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The Cleanin' Women: Lost Tapes – Live 1984-1996 - Limited Vinyl Edition (Review)
Artist: | The Cleanin' Women |
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Album: | Lost Tapes – Live 1984-1996 - Limited Vinyl Edition |
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Medium: | LP/Limitiert | |
Stil: | Schräger Rock'n'Roll, Glam-glittriger Punk/Soul, Tempogeladener Wave |
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Label: | Salon Modial | |
Spieldauer: | 43:45 | |
Erschienen: | 25.10.2024 | |
Website: | [Link] |
„Eine vergessene Schuhschachtel mit Kassetten. Kürzlich wiedergefunden, gerade abgespielt, kommt aus dem Rekorder, ein Stück Musikgeschichte, eine feine Story feiner Frauen und Männer. Diese Live-LP erzählt sie: THE CLEANIN' WOMEN – LOST TAPES.“ (Erster Satz auf der bedruckten LP-Innenhülle von „Lost Tapes – Live 1984-1996“)
Eine Platte von den Reinemachefrauen?
Wer bitte braucht sowas?
Nicht viele – das darf jedenfalls nach „Lost Tapes – Live 1984-1996“ von THE CLEANIN' WOMEN recht eindeutig festgestellt werden, denn dieser schräg-punkige, glam-glitterige Rock'n'Roll in mittelmäßiger Klangqualität ist eine Zumutung – und die verlorengegangenen Musik-Kassetten hätten gerne in der Versenkung verschwunden bleiben dürfen. Diese aber nun auch noch auf Vinyl zu pressen, ist eine echte Materialverschwendung.
Wobei dieser LP der Sammler-Reiz einer sehr geringen Limitierung auf 300 Stück, allesamt handnummeriert, innewohnt und für alle, denen diese Band der 1980er-Jahre noch in Erinnerung geblieben ist, einen durchaus großen Raritätenwert ausmacht.
Nun ja, durch die Entdeckung dieser MCs in einem Schuhkarton soll wohl auch diese Stuttgarter Band THE CLEANIN' WOMEN wiederentdeckt werden, die in den 1980er-Jahren im Westen der Republik zu Zeiten von Punk und Wave ihr eigenes Unwesen trieb und sogar durch noch mehr Unfertigkeit überbot, auch wenn sie besagte Musikstile mit ein paar Soul- und Funk-Elementen anreicherte.
Allerdings gelang der Band, die beileibe nicht nur aus Frauen bestand, durch ihre grelle Art sogar ein Deal mit den damals noch angesagten Mustang-Jeans, der THE CLEANIN' WOMEN auch noch als Werbeträger erfolgreich machte. Zu einer besseren Qualität ihrer Musik führte das jedenfalls nicht, wie man es nun auf „Lost Tapes – Live 1984-1996“ hören kann.
Jedenfalls darf die gesamte LP-A-Seite mit den frühsten Live-Aufnahmen, bis auf das letzte, dann doch stärkere Stück „It's Summer Again“, komplett vergessen werden – wozu im bedruckten LP-Einleger samt gesamter Band-Geschichte nachgelesen werden kann: „Die Band probt schnell zwei Dutzend Sixties-Klassiker ein. Dann geht’s ab, alles muss raus. […] Rau, ungeschliffen, laut. Perfekt imperfekt. Blues-Stücke von JIMMY REED, Songs der PRETTY THINGS und der YARDBIRDS werden gecovert, schneller, dreckiger als das Original gespielt. Das Publikum ist ob der Wucht überfordert – und verzückt.“
Etwas besser wird’s auf der LP-B-Seite – auch vom Sound her, obwohl das Schlagzeug häufig viel zu blechern durch die Songs brettert. Dafür setzen die mit mehreren Herren verstärkten Reinemachefrauen auf hohes Tempo bei ihren Aufnahmen, vielleicht auch in der Hoffnung, dass man all die Schnitzer, die ihnen musikalisch unterlaufen, daher nicht ganz so deutlich wahrnimmt. Bei dem vielen schrägen Gesang denkt man allerdings trotzdem immer wieder, dass die Aussage ihres Songs „It's Enough“ sich endlich bewahrheitet, doch es wird auf „Real Good Reason“ sogar noch schlimmer...
FAZIT: Und damit diese Review nicht zu schlimm wird, ziehen wir hier mal einen Schlussstrich und stellen fest, dass „Lost Tapes – Live 1984-1996“ von THE CLEANIN' WOMEN genau zu der Kategorie Musik gehört, die mit ihren schräg-punkigen, glam-glitzernden Rock'n'Roll-Rhythmen und Sixties-Beat unter die Kategorie fällt: Musik, welche kaum jemand braucht, außer Musik sammelnde Reinlichkeitsfanatiker. Oder beenden wir's mit der Frage: Muss man wirklich alle alten Bänder, die man aus irgendwelchen müffligen Schuhkartons hebt, unbedingt auf Vinyl veröffentlichen? In diesem Falle ist die Antwort (trotz guter LP-Gestaltung und Ausstattung) klar: Nein! Trotzdem für Raritäten-Sammler wertvoll, da diese LP-Ausgabe auf 300 handnummerierte Exemplare limitiert ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (18:03):
- Heatwave (1:53)
- Putty (In Your Hands) (2:15)
- Shame, Shame, Shame (2:03)
- Come On (2:08)
- Big City (1:39)
- Saturday Night (2:50)
- Time Of The Season (2:55)
- It's Summer Again (2:20)
- Seite B (25:42):
- Million Dollar Legs (2:27)
- Can't Stop Thinking Of You (3:11)
- It's Enough (3:12)
- Too Much Monkey Business (1:54)
- Real Good Reason (3:57)
- Boy (3:48)
- Be There! (2:30)
- While The City Sleeps (4:13)
- Bass - Alexandra Funk
- Gesang - Udo Schöbel, Cornelia Silberman, Babs Steinbock, Moni Jauch
- Gitarre - Udo Schöbel
- Schlagzeug - Eberhard Scholl
- Sonstige - Moni Jauch (Saxophon), Christina Blum (Baritonsaxophon), Martin Blum (Trompete), Eki Staiger (Posaune)
Interviews:
-
keine Interviews