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Orphaned Land: A Heaven You May Create (Review)

Artist:

Orphaned Land

Orphaned Land: A Heaven You May Create
Album:

A Heaven You May Create

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock / Metal

Label: Century Media / Sony
Spieldauer: 84:18 (Audio) + 88:55 (Video)
Erschienen: 01.12.2023
Website: [Link]

Zu ihrem 30-jährigen Jubiläum haben sich ORPHANED LAND im Sommer 2021 mit einem 60-köpfigen Sinfonieorchester einschließlich eines Chors auf die Bühne des geschichtsträchtigen Heichal HaTarbut (auch Charles Bronfman Auditorium) in Tel Aviv begeben und ein anderthalbstündiges Set gespielt, das mehr oder weniger die gesamte Diskografie von Israels führender Metal-Band abdeckt. Allein schon aufgrund der Beteiligung der "Klassiker" lässt sich der nun vorliegende Mitschnitt der Show nicht richtig mit "The Tour to OR-Shalem - Live at the Reading 3, Tel-Aviv" (2011) vergleichen, dem ersten Livealbum der Gruppe.

Das Quintett hat bekanntlich noch nie mit positivem Pathos gespart, doch auf "A Heaven You May Create" geht es noch eine Spur erhabener zu als üblich, was nicht zuletzt an dem distinguierten Ambiente des mit 2.500 Zuschauern vollständig besetzten "Kulturpalasts" liegt. Frontmann Kobi Farhi erweist sich einmal mehr als furchtloser wie einnehmender Zeremonienmeister, der die Menge dirigiert; die mitreißenden Lieder, die dazu nötig sind, hat die Band bekanntermaßen zuhauf im Repertoire.

Drei Tracks von "Mabool" (2004) fungieren als Einstieg, wobei weitere Auszüge wie 'The Kiss of Babylon (The Sins)', 'Birth of the Three (The Unification)' und natürlich die Hymne 'Ocean Land' neben dem großen Finale 'Norra El Norra' im Verlauf der Show folgen und zeigen, wie wichtig dieses Album als Durchbruchswerk für die Band ist, die ihre Vision von "Oriental Metal" seinerzeit vermutlich zum ersten Mal in vollends ausgereifter Form zur Diskussion stellte.

Weiterhin ist "All Is One" (2013) mit dem Titelstück und dem Hit 'Brother' vertreten, während die Single 'Sapari', 'All Knowing Eye' und 'In Propaganda' von "The Never Ending Way of ORWarriOR" (2010) stammen. Die Dynamik der Songreihenfolge entfaltet sich logischerweise am besten, wenn man den Konzertfilm schaut, statt nur die Audiospur zu hören; Matan Shmuely am Schlagzeug wirbeln zu sehen macht immer Spaß, und weder Orchester noch Chor wirken wie Fremdkörper, zumal die Partituren nicht lieblos auf die Metal Songs geklatscht wurden.

So ist "A Heaven You May Create" ein lobenswertes Beispiel für die knifflige Disziplin "Classic Meets Metal". Subjektiver Wermutstropfen: Wenngleich 'The Cave' und 'Like Orpheus' von "Unsung Prophets & Dead Messiahs" (2018, letzerer Track im Studio ursprünglich mit Blind Guardians Hansi Kürsch am Mikro) sicherlich gut, aber nicht unerlässlich sind, ist die Frühphase der Gruppe mit 'A Never Ending Way' ("El Norra Alila", 1996) extrem sporadisch abgedeckt, und das 1994er Debüt "Sahara" bleibt als einzige der sechs Studio-LPs außen vor.

FAZIT: ORPHANED LAND-Livealbum, die Zweite - Der Auftritt der Band mit Orchester vor opulenter Kulisse besticht musikalisch wie optisch, die Setlist ist wie immer Geschmackssache, aber zweifellos plausibel zusammengestellt. Fans brauchen "A Heaven You May Create" ohnehin, für einen ersten Kontakt mit Israels führendem Metal-Act empfehlen wir weiterhin ihre letzten zwei Studioalben oder eben "Mabool".

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1968x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • 01] Mabool Overture
  • 02] Mabool
  • 03] The Storm Still Rages Inside
  • 04] Like Orpheus
  • 05] The Kiss Of Babylon
  • 06] Sapari
  • 07] The Cave
  • 08] In Propaganda
  • 09] All Knowing Eye
  • 10] Brother
  • 11] A Never Ending Way
  • 12] Birth of the Three
  • 13] Ocean Land
  • 14] All Is One
  • 15] In Thy Never Ending Way
  • 16] Norra El Norra

Besetzung:

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