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Pinguin Flugschau: Pinguin Flugschau (Review)

Artist:

Pinguin Flugschau

Pinguin Flugschau: Pinguin Flugschau
Album:

Pinguin Flugschau

Medium: CD/LP
Stil:

Punkrock

Label: Dackelton Records
Spieldauer: 34:23
Erschienen: 10.11.2023
Website: [Link]

Nein, Pinguine können nicht fliegen, aber auf dem Cover dieses selbstbetitelten Debütalbums starrt auch ein Pelikan Löcher in die Luft. PINGUIN FLUGSCHAU scheinen ein Faible für Tiere zu haben, wenngleich sich die Texte auch mit der gegenwärtigen Gesellschaft der Menschen beschäftigen.

Aber da Punkrock ja nicht immer mit ernster Miene schwarzmalen muss, ist eine Prise Humor gar nicht verkehrt. Da wissen auch die mehrdeutigen Texte zu gefallen. Die Inhalte werden also eher portioniert an den Hörer gebracht, statt ihn mit geballter Lyrik-Faust zu erschlagen.

Trotzdem lassen sich die Rheinländer die Energie und den Spaß an der Musik nicht nehmen, blödeln auch mal mir irrer Attitüde drauflos („Zahnfleisch vegan“) oder lassen eine gewisse Demut gegenüber dem Leben allgemein hervorschimmern („Kurmas Panzer“).

Musikalisch tendieren PINGUIN FLUGSCHAU zwar zum Tempo und haben Lust am Pogo-/Tanzpotenzial ihrer Musik, legen zugleich aber immer Wert auf Eingängigkeit und griffige Refrains (u.a. „Weil jeder seine Gründe hat“).
Ein Stück wie „Hotel zur Sonne“ hat sogar Züge eines von Gitarren unterlegten Schlagersongs.

Dringlicher brettert da „Drohnenpiloten“ daher. Gezeichnet von widersprüchlichen Gefühlen wird hier im Refrain ganz ordentlich geknüppelt, während die Strophen beinahe lieblich-melodiös herantänzeln, was im krassen Widerspruch zum Text steht und damit das Thema des Songs musikalisch gut einfängt.

Auch „Weltspartag“ puhlt mit dem Finger in den Wunden der Gesellschaft und bemängelt u.a. die ungleiche Verteilung von Vermögen auf dieser Welt. Besonders in Verbindung mit dem flotten „Defender of the Clown“ (das mit Bläsern und dergleichen einen schönen Ska-Einschlag mitbringt) zeichnen PINGUIN FLUGSCHAU hier ein angeschwärztes Bild der kaputten Seiten unserer Gesellschaft, was einen gewissen Kontrast zur Eingängigkeit ihrer Musik bildet.

Am Ende geht’s auf der „Umgehungsstraße“ mit Liebe und Gemeinschaftssinn in Richtung Sonnenuntergang. Das klingt fast wie eine Ballade, denn Anfangs bleibt sämtlicher Rhythmus aus, der Fokus liegt auf dem Gesang, ehe zum Schluss eine kurze, heftige Groove-Einlage das Album beendet.

FAZIT: PINGUIN FLUGSCHAU klingen auf ihrem Debüt schon sehr ausgereift, scheuen sich nicht davor, den Finger in die Wunden unserer Zeit zu legen und wirken trotzdem ein Stück weit unbekümmert bzw. naiv-trotzig in ihrer Herangehensweise. „Pinguin Flugschau“ ist ein Album das Veränderung bewirken will, aber gleichzeitig auch einfach mitgesungen werden kann und zur feucht-fröhlichen Konzerteskalation animiert. Proto-Punkrock? Proto-Punkrock!

Dominik Maier (Info) (Review 958x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Liars
  • In einem unbekannten Land vor gar nicht allzu langer Zeit
  • Zahnfleisch vegan
  • Weil jeder seine Gründe hat
  • Jonathan Ahab
  • Katakomben, Baby
  • Die Qualle von Acapulco
  • Kurmas Panzer
  • Ich möchte Teil der Biomasse sein
  • Hotel zur Sonne
  • Drohnenpiloten
  • Weltspartag
  • Defender of the Clown
  • Umgehungsstraße

Besetzung:

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