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Schüchtern: B-Seitigung (Alles kommt raus) (Review)
Artist: | Schüchtern |
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Album: | B-Seitigung (Alles kommt raus) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Deutscher Pop-Rock |
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Label: | Kreakustik Records | |
Spieldauer: | 49:10 | |
Erschienen: | 21.12.2021 | |
Website: | [Link] |
Nach nicht mal einem ganzen Jahr schon wieder ein neues Album? So richtig SCHÜCHTERN können SCHÜCHTERN demnach gar nicht sein! Nach „Luft nach unten“ kommt hier die 13-teilige „B-Seitigung“ des Trios aus Ober-Olm. Dieses insgesamt dritte Album der Band heißt im Untertitel „Alles kommt raus“ – und dass damit das Verramschen von bereits angegrautem und zuvor überzähligem Material gemeint ist, wird im Pressetext vehement bestritten.
Nicht wegzudiskutieren ist dagegen, dass die SCHÜCHTERNen Drei auf ihrem neuen Album doch etwas epidemiologisch beeinträchtigt zu sein scheinen. Während „Luft nach unten“ zu großen Teilen eine erfrischende und fröhlich-freche Angelegenheit war, dominieren auf „B-Seitigung“ nun vermehrt ernsthaftere und gar schwermütigere Themen. Aber keine Angst: Die musikalische Qualität stimmt, die Abwechslung ist da – und die Texte holpern so herrlich wie eh und je.
Der Hit heißt diesmal „Ein Lied für jeden Anlass“, der songschreiberische Geniestreich „Gruß zum Schluss“. Erstgenannter hat alles, was Abräumer so brauchen (Mitsingrefrain, die perfekte Länge, Rhythmuswechsel, Modulation), und der das Album abschließende Song fußt auf einer fabelhaften Idee: Im Text werden querbeet und gekonnt Anspielungen und Hinweise auf Lieder aus den ersten zwei Alben der Band ineinander verwoben.
Daneben gibt’s lieblich vertonten Beziehungsknatsch („Keine Träne“), Herrn Buschs Erkenntnis „Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden“ treibt sogar den trägen „Bademantelmann“ in den Keller, und der Seuchen-Song „Danke für nichts“ ist so schräg wie die anhaltende Pandemie an sich – und zugleich ebenso klar in seiner Aussage („Gehirnbefreit im Gänsemarsch und schwer was an der Rassel“).
Verpackungstechnisch kommen die Herren aus Mainz etwas braver daher als auf dem Vorgängeralbum. Volker Besier inszeniert das Trio nämlich nun in Anzügen und Hüten, und anstelle der leicht siffigen Reservoir-Kulisse stand diesmal ein hochglänzendes BMW 327-Cabriolet zur Verfügung. Alles hübsch anzusehen, aber auch etwas zusammenhanglos. Oder halt doch SCHÜCHTERN?
FAZIT: Mit ihrem dritten Album sind SCHÜCHTERN ihrem Bandnamen inhaltlich näher als auch schon... Live wird das neue Material trotzdem und sowieso hinhauen, und auch ab CD sind die neuen Lieder der Mainzer Band es wieder wert, gehört zu werden – nicht zuletzt der zahlreichen feinen Anspielungen und Zitate wegen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ich bin kein Roboter
- Das Gegenteil von Rock ’n‘ Roll
- Du und die Welt
- Ein Lied für jeden Anlass
- Repeat
- Bademantelmann
- Keine Träne
- Musikpirat
- Danke für nichts
- Müde
- Alles okay
- Keine Fußballhymne
- Gruß zum Schluss
- Bass - Sebastian „Basti“ Ritter
- Gesang - Sebastian „Basti“ Ritter
- Gitarre - Daniel Franz, Sebastian „Basti“ Ritter
- Keys - Sebastian „Basti“ Ritter
- Schlagzeug - Uwe „Huey“ Charissé
- Sonstige - Sebastian „Basti“ Ritter (Thunder Drum, Programming), Daniel Franz (Mandoline), Uwe „Huey“ Charissé (Programming), Andreas Geisler (Akkordeon)
- Luft nach unten (2021) - 12/15 Punkten
- B-Seitigung (Alles kommt raus) (2021) - 10/15 Punkten
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