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Lord Dying: Clandestine Transcendence (Review)

Artist:

Lord Dying

Lord Dying: Clandestine Transcendence
Album:

Clandestine Transcendence

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Metal

Label: MNRK Heavy / SPV
Spieldauer: 59:22
Erschienen: 19.01.2024
Website: [Link]

Mit „Clandestine Transcendence“ suhlen sich LORD DYING weiter in ihrem Fetisch, einer Konzeptstory über Tod und Vergänglichkeit. Stilistisch streckt sich die Gruppe aus der Musikhochburg Portland im US-Bundesstaat Oregon dabei noch weiter aus… was aber nicht immer zielführend ist.

Das neue Album des Quartetts leidet vielleicht auch unter der Tatsache, dass seit dem letzten Werk zwei Viertel der Besetzung (die Rhythmusgruppe) ausgewechselt wurden. Auch wenn Mastermind Erik Olson alle kompositorischen Fäden zieht und im Grunde seine eigene Schöpfung vertont (die Geschichte um die fiktiv abstrakte Figur The Dreamer), verbreitet „Clandestine Transcendence“ deutlich andere Schwingungen, als es die drei vorangegangenen LPs taten.

Traditionelle Heavy-Metal-Gitarrenarbeit wie im eröffnenden 'Universe Is Weeping', im wehmütigen 'A Bond Broken by Death' oder während des phasenweise thrashigen 'Final Push Into the Sun' stößt auf einen Extrem-Metal-Gemischtwarenladen - und "phasenweise" ist ohnehin ein Wort, das man bei der Beschreibung von LORD DYINGs Musik andauernd verwenden kann, denn die Band spielt 2024 unberechenbarer denn je auf… und das ist auch in Hinblick auf die Spielzeit fast zu viel des Guten, denn Längen sind nicht von der Hand zu weisen.

Lord Dyings Interpretation von markerschütterndem Death Metal ('I am Nothing I am Everything', 'Facing the Incomprehensible') mutet im Verhältnis zu kunstvoll gestrickten Nummern wie 'Dancing on the Emptiness' - tönt wie eine Mischung aus Mastodon und Sleepytime Gorilla Museum - regelrecht uninspiriert an. Der Band-eigene Prog-Sludge von 'The Endless Road Home' und 'Soul Metamorphosis' (im Voivod-Doublebass-Groove samt sachten Momenten) steht dem Album wesentlich besser, doch man muss Olsons Flatterhaftigkeit akzeptieren, weil sie wohl schon immer Programm war und heuer so kompromisslos wie nie zuvor ausgelebt wird.

Spätestens wenn der Frontmann in den New-Wave-Rockern 'Unto Becoming' und 'Swimming in the Absence' den Gothic-Crooner mimt, wird einem bewusst, dass er immerzu in andere Rollen schlüpft und Dialoge mit sich selbst hält, was im Sinne der "Handlung" zu verstehen sein dürfte.

FAZIT: LORD DYINGs vierte LP ist hier und dort "too much". Die per se originelle Mischung der Band - Doom/Sludge Metal trifft auf düsteren Rock und einige andere Nuancen - mündet nicht immer in fesselnden Kompositionen, sondern hat etwas redundant Selbstverliebtes, teils sogar Zielloses an sich. Der Vorgänger "Mysterium Tremendum" (2019) wirkte insgesamt stimmiger, runder. Wer sich seine Musik erarbeiten möchte, kann es probieren; bei mir zündet „Clandestine Transcendence“ auch nach mehreren Durchläufen nicht vollends.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1231x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • 1] Universe Is Weeping
  • 2] I am Nothing I am Everything
  • 3] Unto Becoming
  • 4] Final Push into the Sun
  • 5] Dancing on the Emptiness
  • 6] Facing the Incomprehensible
  • 7] A Brief Return to Physical Form
  • 8] A Bond Broken by Death
  • 9] Break in the Clouds (in the Darkness of Our Minds)
  • 10] Soul Metamorphosis
  • 11] Swimming in the Absence
  • 12] The Endless Road Home

Besetzung:

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