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Tougani: Spirits (Review)
Artist: | Tougani |
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Album: | Spirits |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Atmospheric Black Metal |
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Label: | Eigenveröffentlichung | |
Spieldauer: | 32:58 | |
Erschienen: | 16.07.2022 | |
Website: | [Link] |
Auf seinem Debüt-Album "Spirits" hat sich die Band TOUGANI aus dem nordrhein-westfälischen Bergisch Gladbach dem Natur-inspirierten atmosphärischen Black Metal verschrieben, der in vier Kompositionen jenseits der Sieben-Minuten-Grenze keineswegs neblige Gestalt annimmt und sich dabei Einflüssen aus dem Post (Black) Metal nicht verschließt.
Bereits ein Blick auf das Cover-Photo lässt Rückschlüsse auf die Marschrichtung zu, und auch die Songtitel deuten an, dass es auf "Spirits" eher um eine Wanderung jenseits urbaner Tristesse oder unterm Sternenzelt geht als um Hass und Blasphemie.
TOUGANI-Gründer Viator, von Haus aus Pianist, zeichnet für die Kompositionen sowie für Gesang, Gitarre und Keyboard verantwortlich, und somit klingt hier vieles aus einem Guss, wie bei so manchem Black-Metal-Soloprojekt, auch wenn Schlagzeug und Bass von Gastmusikern eingespielt wurden. Das Risiko, dass gerade längere Songs im allzu gefälligen Melodie-Einerlei dieses Stils "versumpfen", ist kaum von der Hand zu weisen, doch auch wenn das Songwriting nicht als progressiv bezeichnet werden kann, so geht Viator zweifelsohne beherzt ans Werk und wartet mit einigen packenden Riffs, schönen Wendungen und Details auf. "Spirits" entpuppt sich ergo als eingängiges Debüt, das eine gute halbe Stunde entspannt und – vom nervigen Double-Bass- und insgesamt zu künstlichen Drum-Sound abgesehen (ohne den mindestens ein Punkt mehr in der Bewertung drin gewesen wäre) – stilsicher ins Ohr geht.
Der DIY-Charakter der Aufnahmen kommt in einem sonst leicht ruppig tönenden Klangbild zum Tragen, das der Musik gut zu Gesichte steht. Rauer Gesang im Wechselspiel mit einer Flüsterstimme weckt im Opener "Spirits" Erinnerungen an Festers "Voices From The Woods", so dass der zweite Track "In The Heart Of The Woods" thematisch nahtlos daran anschließen kann. "Dancing Stars" spannt mit sphärischen Keyboardklängen ein Sternenzelt am schwarzen Nachthimmel auf, und "The Lake" bringt es mit Post-Metal-Anleihen auf satte zehn Minuten. Weit entfernt von stilistischen Neuerungen, entpuppt sich "Spirits" als stimmungsvoller wie solider Einstand einer jungen Band, auf den sich gut aufbauen lassen sollte.
Das Album wurde als Digipak-CD im Szene-typischen Design via Bandcamp veröffentlicht, wobei das Logo mit eigener Ästhetik andeutet, dass wir es hier mit einem Vertreter einer jungen Generation von (Black-) Metal-Musikern zu tun haben.
FAZIT: Ein in seiner Ungeschliffenheit charmantes, atmosphärisch gefälliges Debüt liegt in Form von "Spirits" vor, mit dem TOUGANI allerdings noch keine Bäume ausreißen. Wenn bei künftigen Aufnahmen mehr Wert auf einen erdigen Klang gelegt wird und die Stärken im Songwriting ausgebaut werden, dann dürfte alsbald das Wort vom "hoffnungsvollen Newcomer" die Runde machen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Spirits
- In the Heart of the Forest
- Dancing Stars
- The Lake
- Spirits (2022) - 9/15 Punkten