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Fotokiller: Eerie Nostalgia (Review)

Artist:

Fotokiller

Fotokiller: Eerie Nostalgia
Album:

Eerie Nostalgia

Medium: Download/LP
Stil:

Post-Punk

Label: It’s Eleven Records
Spieldauer: 33:20
Erschienen: 07.02.2025
Website: [Link]

Ist Nostalgie nur die schön geredete Abart von einer Sehnsucht nach einer augenscheinlich besseren Vergangenheit?
Das würde bedeuten, dass die Gegenwart zugunsten einer möglicherweise verklärten Schönfärbung vergangener Zeiten aufgegeben wird.
Ganz so weit gehen die Berliner von FOTOKILLER auf ihrem Debütalbum „Eerie Nostalgia“ zwar nicht, aber der melancholische Post-Punk transportiert doch reichlich Potenzial für emotionale Rückschau und das nicht nur in „Stop the World“, das wortwörtlich zum selbstvergessenen Tanz aufruft.


Dabei ergehen sich die Musiker durchaus in Eskapismus und flechten u.a. verträumte Shoegaze-Elemente in ihren nachtaffinen Punkrock ein.
Das hat zur Folge, dass die Musik dank leichtfüßiger Pop-Referenzen zusätzliche Eingängigkeit bereithält und sich stets ein Gefühl von Sorglosigkeit in den Stücken finden lässt.


Dass diese Naivität aber doch ein wenig trügerisch ist, bestätigen u.a. Stücke wie „Isolation“, die zwar ungemein eingängig daherkommen, aber thematisch doch härteren Tobak bieten. FOTOKILLER können aber auch anders. „Lovers Undercover“ etwa, zeugt textlich von unbeschwerter Jugendliebe, die wie ein Schuss das Herz durchdringt („Your love is like a gunshot“). Da wirkt die unterschwellige Art-Noir-Stimmung des Stücks fast wie ein bewusst gesetzter Kontrast, vermittelt sie doch stets das Gefühl von Ausweglosigkeit. Andererseits, wer sucht denn ernsthaft eine Ausflucht von der Liebe?


Dass dieser Ausweg auch bisweilen in einer Sackgasse aus Frustration enden kann, beleuchten FOTOKILLER in „Dead End“, das Fragen nach persönlichem Verlust mit treibenden Rhythmen direkt aus dem heimischen Garagenkeller verbindet, ehe „Echoes“ einen vorsichtigen Blick in die Zukunft wagt, zugleich aber konstatiert, dass selbige stets anders eintritt als gedacht.
Das Ende von „Eerie Nostalgie“ fällt somit weniger nostalgisch, als vielleicht sogar ungewollt hibbelig aus.
Denn birgt die Zukunft damit nicht auch Potenzial für lebensfrohe Entwicklungen?


FAZIT: FOTOKILLER zerreißen, entgegen ihrem Bandnamen, keine Bilder der eigenen Vergangenheit, sondern servieren auf „Eerie Nostalgia“ eskapistisch veranlagten Post-Punk mit reichlich Pop-affiner Melodik. Allerdings schwingt in der Musik auch stets ein Gefühl von Endlichkeit mit, welches der titelgebenden Nostalgie entgegensteht. Denn wenn alles endet, was bringt dann das zwanghafte Festhalten an Vergangenem?

Dominik Maier (Info) (Review 155x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A:
  • Control
  • Stop the World
  • Confidence Killed
  • Asleep
  • Isolation
  • Seite B:
  • Sea of Thoughts
  • Lovers Undercover
  • Jaded
  • Dead End
  • Echoes

Besetzung:

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