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JD McPherson: Nite Owls (Review)
Artist: | JD McPherson |
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Album: | Nite Owls |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Surf Rock, Rock'n'Roll, Singer/Songwriter |
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Label: | New West Records/Red Eye/Bertus Musikvertrieb | |
Spieldauer: | 32:03 | |
Erschienen: | 27.09.2024 | |
Website: | [Link] |
„Ich habe vor einigen Jahren in L.A. eine Version von 'Nite Owls' aufgenommen, aber das Umfeld in meiner Band hat einfach nicht funktioniert. Es war eine schmerzhafte Zeit. Und dann schlug die Pandemie zu, und es wurde ziemlich düster.“ (JD McPherson)
JD MCPHERSON kommt aus Nashville, Tennessee, der magischen Musik-Hauptstadt von Country und Americana, und er klingt auch so!
Zumindest so natürlich, akustisch und unwiderstehlich – auch wenn er sich mehr dem Rock'n'Roll, den rockigen Beat- und den Fifties/Sixties-Klängen sowie ganz offensichtlich dem Surf-Rock und dafür weniger purer Country-Musik auf seinem aktuellen Album „Nite Owls“ verbunden fühlt.
Der Mann ist einfach nur klasse und echt authentisch – und anscheinend auch eine echte Nachteule.
Kein Wunder, wenn man sich solcher Musik verpflichtet fühlt.
Und selbst wenn das Record Label 'New West Records' heißt, so klingt das aktuelle McPherson-Album doch mehr nach dem alten Westen, in dem einem das morriconesche 'Lied vom Tod' gespielt statt durch flimmerndes Stroboskop-Geflacker getanzt wurde.
Auf „Nite Owls“ lässt sich McPherson von verschiedenen Genres der Vergangenheit inspirieren und kombiniert sie zu einem ganz eigenen Sound, der jede Menge Überraschungen bereithält und noch dazu gänzlich Unerwartetes, wie beispielsweise bei dem einzigen Instrumental des Albums, hervorbringt.
Hier präsentieren sich wirklich die wahren Nachteulen, die durch die Dunkelheit fliegen und ihre versteckten Qualitäten beweisen. Aber auch diejenigen, denen Sonne und Wind ungemein wichtig sind und damals (auch musikalisch) wie heute als BEACH BOYS ihre einzigartige Strandmusik zum obersten Gebot erhoben, werden mit „Nite Owls“ bestens bedient.
Schon nach dem ersten Hördurchgang von JD MCPHERSONs in tiefem Schwarz gehaltener „Nite Owls“-LP ist klar, dass der Album-Titel ideal gewählt wurde. McPherson ist eine 'Nachteule' und er setzt allen Nachteulen dieser Welt mit seinem Album ein Denkmal der ganz besonderen Art.
Nehmen wir einfach mal „I Can't Go Anywhere With You (feat. Bloodshot Bill)“, einen Song, bei dem man glaubt, sich doch tatsächlich auf ein Album von T. REX verirrt zu haben, dass zudem auch vom Text her ein ähnliches Gefühl weckt und in dem sich voller Ironie über die reichen Männer lustig gemacht wird, die zwar viel Geld haben, aber ansonsten ziemlich fade sind – dafür aber das singende Ich noch nicht einmal genug Klimpergeld besitzt, um seine Flamme angemessen ausführen zu können.
„The Phantom Of New Rochelle“ ist dann purer Gitarren-Rock'n'Roll im 1-A-SHADOWS-Stil der britischen Instrumental-Rocker der 1950er-Jahre, die besonders durch „Apache“ und „Wonderful Land“ (übrigens von MIKE OLDFIELD gecovert) noch heute unvergessen sind. Ein Song – der einzig instrumentale auf dem Album – der von der ersten bis zur letzten Minute überzeugt!
Herrlich, einfach herrlich!
Am Ende des Albums dürfen wir dann textlich wie musikalisch noch erfahren, wozu ein echtes Liebeslied möglich ist und was es aus einem, der es in sich aufnimmt, machen kann: „When your heart breaks / There's no telling what you'll do / ...That's what a love song does to you“.
Ein echter Herzensbrecher am Album-Ende, der sich allerdings als eine brutale, ja mörderische Nummer um einen getöteten Soldaten, entpuppt und die Aura der frühen PINK FLOYD entfaltet, als ein SYD BARRETT noch das Sagen und Singen hatte.
Kann's was Schöneres (oder Traurigeres) geben?
Die Antwort auf diese Frage findet jeder nach dem Hören von „Nite Owls“ selber für sich.
Die Antwort aber, wie dieses Album gelungen ist, nach der muss man nicht lange suchen: Großartig!
Ein echtes Manko von „Nite Owl“ ist allerdings die viel zu kurz ausgefallene Laufzeit von nur 32 Minuten, dabei sind doch gerade Nachteulen dafür bekannt, dass sie sehr, sehr lange durchhalten...
FAZIT: Sieben lange Jahre musste man auf dieses Album von JD MCPHERSON warten – und dann soll es angeblich auch noch für Nachteulen bestimmt sein. Keinesfalls! Denn „Nite Owls“ ist das kaum noch erwartete, aber darum umso besserer Meisterwerk aus der Hand des Nashviller Songwriters, der in bester Surf-Rock-, Rock'n'Roll- und Fifties/Sixties-Manier ein Americana-Album der besonderen Art raushaut, das ganz Tennessee zur Ehre gereicht, selbst wenn hier nicht die Country-Musik dominiert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (16:42):
- Sunshine Getaway (2:55)
- I Can't Go Anywhere With You (feat. Bloodshot Bill) (2:51)
- Just Like A Summer (3:44)
- Nite Owls (3:13)
- Shining Like Gold (3:59)
- Seite B (15:21):
- The Rock And Roll Girls (3:13)
- Baby Blues (2:47)
- The Phantom Of New Rochelle (2:57)
- Don't Travel Through The Night Alone (4:16)
- That's What A Love Song Does To You (2:08)
- Bass - Beau Sample, JD McPherson
- Gesang - JD McPherson, Bloodshot Bill, Ken Pomeroy
- Gitarre - Douglas Corcoran, JD McPherson
- Keys - Douglas Corcoran, Alex Hall, Chad Copelin
- Schlagzeug - Alex Hall
- Sonstige - JD McPherson, Alex Hall (Percussion), Douglas Corcoran (Percussion, Glocken, Celeste), Chad Copelin (Marimba, Percussion), Ken Pomeroy, Colton Jean (Klatschen)
- Signs & Signifiers (2012) - 12/15 Punkten
- Let The Good Time Roll (2015) - 11/15 Punkten
- Nite Owls (2024) - 13/15 Punkten
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