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Eric Bibb: Dear America (Review)
Artist: | Eric Bibb |
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Album: | Dear America |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Blues |
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Label: | Mascot / Rough Trade | |
Spieldauer: | 52:05 | |
Erschienen: | 10.09.2021 | |
Website: | - |
Für sein neues Album hat sich ERIC BIBB eine hohe Riege renommierter KollegInnen ins virtuelle Studio eingeladen, denn neben Bass-Methusalem Ron Carter geben sich auf "Dear America" auch Shaneeka Simon, Rockgitarren-Derwisch Eric Gales, Chuck Campbell, Billy Branch, Tommy Sims und Lisa Mills Stelldicheins.
Die intime Akustiknummer ´Whole Lotta Lovin´ fungiert als längeres Intro zu einer Platte, mit der Weltbürger Bibb mindestens einen Finger in die Wunden seiner Heimat USA legen möchte. Dies tut er auf erwartbar einfühlsame Weise, indem er dichterische Texte voller Assoziationen mit Roots-Mucke verschränkt, die ein breites Spektrum an Klangfarben abdeckt.
Das rauchige, gemischtgeschlechtlich gesungene ´Born Of A Woman´ steht im Zeichen des folkloristischen Blues, weist aber auch überdeutlich auf die Qualitäten von Produzent Glen Scott als Arrangeur hin, denn der Track nimmt in nicht einmal vier Minuten epische Züge an, ehe ´Whole World’s Got The Blues´ die zwölf Takte, die die Welt bedeuten, noch intensiver in den Fokus rückt - mit polterndem Minimal-Schlagwerk und einem kratzigen Solo von Gales.
Nach dem auf sogenannte "field hollers" verweisenden Titelstück begibt sich Bibb gemeinsam mit Campbell in ´Different Picture´ auf souliges Terrain, ehe vier relativ traditionelle Liedermacher-Lagerfeuer-Nummern folgen, deren vorletzte ´White & Black´ mit Bläsern und mehrstimmigem Gitarrenspiel unter die Haut geht.
Im zweiteiligen ´Talkin’ ‘Bout A Train´ haben Bass, Schlagzeug und vorübergehend auch eine Mundharmonika ihre großen Momente, wobei das Ganze rhythmisch in Richtung R´n´B geht, quasi um die gesamte Bandbreite der US-Populärmusik mit afroamerikanischer Beteiligung (gab und gibt es eigentlich irgendeine ohne?) abzubilden.
Was Wunder also, dass Lisa Mills am Ende zu wenig mehr als Cello und Akustikgitarre eine unter die Haut gehende Gospel-Performance hinlegt?
FAZIT: Wenn ERIC BIBB sagt, "Dear America" sei dem Titel entsprechend eine Liebeserklärung an die Vereingten Staaten, glaubt man dies ungeachtet aller kritischen Töne gern. Von dieser Ebene entkoppelt handelt es sich um ein schlicht schönes, abwechslungsreiches Americana-Album, auf dem generell leise Töne überwiegen … und umso lauter nachhallen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Whole Lotta Lovin’ (feat. Ron Carter)
- Born Of A Woman (feat. Shaneeka Simon)
- Whole World’s Got The Blues (feat. Eric Gales)
- Dear America
- Different Picture (feat. Chuck Campbell)
- Tell Yourself
- Emmett’s Ghost (feat. Ron Carter)
- White & Black
- Along The Way
- Talkin’ ‘Bout A Train Part 1 (feat. Billy Branch)
- Talkin’ ‘Bout A Train Part 2
- Love’s Kingdom (feat. Tommy Sims & Glen Scott)
- One-ness Of Love (feat. Lisa Mills)
- Bass - Ron Carter, Tommy Sims
- Gesang - Eric Bibb
- Gitarre - Eric Gales, Glen Scott, Eric Bibb
- Schlagzeug - Steve Jordan
- Live à FIP (2009)
- Deeper In The Well (2012) - 12/15 Punkten
- Jericho Road (2013) - 9/15 Punkten
- Dear America (2021) - 12/15 Punkten
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