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Colleen Green: Cool (Review)
Artist: | Colleen Green |
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Album: | Cool |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter |
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Label: | Sub Pop | |
Spieldauer: | 35:48 | |
Erschienen: | 10.09.2021 | |
Website: | [Link] |
Der Teufel liegt im Detail!
Denn die Kalifornische Songwriterin (und Illustratorin) COLLEEN GREEN singt in ihrer aktuellen Single „I Wanna Be A Dog“ ja nicht wie einst IGGY POP davon, jemand anderes Hund sein zu wollen. Stattdessen wünscht sie sich halt manchmal einfach nur EIN Hund zu sein. Wobei ihr die Implikationen des Laufens an der Leine schon bewusst sind. Sie möchte sich diese Leine nur selbst anlegen – und sich manchmal auch einfach nur wie ein Hund aufführen, mit dem wedelnden Schwanz kommunizieren und darauf warten, dass jemand mit ihr spielen möge.
Das ist schon ganz schön „Cool“ - und damit wären wir beim Thema der ersten neuen Scheibe nach 5 Jahren Sendepause (sieht man mal von Greens Cover des kompletten BLINK 182 Albums „Dude Ranch“ von 2019 ab).
Ihr letztes eigenes Werk von 2015 hieß dabei noch „I Want To Grow Up“ - und wie die Sache mit der Hunde-Allegorie schon erahnen lässt, hat sie 5 Jahre später mit diesem Prozess immer noch nicht ganz abgeschlossen. Heutzutage ist sie immerhin in der Lage zu erkennen, dass es keinen Sinn macht, mit dem Altern zu hadern und dass es netter ist, nett zu sein (wie sie in dem Track „It's Nice To Be Nice“ meint), anstatt sich grantig über die eigene Naivität zu ärgern und sich im Selbstmitleid zu verlieren (was sie auch in mehreren weiteren Tracks deutlich macht).
Stattdessen hilft ihr eine Prise Selbstironie und Stoizismus sowie eine Sonnenbrille, denn das sieht eben auch noch 'cool' aus.
Kurzum: Obwohl diese neue Scheibe der seit ungefähr 10 Jahren aus dem Underground agierenden Songwriterin eigentlich eine Art Statement in Sachen Empowerment hätte werden sollen/können/dürfen, ist es dann eben doch eher jenes coole Coming-Of-Age-Album geworden, welches das Vorgängeralbum trotz des Titels noch nicht zu sein vermochte.
FAZIT: COLLEEN GREEN kommt aus dem DIY-Indie-Pop-Umfeld. Ihre ersten musikalischen Gehversuche in Sachen Power-Schrammelpop schraubte sie noch Lowfi-mäßig alleine mit einem Rhythmuscomputer, Gesang, Keyboard und Gitarre zusammen. An diesem Prozess änderte sich im Folgenden zunächst einmal eigentlich nur die Lautstärke und das Equipment. Für ihr neues Album tat sie sich aber mit dem Produzenten GORDON RAPHAEL zusammen – der weiland auch die STROKES bediente – und der sie davon überzeugte, ihre gewiss reichhaltig vorhandenen musikalischen Ambitionen und Inspirationen mit Hilfe des Drummers Brendan Eder und dem Hip-Hop-Spezialisten Aqua in einem richtigen Studio auf ein neues Level zu hieven, ohne dass dabei ihre „Underdog“-Qualitäten unter den Tisch gefallen wären. „Cool“ ist auf diese Weise dann sogar eine ziemlich definitive Westcoast-Indie-Pop-Scheibe geworden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Someone Else
- I Wanna Be A Dog
- Posi Vibes
- Highway
- Natural Chorus
- You Don't Exist
- It's Nice To Be Nice
- How Much Should You Love A Husband?
- I Believe In Love
- Pressure To Cum
- Gesang - Colleen Green
- Gitarre - Colleen Green
- Schlagzeug - Brendan Eder
- Cool (2021) - 13/15 Punkten
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