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Mirja Klippel: Slow Coming Alive (Review)
Artist: | Mirja Klippel |
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Album: | Slow Coming Alive |
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Medium: | CD | |
Stil: | Singer/Songwriter |
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Label: | Stargazer Reccords | |
Spieldauer: | 44:40 | |
Erschienen: | 16.04.2021 | |
Website: | [Link] |
Auf ihrem zweiten, trefflich betitelten Album „Slow Coming Alive“ schleicht sich die finnische Songwriterin MIRJA KLIPPEL über die pure Folk-Lehre ins Bewusstsein des Hörers – jedenfalls was die ersten 30 A Capella vorgetragenen Sekunden betrifft.
Danach erst entfaltet Mirja nach und nach die ganze Bandbreite ihres Tuns – wodurch deutlich wird, dass das bloße Folk-Etikett in diesem Fall trotz der sparsamen, akustischen Herangehensweise und den scheinbar offensichtlichen Folk- und Folklore-Bezügen musikalischer und inhaltlicher Natur zu kurz greift. Denn strukturell, melodisch und besonders arrangement-technisch zeigen MIRJA als Vokalistin, Songwriterin und Texterin und ihr musikalischer Weggefährte ALEX JØNSSON als Gitarrist und Arrangeur, dass der Folk nur ein Sprungbrett in die mystische und spirituelle Wunderwelt MIRJA KLIPPELS ist.
Einen großen Anteil daran haben die atypisch eingesetzten Instrumente, wie z.B. psychedelische Pedal-Steel- und/oder Slide-Gitarren, Harfe, Banjo und eine Altdeutsche Waldzither sowie nicht zuletzt die verstiegenen, aber effektiven Arrangements mit denen das Streicher-Trio VESSELIL in Kombination mit den kunstvoll aufgetürmten Chor-Harmonien MIRJAS Kompositionen Substanz und räumliche Tiefe verleiht.
Obwohl die nordischen Bilderwelten der skandinavischen Folklore also Ausgangspunkt von MIRJA KLIPPELS musikalischen Selbsterfahrungs-Trips sind, weist die Zielrichtung dann auf der musikalischen Seite mit Stilmitteln des Art-, Ambient- und Indie-Pop ganz deutlich in die reale Jetztzeit.
FAZIT: „Slow Coming Alive“, der Titel des zweiten Albums der finnischen Songwriterin MIRJA KLIPPEL, beschreibt zugleich den Prozess, nachdem sich die Scheibe musikalisch dem Hörer offenbart, wie auch die persönliche Entwicklung von der unschuldig/naiven, jugendlichen Poetin hin zur mit Verlustängsten, Beziehungskrisen und Selbstfindungsfragen hadernden Songwriterin von heute, die MIRJA – auch auf der spirituellen Ebene – in ihren Songs thematisiert. MIRJA KLIPPEL zeigt auf diese Weise, dass sie genau verstanden hat, was eine Songwriterin, die in einem konventionellen Setting tätig ist, tun kann, um derivative Elemente aus ihrer Kunst herauszuhalten und so zu einer eigenen Identität zu finden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Frog Princess
- Pearls
- Slow Coming Alive
- Posloonikavot / Porcelain Hooves
- Pillerinpyörittajä / The Sacred Scarab
- Knives
- Human Touch
- Pinta / Surface
- The Lake
- Gesang - Mirja Klippel
- Gitarre - Alex Jønsson
- Keys - Alex Jønsson
- Sonstige - Trio Vesselil (Streicher)
- Slow Coming Alive (2021) - 12/15 Punkten
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