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Instrument: Sonic Cure (Review)

Artist:

Instrument

Instrument: Sonic Cure
Album:

Sonic Cure

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Post-Rock

Label: Instrument Village
Spieldauer: 65:36
Erschienen: 11.11.2022
Website: [Link]

Laut Pressetext ist „Sonic Cure“ ein Album, das auch der persönlichen Krisenbewältigung gewidmet ist. Alle Ängste, Versprechen und kollektiven Spinnereien, die während der Corona-Krise hochgekocht sind, wurden in ihm gebündelt, das nicht umsonst die Heilung im Titel trägt.
INSTRUMENT wollen aber auch den Finger in die Wunden der Gesellschaft legen und besingen Themen wie den Klimawandel („Another Man’s Ruin“) oder die fortschreitende zwischenmenschliche Zerrüttung („Good Neighbour“). Allerdings klingt die Musik, gemessen am Reibungspotenzial der Texte, doch recht eingängig und umschmeichelt den Hörer gerne mit lockeren Hüftschwinger-Grooves, wie z.B. in „We Don’t Have To But We Can“ und dem beinahe nahtlos anschließenden „Safe Travels“, das die Fühler mehr gen Stoner-Rock und schwere Riffs ausstreckt.
Allerdings lässt sich die Musik nur schwer auf einen Nenner festnageln.
„Home“ groovt einerseits leichtfüßig dahin, handelt aber textlich von den Einschränkungen der letzten zwei Jahre und will doch keine Kritik an ebenjenen sein. Das verstehe wer will, eingängig ist die Nummer trotzdem.

Der aufkeimenden Beliebigkeit wirkt „Rebellious Heart“ genau im richtigen Moment entgegen, denn der schrammelnde Charakter geht nicht nur in die Beine, er repräsentiert auch die musikalischen Gegensätze, die sich im Post-Rock finden lassen. Es wird ausladend und verspielt, der Fokus liegt auf den INSTRUMENTen, wobei sich der Kopfnick-Groove nie komplett auflöst.
„See Yo On Groove Planet“ und „Minor Threat“ verlangen dann ein wenig Geduld: Während ersteres als nicht unspannendes INSTRUMENTal zwischen Dröhn-Riffs und Vertracktheit aufhorchen lässt, ist letzteres ein zäher und doch intimer Geduldstrainer. Zwischen reduzierten Strophen und säuselndem Gesang, klingt der Refrain zwar etwas drückender, wird aber von der Stimme doch seltsam kontrastiert. Allerdings bleibt die Musik, trotz anfänglichem Fremdeln, interessant und lässt immer mal aufhorchen.

Dass sie aber auch Platz für Entspannung und Lebensfreude haben, zeigen INSTRUMENT mit „A Beer And A Shot“, in dem Frontmann Markus Schäfer in fast klassischem Singer-Songwriter-Stil vom Kennenlernen mit seiner Frau erzählt. Es ist also doch Platz für ein wenig Liebe und positive Gefühle.
Die werden einerseits auch in das proggige Finale „The 21st Year“ weitergetragen, andererseits mischt sich eine sehr nachdenkliche, fast melancholische Note in den Sound. Langsam baut sich der Song vom reduziert-intimen Anfang auf, entwickelt sich dann hin zu drückenden Riffs und findet am Ende ein energisches, aber nachdenkliches Finale, das viel mehr emotionale Fragezeichen hinterlässt, als es anfangs scheint.

FAZIT: INSTRUMENT präsentieren auf „Sonic Cure“ vielfältige Musik zwischen emotionaler Zerbrechlichkeit und textlicher Hoffnung, die in ein verspieltes, hier und da auch progressives Post-Rock-Gewand gekleidet wird. Das liest sich zwar durchaus spannend und im Grunde ist es das auch, allerdings läuft sich das Album mit jedem Durchlauf mehr und mehr tot, sodass nach einiger Zeit leider festgehalten werden muss: Ein Langzeitalbum ist „Sonic Cure“ nicht geworden. Interessant und in den ersten Momenten durchaus spannend ist es aber trotzdem.

Dominik Maier (Info) (Review 1542x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Another Man’s Ruin
  • Good Neighbour
  • Sonic Cure (Long Version)
  • We Don’t Have To But We Can
  • Safe Travels
  • Home
  • Rebellious Heart
  • See Yo On Groove Planet
  • Minor Threat
  • A Beer And A Shot
  • The 21st Year

Besetzung:

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