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Heather Woods Broderick: Labyrinth (Review)
Artist: | Heather Woods Broderick |
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Album: | Labyrinth |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie-Pop |
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Label: | Edition Kohlstedt | |
Spieldauer: | 41:48 | |
Erschienen: | 07.04.2023 | |
Website: | [Link] |
Was macht eine Musikerin wie HEATHER WOODS BRODERICK – deren beruflicher Lebensinhalt weitestgehend darin besteht, unablässig in eigener Sache oder als Session- und Tour-Musikerin für andere Künstler auf Achse zu sein, wenn sie von einer Pandemie im Lockdown ausgebremst wird?
Nun im Falle der schüchternen Indie-Musikerin gab es erstmal eine musikalische Trotzreaktion: Im letzten Jahr veröffentlichte sie das Album „Domes“, welches sich (vielleicht auch zur eigenen Überraschung) als kontemplatives Instrumental-Projekt entpuppte. Inzwischen hat sie sich allerdings wieder gefangen und legt mit ihrem nunmehr fünften Album in eigener Sache das für ihre Verhältnisse musikalisch farbenfroh schillernde „Labyrinth“ vor.
Auf diesem Album zehrt die Musikerin wieder nicht alleine von ihrer klassischen Ausbildung und den Erfahrungen, die sie auf den vier vorangehenden Alben gemacht hatte, sondern erkennbar auch von den Erkenntnissen, die sie als verlässliche Zuarbeiterin für befreundete MusikerInnen wie ALELA DIANE, SHARON VAN ETTEN, EFTERKLANG, LAURA GIBSON, DAMIEN JURADO oder LISA HANNIGAN (um nur mal ein paar zu nennen) gewonnen hat.
Eigentlich wurde „Labyrinth“ auf diese Weise zu einem 'richtigen' Pandemie-Album, denn es entstand – wie „Domes“ - im Lockdown-Modus solitärer Heimarbeit, wobei sich HEATHER WOODS BRODERICK dieses Mal aber nicht alleine auf die musikalischen Aspekte beschränkte, sondern sich auch als Songwriterin, Texterin, Tontechnikerin und Produzentin versuchte und vor allen Dingen auch inhaltlich auf das Thema Isolation einging. Hierbei beeindruckt sie mit ihrer Fähigkeit, die erwähnten musikalische Einflüsse mit ihren philosophischen Lyrics in wirklich eindrucksvoll ausformulierten und variantenreich in Szene gesetzten, brillanten Songs zusammenzuführen, wie dieses eindrucksvolle Beispiel beweist: Mit dem geschickt als Intro ausgelegten Opener „As I Left“ zeigt sie scheinbar mühelos, wie sich mit etwas Einfallsreichtum und einer geschickten gesanglichen Ausformulierung ein wirklich guter Song auf Basis eines einzigen Tons gestalten lässt – ein Kunststück, an dem das Team der Pop-Künstlerin OLIVIA RODRIGO zuletzt mit dem Song „Driver's License“ trotz eines Grammys im wesentlichen scheiterte.
Auch das lyrische Konzept überzeugt: In einer Zeit, in der eine physische Fortbewegung kaum möglich war, machte sie sich im Lockdown über ihre Erfahrungen als Person „on the move“ Gedanken über das Bestreben des Menschen, sich über die das Phänomen der Bewegung (durch ein Labyrinth) hin zur eigenen Mitte zu finden.
FAZIT: Eine bemerkenswerte Entwicklung hat die inzwischen in Los Angeles ansässige Songwriterin HEATHER WOODS BRODERICK genommen, seit sie – zunächst mit Unterstützung ihres ebenfalls musizierenden Bruders PETER BRODERICK - 2009 ihr erstes, weiland noch im Folk-Pop verwurzeltes Album „From The Ground“ veröffentlichte. Aufgrund ihrer musikalischen Vielseitigkeit erwarb sie sich daraufhin schnell den Ruf einer verlässlichen Session- und Tour-Musikerin, die seither eine Vielzahl von stilistisch unterschiedlichen Acts unterstützt. Neben diversen Bandprojekten wie HORSE FEATHERS, LOCH LOMOND oder EFTERKLANG, an denen sie beteiligt war, waren das vor allen Dingen ihre Freundinnen ALELA DIANE und LISA HANNIGAN, mit denen sie auch im Studio eine kreative Symbiose einging. Kein Wunder also, dass das nun vorliegende Album „Labyrinth“ in stilistischer Hinsicht so ziemlich alle Aspekte des Indie-Pop auf souveräne Weise widerspiegelt – von der frugalen Solo-Ballade über Indie-Rock-Sounds und intelligente E-Pop-Elemente bis zum schwelgerischen Dreampop. Eher schon erstaunlich ist dabei dann die Tatsache, dass sie auf „Labyrinth“ als Songwriterin und Performerin Akzente setzt und dabei ein schlüssiges, eigenes Sound-Design mit hohem Wiedererkennungswert erschuf, was wohl auch daran liegen mag, dass sie fast das komplette Album alleine in Heimarbeit konzipierte, produzierte und einspielte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- As I Left
- I Want To Go
- Admiration
- Crashing Against The Sun
- Wandering
- Wherever I Go
- Tiny Receptors
- Blood Runs Through Me
- Seemed A River
- What Does Love Care
- Gesang - Heather Woods Broderick, James Goodwin, Lisa Hannigan
- Gitarre - Heather Woods Broderick
- Keys - Heather Woods Broderick
- Labyrinth (2023) - 13/15 Punkten
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