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TIR: Awaiting The Dawn (Review)
Artist: | TIR |
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Album: | Awaiting The Dawn |
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Medium: | CD/LP/MC/Download | |
Stil: | Dark Folk / Neoklassik / Dungeon Synth |
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Label: | Orko Productions / Brilliant Emperor | |
Spieldauer: | 49:00 | |
Erschienen: | 07.04.2023 | |
Website: | [Link] |
Die düsteren Höhlen und Stollengänge des Dungeon Synth weitgehend hinter sich lassend, folgt das Projekt TIR auf "Awaiting The Dawn" Empyrium durch Heide- und Moorlandschaften – und kann sich auf dieser Wanderung allerbester Gesellschaft erfreuen.
Denn niemand anderes als Empyrium- und Noekk-Sänger Thomas Helm erhebt seine Stimme, um die feingliedrigen Folk-Stücke des nach Australien ausgewanderten Türken Oytun Bektas mit seinem unvergleichlichen Gesang zu krönen. Im "Freundeskreis" von Prophecy Productions ist Oytun längst als Enthusiast bekannt, der sein Herz an die melancholische Musik aus der fränkischen Rhön verloren hat. Sein fünftes TIR-Album wurde unlängst von Markus Stock gemischt und gemastert, und angesichts der neuen musikalischen Ausrichtung nimmt es kein Wunder, dass "Awaiting The Dawn" über weite Strecken einem Empyrium-Album sehr (sehr!) ähnlich klingt.
Wer sich daran stoßen mag, soll es tun. Ich wundere mich lieber, wie erstaunlich gut es dem Musiker gelungen ist, dieses gewisse Etwas von Empyrium, Ulver ("Kveldssanger") oder Vàli so authentisch und unverbraucht auf seiner Akustikgitarre aufblühen zu lassen. Obwohl die Idole absolut unverkennbar sind, tönen TIRs Weisen nie wie krampfhafte Kopien, sondern erstrahlen im eigenen Glanze, gelegentlich durch synthetische Streicher untermalt, und nie vereinnahmender klingend als wenn Helm singt – in dieser Hinsicht trifft das Begleitschreiben von Orko Productions den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf: Helm agiert hier eher als Mitglied von TIR denn als Gastsänger.
Doch erreicht TIR die kompositorische Klasse und den Tiefgang der Wegbereiter? Nein, noch nicht ganz. Die gefälligen Kompositionen klingen zwar stimmungsvoll, jedoch nicht zwingend so, als ob sie ihr Potential durchweg ausschöpfen. Einige neoklassische Passagen erinnern zudem an das norwegische Projekt Penitent, das nie im Verdacht stand, seine Hörer mittels dichter Arrangements zu überfordern. Das Vogelgezwitscher in einigen Stücken verleiht der Musik allerdings etwas Lebendiges, das dem schwermütigen "Melancholia"-Komponisten abging.
Oytun veröffentlicht das fünfte TIR-Album auf seinem eigenen kleinen Label auf Kassette und CD, die Vinyl-Edition erscheint via Brilliant Emperor.
FAZIT: Angesichts der tatkräftigen Unterstützung von Markus Stock und Thomas Helm darf vermutet werden, dass die beiden Empyrium-Musiker "Awaiting The Dawn" als persönlichen Tribut an ihre Band wertschätzen und freudig hören, mit welchem Enthusiasmus ein riesiger Fan ihre eigene Musik tradiert und um eigene Nuancen erweitert. Und so ähnlich können das wohl auch Fans von Ulver, October Falls, Vàli oder Tenhi erleben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- C'est La Fin (part1)
- Where Shadows Dance
- The Mists of the Eternal Meadow
- In the Essence of Dying
- A Letter Hooked to the Cloud
- Threads of Time
- An Unspoken Lament
- The Path of the Dandelion Seed
- Farewell Ballad
- Gesang - Thomas Helm
- Gitarre - Oytun Bektas
- Keys - Oytun Bektas
- Metal Shock (2019) - 11/15 Punkten
- Nigritude (2020) - 9/15 Punkten
- Persepolis (2021) - 11/15 Punkten
- Awaiting The Dawn (2023) - 11/15 Punkten