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Nospun: Opus (Review)
Artist: | Nospun |
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Album: | Opus |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock und Metal |
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Label: | Nospun Music/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 70:58 | |
Erschienen: | 22.03.2024 | |
Website: | [Link] |
Erster Gedanke: Wer sein Album-Debüt gleich „Opus“ nennt, der leidet garantiert nicht unter Minderwertigkeitskomplexen.
Zweiter Gedanke: Tatsächlich, „Opus“ eignet sich schon zum 'Opus Magnum' von NOSPUN, das allen progmetallisch Begeisterten rund um PAIN OF SALVATION bis HAKEN und DREAM THEATER (besonders: „Metropolis pt. 2: Scenes From A Memory“) garantierte Freude bereitet.
NOSPUN werden momentan von vielen Kritikern als echte Entdeckung in den Höhen wie Niederungen des Progressive Metal ordentlich abgefeiert. Und man kann diese Euphorie nur zu gut verstehen, wenn man als Proghead auf der sehnsuchtsvollen Suche nach Progmetallisten aus dem traumtehatralischen Umfeld ist. Denn diese Modern-Progmetallurgen aus dem north-carolinaschen Charlotte lassen es mit viel Gefühl und schauspielerischer Musizierkunst einerseits krachen und andererseits auch gerne mal ruhig angehen.
Die Mischung macht's eben – und die stimmt auf „Opus“ von Anfang bis Ende – genauso wie der Sound, der sich selbst unter sehr hochwertigen Kopfhörern bestens schlägt und mit einer Vielzahl von Stereo-Effekten überzeugt. Unmengen akustischer und ruhiger Klänge samt sehr gutem Gesang erheben sich wieder und wieder in brachiale Höhen, um am Horizont so einige Unwetter voller Blitz und Donner auf einen herabprasseln zu lassen.
Wenn jemand „Visions“ von HAKEN schon als progressives Metal-Nonplusultra ansah, dann bekommt er von NOSPUN nun mit „Opus“ dessen knackigen Gegenspieler geboten, der besagtem Vorbild verdammt nahe kommt. Fast darf behauptet werden: Wer auf richtig guten Progressive Metal steht, kommt an „Opus“ gleichermaßen wie an „Visions“ nicht vorbei. Und wenn bei „Tougher Love“ sogar noch Electronics und Synthie-Sounds dominieren, die urplötzlich in eine Piano-Ballade übergehen, dann dürfte auch bei dem Letzten die Begeisterung kaum noch eine Grenze finden...
...denn diese akustische Melodramatik schwört natürlich schon mit jeder noch so ruhigen Note das sich bereits ankündigende Metal-Unwetter herauf, das sich mit „Earwyrm“ Bahn bricht und selbst hier mit den eigentümlichsten Effekten überrascht. Ein gigantischer Song!
Aber auch ein waschechter viertelstündiger Longtrack (samt einer hörspielartigen Dialog-Einlage) wartet noch mit „Within The Realm Of Possibility“ auf uns, dem dann im nahtlosen Anschluss gleich der Zehnminüter „Back, Yet Forward“ folgt. Und nicht eine Minute der insgesamt 25 Minuten knackigen Prog-Metals lässt Langeweile oder Einseitigkeit zu.
Allerdings durften zuvor mit „...And Then There Was One“ (trotz eigentlicher GENESIS-Anspielung) selbst die Floydianer erfreut in die Hände klatschen, um gleich darauf von einem extrem wilden Instrumental namens „4D Printing“ im besten SYMPHONY X-Stil knapp sieben Minuten lang als Konglomerat aus Symphonic- und Power-Metal davongeblasen zu werden.
Leider fiel das Booklet zur CD-Version des Albums sehr spartanisch aus, sodass es nur aus einem einzigen Booklet-Einleger besteht, auf dessen einer Seite das 'Blasen'-Covermotiv mit dem Haus, um das es in dem spannenden Konzept geht, und auf der anderen Seite die Band zu sehen ist. Die (guten) Texte über einen Komponisten, der offensichtlich vereinsamt in diesem Haus eine Schreibblockade hat und am Verzweifeln ist, sich im Laufe des 70-Minuten-Albums aber davon befreien kann, sucht man vergeblich – allerdings findet man diese allesamt, wenn man auf die bandcamp-Seite zum Album geht. Im Grunde ist dieser Booklet-Mangel der einzige Kritikpunkt hinter diesem so überraschend hochwertigen Album-Debüt von NOSPUN.
FAZIT: Also fassen wir einfach mal zusammen, was einen hinter diesem „Opus“-Konzeptalbum-Feuerwerk aus Progressive Metal und knackigem Retro-Prog von NOSPUN erwartet: Theatralisches aus dem Traumtheater, Gefühlvolles aus dem Erlösungsleid, hakensche Monumentalität sowie einen x-symphonischen Bombast-Hang und eine düstere, sich nach und nach aufhellende siebenschrittig-grüntürige Konzeptgeschichte im Stile des Glaubens an sich statt an die einen in Selbstzweifel stürzenden äußeren wie inneren Qualen, machen diesen US-Import von einer bis dato nie auf dem Schirm gehabten Band aus, die rundum mit ihrem Debüt zu verblüffen und gleichermaßen zu begeistern versteht – selbst wenn sie niemals den Versuch unternimmt, das progmetallische Rad neu zu erfinden. Wozu auch, wenn es in diesem Bereich schon so viele unendlich gute Einflüsse als Vorbild auszuleben gibt. Am Ende gibt’s 70 knackige Prog-Minuten um die Ohren, die jede Menge Altbekanntes offenbaren, nie langweilig werden und noch dazu keine Scheu zeigen, unverkennbare Parallelen zu den Vorbildern herzustellen und mit diesem Album sich einen verdienten Platz innerhalb dieser Ober-Liga einzuheimsen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The House At The Ende
- Implosion Overture
- The Death Of Simpson
- Dance With Me!
- Tougher Love
- Earwyrm
- ...And Then There Was One
- 4D Printing
- Within The Realm Of Possibility
- Back, Yet Forward
- The House At The Beginning
- Bass - Cole Millward
- Gesang - Phillip Rich
- Gitarre - James Nelson
- Keys - David Frick, James Nelson, Cole Millward
- Schlagzeug - Paul Wood, Raine Rumple
- Sonstige - Alex Lapuente (Cello)
- Opus (2024) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 13.05.2024 User-Wertung: 13 Punkte |
Mit der Rezension gehe ich konform, nur dass ich 1 Punkt draufsattele |