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Graveyard: 6 (Review)
Artist: | Graveyard |
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Album: | 6 |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Hardrock |
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Label: | Nuclear Blast / Believe | |
Spieldauer: | 38:01 | |
Erschienen: | 29.09.2023 | |
Website: | [Link] |
GRAVEYARD waren eine der ersten Bands der Retro-Rock-Bewegung nach der Jahrtausendwende und zeigen sich nach längerer Pause auf einem Niveau, das sie zuletzt nicht mehr auf so lässige Weise erreichen konnten. Auch wenn die Musik für Mastermind Joakim Nilsson mittlerweile notgedrungen (Corona, Familie…) keine erste Geige mehr spielt, hat die längere Pause der Gruppe hörbar gut getan.
Man könnte vorschnell unterstellen, die schon im Vorfeld des Vorgängers "Peace" (2018) zwischenzeitlich aufgelöste Band klänge auf "6" resignierend oder gar lustlos, doch man kann die weiter im Vordergrund stehende Melancholie, die GRAVEYARD ohnehin von jeher innewohnt, auch auf gewonnene Reife und einen nüchternen Blick aufs Dasein an sich auslegen. Fest steht, dass die gedämpfte Ausrichtung des neuen Materials glaubwürdig wirkt und deshalb auch emotional berührt.
Breitbeinige Posen überlässt das Quartett den Heerscharen, die sich nach ihm in Schlaghosen gezwängt haben: Das Ton gewordene Dämmerlicht 'Godnatt' wirkt wie ein längeres Intro, ehe der positiv schwerfällige 'Twice' umso lauter und kraftvoller einschlägt. Beflügelt von einem simplen wir starken Refrain stürzt sich die Gruppe in den lässigen Jam 'I Follow You', wo die dem Hörer einmal mehr atemberaubend nahe kommende Produktion vollends zur Geltung kommt.
'Breathe In Breathe Out' klingt mit leisem Gospel-Einschlag (Melodieführung, "Uh"-Backgroundchöre) und Rassel wie die akustische Entsprechung der Ernüchterung vom alten Hippie-Traum (das hymnische 'Bright Lights' weckt später ähnliche Assoziationen), wobei Nilsson ab jetzt gesanglich aufdreht; auf der B-Seite von "6" bietet er verschiedene Stimmen an und schärft das Profil der sowieso schon charakterstarken Songs zusätzlich.
Der nölige 'Sad Song' (alte Rolling Stones lassen zumindest unterschwellig grüßen), das aufbrausende 'Just a Drop' und die verzweifelte Ballade 'No Way Out' sind kleine Classic-Rock-Perlen, die sich in erfrischendem Maß vor den üblichen breitbeinigen US-Band-Posen hüten; das zuversichtlich stimmende 'Rampant Fields' lässt am Ende doch noch uneingeschränkt die Sonne aufgehen - ein Wegweiser für GRAVEYARDs Zukunft?
FAZIT: Man wünscht GRAVEYARD in Anbetracht ihres sechsten Studioalbums, dass ihre schon rund anderthalb Jahrzehnte währende Karriere trotz bereits eingeheimster Lorbeeren jetzt erst richtig startet. "6" strotzt vor Gefühl (gerade die Gitarrenleads!) und unaufdringlichen Hooks mit Langzeitwirkung, wobei es auch einfach schön ist, nach fünf Jahren wieder neue Songs in diesem unverkennbaren Stil zu hören.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Godnatt
- 2. Twice
- 3. I Follow You
- 4. Breathe In Breathe Out
- 5. Sad Song
- 6. Just A Drop
- 7. Bright Lights
- 8. No Way Out
- 9. Rampant Fields
- Bass - Truls Mörck
- Gesang - Joakim Nilsson
- Gitarre - Jonatan Larocca Ramm, Joakim Nilsson
- Schlagzeug - Oskar Bergenheim
- Hisingen Blues (2011) - 10/15 Punkten
- Lights Out (2012) - 12/15 Punkten
- Innocence & Decadence (2015) - 9/15 Punkten
- Hold Back The Dawn (2019) - 12/15 Punkten
- 6 (2023) - 12/15 Punkten
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