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The Immediate Family: Skin In The Game (Review)

Artist:

The Immediate Family

The Immediate Family: Skin In The Game
Album:

Skin In The Game

Medium: CD/Download/Do-LP
Stil:

Rock, Folk, Blues

Label: Quarto Valley Records/Proper/Bertus
Spieldauer: 54:01
Erschienen: 16.02.2024
Website: [Link]

„THE IMMEDIATE FAMILY ist ein Legenden-Quintett aus renommierten Sessionmusikern, die alle Mitglieder der Kult-Sessionband THE SECTION waren und zusammen auf ca. 5.000 Alben mitgewirkt haben.“ (Auszug aus der Presseinfo zum 2. Album „Skin In The Game“ von THE IMMEDIATE FAMILY)

Große Ankündigungen begleiten die Veröffentlichung der Doppel-LP „Skin In The Game“ von THE IMMEDIATE FAMILY. Denn in dieser Musiker-Familie vereinen sich mit den singenden Gitarristen und Keyboardern Steven Postell, Waddy Wachtel und Danny Kortchmar, dem Bassisten Leland Sklar und dem Schlagzeuger Russ Kunkel gleich fünf namhafte – aber weniger bekannte, weil oft im Hintergrund bleibende – Musiker, die zusammen auf mehr als 5.000 (!!!) Alben mitspielten und so namhaften Bands wie den ROLLING STONES, BOB DYLAN, PHIL COLLINS, JACKSON BROWNE oder CROSBY, STILLS & NASH und BILLY JOEL, THE DOORS, TOTO, JAMES TAYLOR sowie vielen anderen Musikern zur Seite standen. Also fettere und bessere Referenzen kann man einfach nicht aufweisen, oder?

Allerdings wird einem beim Hören dieses Doppel-Albums im tollen Gatefoldcover plus bedruckten Innenhüllen (in dem allerdings die Texte der insgesamt 14 Songs fehlen) sowie hellblauem Vinyl dann doch recht schnell bewusst, warum die besagten Musiker bei vielen Bands mehr im Hinter- als im Vordergrund stehen, denn sie beherrschen absolut ihr Handwerk als Musiker, ihre Kompositionen und Songs gehen aber nicht über typische Rock/Folk/Blues/Seventies-Standards hinaus, die zwar immer wieder erkennen lassen, bei wem oder wo die 'Familien'-Musiker schon mitspielten, doch dafür schweben sie selber stark in den altbekannten Gefilden, die zwischen den besagten Musikrichtungen viel Freude bereiten – und starten gleich energiegeladen mit dem vom Titel her unweigerlich an LED ZEPPELIN erinnernden Album-Opener „Whole Lotta Rock And Roll“ durch.

Rock'n'Roll ist das Blut, welches durch die musikalischen Adern der fünf Session-Musiker fließt, wenn sie sich nicht als Musik-WG sondern gleich als große Familie zusammentun. Eine fünfköpfige Familie, die es locker auf mehr als 350 Jahre Lebens- und fast ähnlich viel Musikerfahrung bringt.

Nunmehr kommt es also ganz darauf an, welche der hier bereits aufgezählten Bands der Hörer besonders gerne mag, sicher findet er den einen oder anderen ähnlich angehauchten – meistens im Folk, Blues oder Rock angesiedelten – Song auch auf „Skin In The Game“ wieder.

Im Falle des Kritikers wäre das, neben dem starken Titeltrack mit deutlichem Hang zu TOM PETTY, der selbstmörderische „Love Suicide“ mit ebenso deutlichen CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG-Anleihen oder „Confusion“ im CCR-Style.

Die Jungs haben's einfach drauf und noch dazu passt der Sound und die sehr organische Produktion, die ein richtig gutes Seventies-Flair verströmt, bestens.

Erinnerungen werden jedenfalls bei jedem der insgesamt 14 Songs ständig wach – und das ist natürlich volle Absicht bei THE IMMEDIATE FAMILY, deren Kompositionen sich in altbekannten Gefilden bewegen und konsequent wirklich neue Ideen oder wagemutige Extreme ausblenden.

Recht mutig erscheint im Grunde nur die einzige (wenig überzeugende) Cover-Version des Albums, die sich mit „The Toughest Girl In Town“ auf die SPARKS konzentriert, aber bei Weitem nicht das Niveau des Originals erreicht, was vordergründig am Gesang liegt. Hier sieht und hört man die offensichtlichen Grenzen des namhaften Fünfers, dem eben das besondere Etwas fehlt, während sie ihr musikalisches Handwerk bestens beherrschen. Charisma und dauerhafte Erkennbarkeit erreichen die nunmehr schon älteren Rocker nicht mehr, dafür aber verbreiten sie eine Retro-Aura, der man sich gerne hingibt, die man aber auch schnell wieder vergisst und welche das 'Good Times'-Magazin treffend zu deren Debüt-Album beschrieb, indem es feststellte: „'The Immediate Family' ist eines dieser Alben, das man eigentlich nicht braucht, aber schmerzlich vermissen würde, wenn man es nicht hätte“.
Gut: Das mit dem 'schmerzlichen Vermissen' darf besonders von denjenigen infrage gestellt werden, die sich eben doch lieber an den Originalen als an deren musikalischen Begleiter in den Studios orientieren.

Schön dagegen kommt die hymnische Ballade von „The Thoughest Girl In Town“ auf diesem Album als ein frisches Liebeslied und zugleich Hommage an viele sehr bedeutende Frauen daher, das die fünf doch allesamt mit über 70 Jahre alten Herren zu echten Jungspunden zu werden lassen scheint.

FAZIT: Das zweite Studio-Album des ungewöhnlichen Musiker-Kollektivs THE IMMEDIATE FAMILY, das sich aus weltweit hoch geachteten und in den Studios heiß begehrten Session-Musikern zusammensetzt, die größtenteils bei weltberühmten anderen Bands und Musikern im Hintergrund bleiben und es so zusammen auf über 5.000 Veröffentlichungen, an denen sie unmittelbar beteiligt waren, brachten, sodass sie beispielsweise an Aufnahmen von BOB DYLAN bis zu den ROLLING STONES oder THE DOORS bis TOTO mitwirkten. Mit „Skin In The Game“ legt die fünfköpfige Familie nun ihr zweites Album vor, auf dem sie im Grunde in ihren eigenen Kompositionen wie Texten genau den musikalischen Stilen huldigen, die sie sonst bei den Bands, die sie oft mit ihrem ganzen instrumentalen Können im Studio unterstützen, huldigen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 621x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (14:40):
  • Whole Lotta Rock And Roll (4:07)
  • 24/7/365 (3:30)
  • The Thoughest Girl In Town (3:51)
  • Catch You On The Other Side (3:12)
  • Seite B (13:01):
  • Nobody Wants You (4:01)
  • Fragile Heart (4:43)
  • Confusion (4:17)
  • Seite C (14:57):
  • Party At The Graveyard (3:12)
  • Skin In The Game (4:23)
  • Love Suicide (4:06)
  • Looking Away (3:16)
  • Seite D (12:23):
  • Lost In The Shuffle (3:42)
  • Too Many Irons In The Fire (4:12)
  • High Maintenance Girlfriend (4:29)

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