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Skindred: Smile (Review)
Artist: | Skindred |
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Album: | Smile |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Alternative Rock / Metal |
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Label: | Earache / Edel | |
Spieldauer: | 42:54 | |
Erschienen: | 04.08.2023 | |
Website: | [Link] |
"Smile when you're winning…" SKINDRED sind insbesondere in ihrer Heimat Großbritannien mindestens ein Mittelschwergewicht und tun deshalb auch einen Teufel, auf ihrem achten Album etwas an ihrer sowieso sehr eigenständigen Musikmischung zu ändern. "Smile" ist Dienst am Fan, allerdings im positiven Sinn, weil die Waliser überwiegend starke Songs für die Platte zusammengestellt haben.
Das spannungsgeladene 'Set Fazers' ist ein idealer Opener, dem die Vollfett-Glanzlichter 'Our Religion' und 'If I Could' in nichts nachstehen. Vorne steht hingegen wieder Sänger Benji Webbe, der seine Texte zwar eher nicht im Sinne von SKINDREDs - O-Ton Plattenfirma - "größtem, bösesten und nachdenklichsten Album" (das ist "Smile" nämlich nicht und braucht es auch nicht zu sein) geschrieben hat, wohl aber wieder so einiges loswerden muss, was ihm auf den Lippen brennt. Es geht einmal mehr um Gewalt, Unterdrückung, Vorurteile und ihre Gegengifte - Toleranz, gemeinsames Feiern und natürlich Musik als kittendes Element zwischen allen Menschen.
Ungeachtet des inhaltlichen Schwer- oder Leichtgewichts der Platte schrammt das Quartett (DJ Dan Sturgess ist kein permanentes Mitglied mehr?) auch wieder melodische poppig am Rande des Belanglosen ('Life That's Free', Black Stars') vorbei, wenngleich nicht so häufig wie auf den letzten beiden Studioalben; im Übrigen ist "Smile" seinem zu sauberen und berechneten Vorgänger "Big Tings" generell deutlich überlegen.
Die einschlägig bekannten Reggae- beziehungsweise Dub-Elemente kommen hingegen während 'This Appointed Love' und vor allem im mit görenhaften Shouts sowie Samples verbrämten 'L.O.V.E. (Smile Please)' vollends zur Geltung, wobei der Metal komplett wegfällt. Hier zeigt sich auch der interessante Aufbau der Scheibe, denn nach dem gesalzenen ersten Drittel wird es für SKINDREDs Verhältnisse experimentell, ehe die Band auf den letzten Metern abwechselnd alle ihre Schwerpunkte abklappert. Das mit Bläsern unterlegte 'Mama' ist dabei die lässigste Reggae-Nummer im Aufgebot, und das abschließende 'Unstoppable' der coolste Groover.
Ach ja die 2022er Single 'Gimme That Boom' kommt als Dicke-Hose-Hit auf Ansage mit idiotensicherer Hookline ("just gimme that boom!"), wobei man jetzt die Frische des Songs anzweifeln und auf Salivas 'Click Click Boom' oder 'Boom' von P.O.D. verweisen konnte. Spaß macht's dennoch - wie die gesamte Platte eigentlich.
FAZIT: Auf "Smile" spielen die Dub-Nu-irgendwas-Metaller SKINDRED ihren Schuh auf gehobenem Niveau herunter. Von der Band erwartet man ernsten Spaß und höchstmögliche Eingängigkeit, die das Album auch bietet. Da der Ton im Vergleich zum Vorgänger wieder etwas ruppig geworden ist, dürfen alteingesessene Hörer hoffen, dass sich der Vierer noch weiter in Richtung ihres frühen Sounds bewegen wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Our Religion
- Gimme That Boom
- Set Fazers
- Life That's Free
- If I Could
- L.O.V.E. (Smile Please)
- This Appointed Love
- Black Stars
- State of the Union
- Addicted
- Mama
- Unstoppable
- Bass - Daniel Pugsley
- Gesang - Benji Webbe
- Gitarre - Mikey Demus
- Schlagzeug - Arya Gogginn
- Roots Rock Riot (2008) - 11/15 Punkten
- Smile (2023) - 11/15 Punkten
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