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Steve Vai: Inviolable (Review)
Artist: | Steve Vai |
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Album: | Inviolable |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Instrumental Rock |
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Label: | Favored Nations / Mascot / Rough Trade | |
Spieldauer: | 50:48 | |
Erschienen: | 28.01.2022 | |
Website: | [Link] |
Während vor allem mit den Möglichkeiten des Internets etliche spektakuläre Gitarrenvirtuosen auf YouTube und Co. emporgekommen sind, bewährt sich STEVE VAI - der Prototyp des Sechs-Saiten-Helden - auch 2022 als unberechenbarer wie umsichtiger Musikkünstler im wahrsten Sinn des Wortes. Ein Korpus, drei Hälse und zwei Köpfe: Der Amerikaner hätte seine Neuschöpfung aus verschiedenen Saiteninstrumenten genauso gut Frankensteins Monster statt Hydra taufen können, doch sich für den Namen bei den alten Griechen zu bedienen lag genauso nahe wie der Titel „Inviolate“ für sein neues Album.
Sein neues, vom Sci-Fi-Film „Mad Max: Fury Road“ inspiriertes Instrument findet eigentlich nur im eröffnenden (sehr luftig arrangierten und lyrischen) ´Teeth of the Hydra´ Verwendung, doch plakativ nach Superlativen klingt daran genauso wenig wie im weiteren Verlauf von "Inviolate", einem letztlich sehr song-orientierten (bloß ohne Vocals auskommenden) Album.
Das elegante ´Little Pretty´ dient genauso wie das getragene Finale ´Sandman Cloud Mist´ als Paradebeispiel dafür, wie eingängig Vai dieser Tage komponiert: Das melodische Hauptmotiv lässt die Sonne aufgehen, und sowohl einstweilige Stakkato-Riffs als auch verzierende Sitar-Effekte erhöhen den Wiedererkennungswert. In ´Candlepower´ wird komplett auf Verzerrung verzichtet, gleichzeitig da es sich um eine der "frickeligsten" Tracks der Platte handelt.
Bei ´Zeus in Chains´ (mit ebenfalls markanter, aufsteigenden Bassfigur) und ´Apollo in Color´ geht die Sonne in gleicher Weise auf, wie man es von etlichen Kompositionen des jüngeren Joe Zawinul mit Weather Report kennt - später lässt sich auch das treibende ´Knappsack´ in dieser Edel-Fusion-Schublade ablegen -, wohingegen da hämmernde ´Avalancha den härtesten Track von "Inviolate" markiert - komplett mit fetten Akkorden in tiefem Register und Doublebass-Passagen.
Der ´Greenish Blues´ stellt einen sanften Gegenpol dazu dar und ist nicht weniger als das - ein langsamer Blues, der wahrscheinlich im Geiste Peter Greens verstanden werden soll.
FAZIT: Mit "Inviolate" bleibt STEVE VAI unter Heerscharen gesichtsloser Schredder wirklich unantastbar. Der US-Meistergitarrist hat nach über vier Dekaden im Business ein Album geschaffen, das Innovation, Wagemut und zeitloses Songwriting in ungeahnt gut ausgewogenem Verhältnis zueinander verbindet. So wird Griffbrettsport oder überhaupt jegliche Genre-Frage einfach transzendiert, und zurück bleibt Musik an sich als geordneter Klang, der zig Assoziationen und Emotionen provoziert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01] Teeth of the Hydra
- 02] Zeus in Chains
- 03] Little Pretty
- 04] Candlepower
- 05] Apollo In Color
- 06] Avalancha
- 07] Greenish Blues
- 08] Knappsack
- 09] Sandman Cloud Mist
- Bass - Philip Bynoe
- Gitarre - Steve Vai, Dave Weiner
- Schlagzeug - Jeremy Colson
- Where the Wild Things Are (DVD) (2009) - 12/15 Punkten
- Where The Wild Things Are (2009)
- Inviolable (2022) - 13/15 Punkten
- Vai / Gash (2023) - 12/15 Punkten
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