Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Airto Moreira & Flora Purim: Live At Jazzfest – Bremen 1988 (Review)

Artist:

Airto Moreira & Flora Purim

Airto Moreira & Flora Purim: Live At Jazzfest – Bremen 1988
Album:

Live At Jazzfest – Bremen 1988

Medium: CD
Stil:

Jazz, Latin, Fusion

Label: Moosicus/MIG Music
Spieldauer: 71:53
Erschienen: 23.04.2021
Website: [Link]

Er ist heiß und unverwechselbar: der Latin Jazz aus Brasilien, der besonders Mitte der 60er-Jahre seine Faszination aus dem Land des allerheißesten Karnevals überhaupt rund um die Welt trug. Den größten Ruhm dabei verzeichnete neben HERMETO PASCOAL besonders JOÃO GILBERTO, welcher gemeinsam mit STAN GETZ 1964 mit dem Album „Getz/Gilberto“ Weltruhm erlangte und Musikgeschichte rund um den Latin-Jazz sowie Jazz-Samba-Bossa-Nova schrieb.

Pascoal war damals Mitglied im QUARTETTO NOVO, zu dem auch Schlagzeuger AIRTO MOREIRO und Sängerin FLORA PURIM gehörten, welche in Brasilien sogar ein eigenes TV-Programm hatte. Moreiro und Purim verband nicht nur die Musik, sondern auch ihre gemeinsame Ehe. Und so beschlossen sie, ihr musikalisches Flair noch (welt)weiter zu entwickeln und zogen im Jahr 1967 aus politischen Gründen (Immerhin herrschte zu dieser Zeit in Brasilien eine Militärdiktatur.) von Rio nach New York, wo besonders die Musikkarriere von Moreiro sprunghaft ihren Lauf nahm.

Doch vorerst spielten beide mit STAN GETZ und GIL EVANS sowie JOE ZAWINUL (WEATHER REPORT) zusammen, bis Moreiro durch Zawinul mit MILES DAVIS in Kontakt kam und an den Sessions zu dem wahrhaften Jahrhundert-Jazz-Album „Bitches Brew“, das auch Richtung Progressive Rock die ersten Weichen stellte, mitwirkte. Bis 1971 blieb Moreiro festes Mitglied in der Band von MILES DAVIS, um dann zu zwei weiteren wahrhaft progressiven Jazz-Rock-Legenden zu wechseln: WEATHER REPORT und CHICK COREA'S RETURN TO FOREVER, in der auch FLORA PURIM sang.

Gemeinsam als AIRTO MOREIRO & FLORA PURIM klingen die beiden mit ihrer Begleitband an Keyboards, Bass und Tenorsaxofon beim „Live At Jazzfest – Bremen 1988“ deutlich nach den guten alten Getz-Gilbetto-Zeiten, zwar mit einer stärkeren Prise Jazz, gehörigen Flötentönen sowie rockigerem und etwas mehr improvisatorischem Druck versehen – doch sie verbreiten dabei genau das warme, unvergleichliche Latin-Jazz-Gefühl wie HERMETO PASCOAL und JOÃO GILBERTO.

Das Jazz-Experten-Label Moosicus aus dem Umfeld von MIG Music veröffentlicht nun nach 33 Jahren ihr Deutschland-Konzert beim Jazzfest Bremen vom 26. Oktober 1988. FLORA PURIM und AIRTO MOREIRA brachten dazu ihr eigenes Ensemble, bestehend aus den namhaften Jazz-Größen BOB HARRISON (Bass), GARY MEEK (Saxofone und Keyboards) sowie dem brasilianischen Multiinstrumentalisten MARCOS SILVA, mit, da sie es mit Stolz erfüllte, bei einem der größten europäischen Jazz-Festivals aufzutreten, wie Flora Purim auch in dem informativen achtseitigen Booklet, welches der Digipak-CD beiliegt, feststellt: „The Bremen Jazz Festival war eins der Top-Ten-Festivals in Europa und Airto und ich waren sehr stolz, dass wir dazu eingeladen und damit ein Teil dieses Festivals wurden.“

Mit ihrem Konzert – einem Musik-Allerlei aus Latin, Jazz, Funk und Rock – jedenfalls bereicherten sie auch dieses europäische Festival mit ihren leidenschaftlichen brasilianisch-amerikanischer Klangwelten, die sich nun auch mit all ihrer Wärme, Verspieltheit und Leidenschaft auf diesem Tonträger entfalten darf!

FAZIT: Nach 33 Jahren erscheint mit diesem Konzertmitschnitt „Live At Jazzfest – Bremen 1988“ von Schlagzeuger AIRTO MOREIRO und Sängerin FLORA PURIM samt dreiköpfiger Begleitband (Bass, Keyboard, Saxofon) die Erinnerung an ein richtig gutes Konzert im Rahmen des Bremer Jazz Festivals, das ein bunte, sehr brasilianisch angehauchte – an GETZ und GILBERTO erinnernde – Mischung aus Latin, Jazz, Funk und Rock in sich vereint und sofort auf das Publikum und nunmehr auch den Hörer dieser Live-Konserve überspringt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2332x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Struck By Lightning
  • White And Black
  • Dona Olimpia
  • Colo De Rio
  • Improvisation No. 1 & No. 2
  • I'll Be Here
  • Garimpo
  • Las Olas
  • Fancy Talk
  • Brazilian People

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!