Partner
Services
Statistiken
Wir
Ruston Kelly: Shape & Destroy (Review)
Artist: | Ruston Kelly |
|
Album: | Shape & Destroy |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Americana |
|
Label: | Rounder / Universal | |
Spieldauer: | 41:44 | |
Erschienen: | 28.08.2020 | |
Website: | [Link] |
Mit seinem Emo-Americana-Kram versöhnt RUSTON KELLY schon seit geraumer Zeit gewissermaßen Indie-Punks und alteingesessene Country-Fans. Das neue Album des in Nashville lebenden Künstlers steht ein weiteres Mal irgendwo dazwischen, ist einerseits Mainstream Pop (und bisweilen übrigens einen Tick zu seicht), andererseits aber auch kunstvoll gewobene Liedermacherkunst für die Gegenwart.
Die vier Vorab-Singles 'Rubber', 'Radio Cloud', 'Pressure' und 'Brave' markieren im Grunde genommen wesentliche Eckpunkte von "Shape & Destroy", wobei Kelly offensichtlich nicht befürchtete, zu viel Pulver vor dem offiziellen Release der Platte zu verschießen.
Hätte er auch nicht müssen … Das gemeinsam mit seinem langjährigen Kollaborateur und Multi-Instrumentalisten Jarrad K (Kate Nash, Weezer) in den Dreamland Recording Studios im US-Bundesstaat New York aufgenommene Material steht im Zeichen der Aufarbeitung persönlicher Probleme und gestaltete sich über diesen Inhalt hinaus auch musikalisch ausgesprochen intensiv. Während sich der Künstler mit Rauschmittelabhängigkeit und traumatischen Erlebnissen auseinandersetzt, die weit zurückliegen und wohl nie richtig verwunden wurden.
Mit den Stücken 'In The Blue' und 'Mid Morning Lament' scheint Ruston die gesamte Welt umarmen zu wollen, nachdem er eingesehen hat, dass das "Wir" vor dem "Ich" stehen muss, um seinen Frieden zu finden. Ansonsten schwingt stets eine leise Wehmut mit, als bedaure er bis zu einem gewissen Grad, sich nicht mehr in seinem eigenen Elend wälzen zu können.
Mit hinzugewonnener Weisheit und der Überwindung einer belastenden Vergangenheit geht schließlich auch etwas verloren, an das man sich gewöhnt hat (höre den nachdenklichen Text des erwähnten 'Radio Cloud'), und sei es noch so negativ. Ab spätestens 'Jubilee' klart der hellgraue Himmel konsequent weiter auf bis sich Kelly mit dem kurzen Finale 'Hallelujah Anyway' gewissermaßen trotzig, vor allem aber gestärkt der Zukunft widmet.
FAZIT: "Shape & Destroy" zeugt einerseits feinfühlig instrumentiert und andererseits breitenwirksam poppig in Szene gesetzt von der inneren Läuterung seines Schöpfers, ist aber an manchen Stellen nicht davor gefeit, den Vorwurf zu provozieren, es handle sich dabei um bloße Gebrauchsmusik. Dem Erfolg des Ganzen dürfte dies gleichwohl nicht abträglich sein … zumal die Message definitiv auch ehrlich gemeint ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- In The Blue
- Radio Cloud
- Alive
- Changes
- Mid Morning Lament
- Brave
- Clean
- Rubber
- Jubilee
- Closest Thing
- Pressure
- Under The Sun
- Hallelujah Anyway
- Dying Star (2018) - 11/15 Punkten
- Shape & Destroy (2020) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews