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Ruston Kelly: Dying Star (Review)
Artist: | Ruston Kelly |
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Album: | Dying Star |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Americana, Singer/Songwriter |
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Label: | Rounder Records | |
Spieldauer: | 53:27 | |
Erschienen: | 07.09.2018 | |
Website: | [Link] |
RUSTON KELLY hat schon einiges erlebt in seinem noch jungen Leben und das hört man seinem Debüt Album „Dying Star“ auch jederzeit an. Die Songs entstanden nach einer Phase, die von Drogensucht und einer Überdosis geprägt waren und entsprechend melancholisch klingen die Stücke auch. Keine Spur von den fröhlichen Klängen, die KELLY‘s Ehefrau KACEY MUSGRAVES vor ein paar Monaten mit Ihrem Album „Golden Hour“ zum Besten gibt und die Ihren Mann auch als Background-Sängerin bei „Just For The Record“ unterstützt. Und trotzdem schimmert in all der düsteren Stimmung auf „Dying Star“ auch immer ein wenig die Hoffnung durch.
Im Grunde also der perfekte Soundtrack für einen kalten Herbstabend, bei dem der letzte Hauch des Spätsommers noch zu spüren ist.
Mit „Cover My Tracks“ wurde ein eher gewöhnlicher Song mit leichten Pop-Anleihen an den Anfang gestellt. Wahrscheinlich wollte Kelly beim ersten Höreindruck auf Nummer sicher gehen.
Doch bereits das nachfolgende „Mockingbird“ zeigt die ungewöhnliche Stärke von RUSTON KELLY: Sein Songwritertalent und das Gespür für emotionale Lieder mit tiefsinnigen Texten. Ein passendes Video zu dem Stück, welches eine alleinerziehende Mutter mit einem sehr schwierigen Job zeigt, wurde, neben vier weiteren Videos zum Album, ebenfalls gedreht. Für ein Debütalbum sicher ungewöhnlich.
Ebenfalls sehr ungewöhnlich ist das folgende „Son Of A Highway Daughter“, welches fast ohne instrumentaler Unterstützung RUSTONs Stimme (gedoppelt) zur Geltung kommen lässt. Diese Doppelung seiner Stimme findet sehr häufig auf „Dying Star“ Anwendung und ist des Guten manchmal ein bisschen zu viel. Es passt einfach nicht zum eigentlich bodenständigen Sound, der zwischen den neueren Alben BRUCE SPRINGSTEENs, RYAN ADAMS und TOWNES VAN ZANDT pendelt.
Manchmal wünscht man sich allerdings, Kelly würde aus seinem selbst angelegten Korsett springen und eher wütend denn traurig singen, um weitere Ebenen musikalisch auszuloten. Doch ansonsten passt auf „Dying Star“ viel zusammen. Mr. KELLY schafft es Emotionen zu wecken, auch wenn diese allesamt nicht fröhlich sind, und spannende Geschichten zu erzählen.
Neben dem grandiosen „Big Brown Bus“, welches fast schon episch nach einem modernen Folk Filmsoundtrack klingt und in jedem guten Independent Film eine Rolle spielen könnte, und der herrlich gefühlvollen Ballade „Just For The Record“ kann als Anspieltipp noch „Jericho“ genannt werden. Der Track ist eine hervorragende Mischung aus allem, was dieses Album ausmacht und in kleiner, konzentrierter Dosierung die Essenz von „Dying Star“.
Fazit: RUSTON KELLY zählt zu den hoffnungsvollen Americana-Überraschungen des Jahres 2018, da seine EP zuvor schon viel versprach, welches nun der Longplayer „Dying Star“ hält. Ein warmes, düsteres und von starken Songs geprägtes Album, das einen reifen Musiker erahnen lässt, auch wenn es noch Kleinigkeiten, besonders den Abwechslungsreichtum betreffend, gibt, die noch steigerungswürdig sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Cover My Tracks
- Mockingbird
- Son Of A Highway Daughter
- Paratrooper‘s Battlecry
- Faceplant
- Blackout
- Big Brown Bus
- Mercury
- Anchors
- Just For The Record
- Trying To Let Her
- Jericho
- Dying Star
- Brightly Burst Into The Air
- Bass - Eli Beaird
- Gesang - Ruston Kelly
- Gitarre - Jarrad Kritzstein, Tim Kelly
- Schlagzeug - Ian Fitchuk
- Sonstige - Ruston Kelly (Xylophon, Mundharmonika)
- Dying Star (2018) - 11/15 Punkten
- Shape & Destroy (2020) - 11/15 Punkten
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