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Ortnit: Wolfdietrich (Review)
Artist: | Ortnit |
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Album: | Wolfdietrich |
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Medium: | MC/Download | |
Stil: | Neoklassik |
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Label: | Orko Productions | |
Spieldauer: | 34:55 | |
Erschienen: | 01.03.2024 | |
Website: | [Link] |
Im an Veröffentlichungen weiterhin keineswegs armen Dungeon-Synth-Genre setzt ORTNIT mit seinem dritten Album "Wolfdietrich" erneut neoklassische Akzente, dieses Mal eingebettet in eine sagenhafte Hörspiel-Atmosphäre.
Keinen Geringeren als Marcel Dreckmann (Helrunar, Árstídir Lífsins, Wöljager) konnte Thomas Helm (Empyrium) als Erzähler für seine bildreichen Musikstücke gewinnen, und das könnte sich als geschickter Schachzug erweisen, um mit wohlig-dunkler Stimme Hörerinnen und Hörer anzusprechen, die dem Genre sonst eher skeptisch gegenüberstehen. Doch einzig und allein auf Dungeon Synth lässt sich die Vertonung des knapp 800 Jahre alten Wolfdietrich-Stoffs ohnehin nicht reduzieren, denn der erzählerische Charakter wird verwoben mit einer Musik, die auch als Soundtrack zum Beispiel für ein abenteuerliches Jump’n’run-Spiel in Frage käme. Somit bilden die dämmrigen Keyboard-Klänge eine Leinwand, auf welcher eine ganze Reihe anderer (synthetisch erzeugter) Instrumente Farbtupfer setzen, was der Musik eine für das Genre unübliche Dynamik und – gerade im Zusammenspiel mit den kurzen Textstellen – eine erzählerische Dichte verleiht.
Wer Die Verbannten Kinder Evas für ihre schwärmerische Note schätzt, dem könnte auch ORTNIT gefallen, wobei hier das Sagenhafte den Ton angibt. Es fällt kaum schwer, sich vor dem inneren Ohr auszumalen, wie ein Stück wie "Das Löwenbündnis" von einem Orchester intoniert werden könnte – Dungeon Synth goes Konzertsaal?
Thomas Helm hat es sich auch dieses Mal nicht nehmen lassen, für eine kleine Stückzahl der Kassetten eine Holzbox in Handarbeit selbst zu gestalten, die im Shop von Sun of the Sleepless (https://sots.bigcartel.com/) für 22 € erhältlich ist.
FAZIT: Während selbst Nerds angesichts der Vielzahl der Veröffentlichungen im Dungeon Synth den Überblick zu verlieren drohen, ist auf ORTNIT Verlass: Thomas Helm bereichert das Genre mit neoklassischen Kompositionen, die qualitativ deutlich aus dem Einerlei herausragen und auch als Soundtrack funktionieren. Mit Marcel Dreckmann als Erzähler gewinnt dieser Ansatz auf "Wolfdietrich" an Dramatik, und bereits jetzt dürfen wir wohl rätseln, wer wohl als nächstes zu ORTNIT-Aufnahmen eingeladen wird und wohin dieses eigensinnige "Kinderzimmerprojekt" eines Tages noch führen wird… Träumen wird ja noch erlaubt sein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tot am Wegesrand
- In Klage vereint
- Wolfdietrich
- Der Ring
- Aufbruch
- An der Drachenhöhle
- Das Löwenbündnis
- In Frieden sein (Coverversion des Stücks "Peaceful" aus dem Soundtrack des Videospiels "Azraels Tear" von Kerry Minnear und Ray Shulman [Gentle Giant])
- Gesang - Marcel Dreckmann
- Keys - Thomas Helm
- Sidrat (2023) - 13/15 Punkten
- Wolfdietrich (2024) - 13/15 Punkten