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Klaus der Geiger & Marius Peters: Imma Dolla (Review)
Artist: | Klaus der Geiger & Marius Peters |
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Album: | Imma Dolla |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumentales aus Klassik und Celtic plus vier Lieder |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 61:36 | |
Erschienen: | 01.08.2019 | |
Website: | [Link] |
Wenn es so was wie adlig-militante Straßenmusiker gibt, dann ist Klaus Christian von Wrochem (sic!) alias KLAUS DER GEIGER ihr unangefochtener König, zumindest in deutschen Landen. In den letzten Jahren hat sich der 80-jährige Kölner allerdings von der anstrengenden und der Auflagen der Ordnungsämter wegen nicht selten zermürbenden Tätigkeit zurückgezogen. Nun sind vermehrt Konzerte und Aufnahmen angesagt.
Für die aktuellste Einspielung hat sich KLAUS DER GEIGER erneut mit dem klassisch ausgebildeten und mehrfach ausgezeichneten Meistergitarristen MARIUS PETERS zusammengetan. Die beiden Musiker aus Köln liegen altersmäßig zwar ein halbes Jahrhundert auseinander, kommen einander in der Musik aber umso näher und ergänzen sich phasenweise in wunderbarer Manier.
„Imma Dolla“ darf man sich als eine akustische, in ihrer Art höchst vergnügliche Wundertüte vorstellen. Ohne hemmende Hintergedanken und frisch von der Leber weg fiedelt, zupft, streicht und singt sich die – wenn’s nach dem Kölner Stadtanzeiger geht – „ungewöhnlichste Boygroup aus Köln“ während einer guten Stunde durch einen Mix aus russischer Unterhaltungsmusik, Werken des Teufelsgeigers Niccolò Paganini, keltischem Songgut und feinen Eigenkompositionen.
Zu den zehn instrumentalen Stücken kommen vier zeitgemäße Protestlieder in typischer KLAUS DER GEIGER-Manier: Die Lieder sind inhaltlich ohne Zweifel Punktlandungen, in sprachlicher Hinsicht dagegen da und dort eine ziemlich holprige Angelegenheit. Live mögen verbale Apelle dieser eindringlichen Art vielleicht ankommen, ab Tonträger wirken sie fremd und fallen irgendwie aus dem Programm.
Ein Highlight auf „Imma Dolla“ ist die beinahe fünfminütige Version des Traditionals „Scarborough Fair“: MARIUS PETERS eröffnet sie mit luftig-leichten Flageolettönen und steigert die Gitarrenbegleitung in großartiger und nahezu orchestraler Weise zum Duett mit den Melodiebögen der Geigen-Stimme. Große Klasse!
Höchst eindrücklich – virtuos, dynamisch, atemlos – auch die Paganini-Bearbeitungen. Die alles andere als originalgetreuen Interpretationen der Kompositionen des Genueser Teufelsgeigers sind das Herz dieses Werks und zeugen von unbändiger Lust am gemeinsamen Musizieren; die Paganini-Viertelstunde auf „Imma Dolla“ verlangt zwingend nach stehender Ovation!
FAZIT: „Imma Dolla“ von KLAUS DEM GEIGER und MARIUS PETERS kommt einer rund einstündigen Achterbahnfahrt gleich: Höhen und Tiefen, Teufelstempi und Balladen, Moskau, Schottland, Georgia… Es ist ein Album, das unter Umständen das Verlassen der eigenen musikalischen Komfortzone verlangt – um diesen Schritt dann großzügig zu belohnen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Moskauer Nächte
- The Hills Of Scotland
- Geldlied
- Fallobst
- 24
- Neun-Ender
- Paganinata
- Bagger Von Rheinbraun
- Beamish Intro
- Beamish
- Scarborough Fair
- Bauwagenlied
- Rabatz Am Eierplätzchen Platz
- Sweet Georgia Brown
- Gesang - Klaus der Geiger, Marius Peter
- Gitarre - Marius Peter, Klaus der Geiger
- Sonstige - Klaus der Geiger (Geige)
- Piaddolla (2016)
- Imma Dolla (2019) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Klaus der Geiger
gepostet am: 19.01.2020 |
Lllieber Dieter!
Ganz herzlichen Dank für deine tolle Kritik! Aber die Lieder: das ist für mich der eigentliche Sinn der Sache. Die Lieder einzugliedern, das ist die Kunst, aber da sind wir dran am arbeiten! Lieben Gruß, Klaus |