time
- Timeless
- The March Of Time
- Bass - David Greenaway
- Gesang - Tree Stewart
- Gitarre - Ally Carter, David Greenaway
- Keys - Tree Stewart, Ally Carter
- Schlagzeug - Tom Jackson
- Sonstige - Tree Stewart (Roli Seaboard, Flöte), Ally Carter (Saxophone)
Interviews:
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keine Interviews