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Pure Reason Revolution: Coming Up To Consciousness (Review)

Artist:

Pure Reason Revolution

Pure Reason Revolution: Coming Up To Consciousness
Album:

Coming Up To Consciousness

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive / Indie Rock

Label: Inside Out / Sony
Spieldauer: 41:59
Erschienen: 09.08.2024
Website: [Link]

Auf dem dritten PURE REASON REVOLUTION-Album nach der Reunion der Band macht sich das Fehlen von Sängerin/Co-Komponistin Chloë Alper schmerzhaft bemerkbar - zumindest wenn man davon ausgeht, dass sie maßgeblichen Anteil insbesondere an dem Knaller "Eupnea" (2020) hatte. Auf alle Fälle ist sie derzeit mit der Popband James beschäftigt, an deren jüngstem Album "Yummy" (2024) sie beteiligt war.

Die beiden PRR-Gründer Jon Courtney und Greg Jong haben unterdessen zusammen mit ihrer Live-Besetzung - darunter Annicke Shireen (Heilung) Ravi Kesavaram (My Vitriol) - sowie zwei Session-Bassisten - Tausendsassa Guy Pratt und Jon Sykes von The Pineapple Thief - eine sehr Indie-Rock-lastige Platte zum Thema Dunkelheit aufgenommen, die viel mit The Killers und Coldplay zu tun hat - in beiden Fällen zu viel.

Der unverkennbare Pop-Prog-Stil der Band bleibt erhalten - Pink Floyds sind nach wie vor als Haupteinfluss erkennbar -, und man kann sogar sagen, dass sie ein Stück weit an ihr Kult-Debüt "The Dark Third" (2006) anknüpft, doch die Umsetzung wirkt über weite Strecken arg tranig. 'The Gallows' mit seinem merkwürdigen Mundharmonika-Mittelteil, das loungig melancholische 'Betrayal' (wenigstens der Refrain ist rockiger) und die abschließende Ballade 'As We Disappear' stehen beispielhaft dafür, dass die für Bandverhältnisse recht kurzen Kompositionen dir immer wieder einen Stock zwischen die Beine werfen. Umgekehrt könnte man beschönigend sagen, "Coming Up To Consciousness" sei eine Kopfhörerplatte, auf der man sich an den für PRR charakteristischen Gesangsharmonien und schluchzenden Gitarren ergötzen kann.

Die sechs kurzen, nichtssagenden Vor- und Zwischenspiele müssten nicht sein, dienen aber wohl als Wink mit dem Konzept-Zaunpfahl („hör mich am Stück, ich bin ein Gesamtwerk!“) und können trotzdem nicht kaschieren, dass die acht eigentlichen Songs nur Mittelmaß sind. PRR heucheln Harmonie und lassen das Klangambiente dann ins Schroffe umkippen ('Dig Till You Die'). Zwischen alledem verbergen sich zweifellos tolle Refrains wie jener des jauchzenden 'Useless Animal', das wiederum ein knallhartes Finale erlebt. In letzter Konsequenz hätte man sich mehr in dieser Form und vom Kaliber des subtil elektronisch pulsierenden 'Bend the Earth' gewünscht.

FAZIT: Das sechste „PURE REASON REVOLUTION-Album ist gerade nach dem starken Vorgänger „Above Cirrus“ (2022) eine kleine Enttäuschung. Trotz seiner kompakten Anlage wirkt das Material unfokussiert und erschreckend ideenlos. Dass die Band immer mehr ein offenes Kollektiv zu werden scheint, ist offensichtlich keine positive Entwicklung, die Kreativität beflügelt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1113x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • 01] Prelude
  • 02] Dig Till You Die
  • 03] interlude 1
  • 04] Betrayal
  • 05] The Gallows
  • 06] interlude 2
  • 07] Useless Animal
  • 08] interlude 3
  • 09] Worship
  • 10] interlude 4
  • 11] Bend the Earth
  • 12] Lifeless Creature
  • 13] interlude 5
  • 14] As We Disappear

Besetzung:

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