Partner
Services
Statistiken
Wir
Esthesis: Watching Worlds Collide (Review)
Artist: | Esthesis |
|
Album: | Watching Worlds Collide |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
|
Label: | Esthesis Music/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 50:32 | |
Erschienen: | 02.09.2022 | |
Website: | [Link] |
Wer sich mit dem französischen Multiinstrumentalisten Aurélien Goude und seiner Band unter dem Namen ESTHESIS auf Reisen begibt, der wird unweigerlich dabei an verschiedenen Musik-Kreuzungen immer wieder in unterschiedliche Richtungen abbiegen müssen, die mal frontal PORCUPINE TREE oder THE PINEAPPLE THIEF oder NO MAN ansteuern, dann wiederum offensichtliche Soundtrack-Gefilde betreten oder auch gerne einen Schwenk in Richtung Kraut- und Alternative-Rock nehmen, um immer wieder am musikalischen Baum anzugelangen, den vor langer Zeit ein STEVEN WILSON pflanzte.
Für ESTHESIS ist die warme, oft ruhige Prog-Atmosphäre wichtig, die sogar vor eingängigen Klängen und art-poppigen Rhythmen der Marke TEARS FOR FEARS und SPANDAU BALLET (Ja, wirklich!) nicht haltmacht. Doch um nicht völlig in entspannten Prog-Schönklang abzufriften, fräst sich ab und zu eine E-Gitarre in den Vordergrund, um dann schnell wieder zu verschwinden oder sich bei einem längeren Aufenthalt sogar in Richtung Post Rock zu erheben.
Diese Momente sind allerdings noch zu rar gesät und würden bei häufigerer Anwendung für deutlich mehr Abwechslung und Spannung sorgen. So wird sogar ein Saxophon auf „Watching Worlds Collide“ immer wieder zu einem echten Stimmungsaufheller. Bitte noch mehr davon – so wie beispielsweise im instrumentalen Mittelteil von „Place Your Bets“.
Summa summarum aber kollidieren die Welten von ESTHESIS nicht mit einem großen Knall, sondern schleppen sich ein wenig zu behäbig dem Untergang entgegen. Ganz ähnlich, wie es auch die Anfangswerke von PORCUPINE TREE taten, als man sich damals in die ruhigeren, deutlich floydigen Sphären begab, um mehr abzudriften als anzuecken. Mal sehen, in welche Richtung die progressive Reise auf dem dritten Album von ESTHESIS weitergehen wird. Die Spannung steigt – und hoffentlich auch die druckvolleren Momente.
FAZIT: Steht uns etwa mit dem singenden, französischen Multiinstrumentaliste Aurélien Goude ein zweiter Steven Wilson bevor? Das zweite, insgesamt noch zu ruhig ausgefallene Album seiner Band ESTHESIS mit dem Titel „Watching Worlds Collide“ erinnert sehr an die Frühwerke von PORCUPINE TREE, wohinter sicher auch volle Absicht steckt. Mehr Mut zu Lautstärke und Tempo sowie dem einen oder anderen gewagten Klangexperiment sind durchaus wünschenswert, sodass man nicht nur die miteinander kollidierende Welten beobachten, sondern auch zwischen seinen Lautsprechern 'einen großen Knall' erleben darf.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Amber
- Place Your Bets
- Skimming Stones
- Wandering Cloud
- Vertigo
- 57th Street
- Through My Lens
- Bass - Aurélien Goude, Marc Anguill
- Gesang - Aurélien Goude
- Gitarre - Aurélien Goude, Baptiste Desmares
- Keys - Aurélien Goude
- Schlagzeug - Arnaud Anguill
- Sonstige - Mathilde Collet (Hintergrundgesang)
- The Awakening (2021) - 11/15 Punkten
- Watching Worlds Collide (2022) - 10/15 Punkten
-
keine Interviews