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Krachmanifest: Ausgabe 7 (Review)

Artist:

Krachmanifest

Krachmanifest: Ausgabe 7
Album:

Ausgabe 7

Medium: Fanzine
Stil:

Extreme / Death / Grind / Black

Label: Eigenveröffentlichung
Spieldauer: 92 Seiten
Erschienen: 20.12.2022
Website: -

Zu den zuverlässigsten Fanzines aus Doofland muss das KRACHMANIFEST gezählt werden, das es derweil auf sieben Ausgaben bringt und ein ums andere Mal vor Enthusiasmus für ästhetischen bis abartigen Krach nur so trieft. Gleichwohl die Crew auf Trio-Stärke geschrumpft ist, kann nicht ansatzweise die Rede von Einbußen sein, sondern Katja, Rayk und Andi trumpfen zum Ende des Jahres 2022 mit einer 92-seitigen Schwarte auf, deren Cover bereits spiegelt, dass es sich hier um eine Underground-Publikation handelt, die mit ihrer Liebe zum abseitigen Detail besticht.

In punkto Interviews weitet das KRACHMANIFEST sein Radar leicht, doch spürbar, und zwar abhängig von aktuellen Hörgewohnheiten der Schreibenden. Und wenn sich zusätzlich zum (in diesem Heft) "traditionellen" Krach zum Beispiel jüngere Aufnahmen von Dauþuz hinzugesellen, dann werden halt Aragonyth und Syderyth zum gewohnt ausführlichen Verhör gebeten.

Ein Musiker namens Mogel ist nicht nur in diversen Bands und Projekten (u.a. Minenfeld und Sadoghoul) aktiv, sondern betreibt mit Kellerassel Records ein auf Tapes spezialisiertes Label, das Krach dieser und jener Art veröffentlicht. Mit Katja und Rayk plaudert er offen über seinen "unkoordinierten Dilettantismus" als Musiker und seine Herangehensweise bei Veröffentlichungen im tiefsten Underground.
Das Gerücht, dass Teufelnacht keine Interviews geben, widerlegt das Duo in der vorliegenden Ausgabe so sympathisch wie humorvoll, stellenweise sogar fast ernst. Meine Vorurteile gegen die Band finde ich jedenfalls nicht bestätigt, was mich natürlich nicht davon abhält, um deren Musik einen möglichst großen Bogen zu machen. Weitere Zwiesprachen fanden u.a. mit Messerschiesserei, Filth Digger, Misery Index, Neandertaler Rulez und Imperial Slaughter statt.
Einen Höhepunkt der Ausgabe bildet zweifelsohne das Gedankenkino von Gastschreiber Turbotorben, der sich ausmalt, wie es wohl in einem auf die KRACHMANIFEST-Leserschaft zugeschnittenen Altersheim zuginge. Der Artikel strotzt zwar nur so vor Insidern, regt allerdings unabhängig von der persönlichen Verortung in (Sub-)Szenen zum Grübeln an, wie wohl der eigene Lebensabend verbracht werden könnte, und ob sich der Pflegedienst bis dahin auf die (nicht nur) musikalischen Sonderwünsche einlassen wird.
Wer das KRACHMANIFEST kennt, der weiß, dass Rezensionen schon mal nuanciert ausfallen können, doch selbst bei Rayk macht sich insofern eine gewisse Altersmilde bemerkbar, als dass er seine (Schreib-) Zeit offenbar lieber an Bands "vergeudet", die er für ihren Krach wertschätzt, und somit sind an Verbalinjurien überbordende Verrisse heuer eher die Ausnahme als die Regel, und das spricht wohl für eine gewisse Qualität in der Breite der Veröffentlichungen der extrem krachigen Metal-, Punk- und Grind-Subgenres. Dass Rayk an Kraftausdrücken mit leichtem Hang zur Gewalttätigkeit in manchen Reviews dennoch nicht spart, sind zum Beispiel die Dänen Nexø schuld: "Ich habe ja schon viele adrenalingetränkte, wütende, überdrehte Platten gehört, aber das Teil (die LP „False Flag“) ist so dermaßen over the top, dass ich förmlich nicht anders kann, als Löcher in die Wand zu schlagen, nur um kurz darauf festzustellen, ähm ja, klug war es nicht, aber geil und zudem hat es Mordsspaß gemacht."

Die 92 Seiten des KRACHMANIFEST sind im vergleichsweisen klaren Layout weitgehend gut lesbar, nur auf wenigen Seiten ist der Hintergrund etwas zu dunkel geraten, was jedoch dem grundsätzlichen Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Der punkige Charakter spiegelt sich auch hier in gestalterischen Details, die nicht aufgesetzt wirken und dem Ganzen einen rauen und gleichzeitig persönlichen Charm verleihen. Doch auch liebevolle Details lassen sich im Design finden, so wird zum Beispiel die Dauþuz-Story mit Bergbau-Bildern illustriert.
Wer sich für die Lektüre etwas Zeit nimmt, den nehmen vor allem Katja und Rajk mit einigen ihrer Artikel an die Hand und lassen sie oder ihn an ihren manchmal etwas wilden Konzert- und Festival-Ausflügen teilhaben. Diese lebendige authentische Schreibe zeichnet das KRACHMANIFEST-Kernduo bei aller Unterschiedlichkeit aus.
Der inhaltschweren Schwarte liegt ein DinA3-Poster des ziemlich grandios illustrierten Covers anbei, der Preis von 5,50 € (plus Porto) spricht angesichts der aktuellen Papierpreise für das Motto "von Fans für Fans".

FAZIT: Pflichtlektüre für Krachfetischisten und Krachfetischistinnen. Bestellungen sind im Fratzenbuch bei "Rayk KRACHMANIFEST Zine" willkommen.

Thor Joakimsson (Info) (Review 2322x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Interviews u.a. mit:
  • Dauþuz
  • Teufelnacht
  • Kellerassel Records
  • Sadoghoul
  • Messerschiesserei
  • Filth Digger
  • Misery Index
  • Neandertaler Rulez
  • Imperial Slaughter

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
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