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Hell In The Club: Hell Of Fame (Review)
Artist: | Hell In The Club |
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Album: | Hell Of Fame |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Melodic Hardrock / Sleaze / Hair Metal |
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Label: | Frontiers Music Srl. | |
Spieldauer: | 44:18 | |
Erschienen: | 04.09.2020 | |
Website: | [Link] |
Es ist mitunter bemerkenswert, wie sich eine Band auf ihrer Website darstellt. Neben der Tatsache, dass die Bandmitglieder nur ihre Vornamen preisgeben, sticht besonders der Kernsatz des HELL IN THE CLUB Gitarreros Picco ins Auge, der die Frage nach seinem Geburtsdatum kurz und knackig mit „zu spät“ beantwortet, womit er hinsichtlich der Musik der Band komplett richtig liegt und das Fazit zur Scheibe trefflich vorweggenommen scheint, da HELL IN THE CLUB halt eine Mukke spielen, die sie in den 1980er Jahren definitiv zu Weltstars gemacht hätte, im Jahr 2020 allerdings antiquiert erscheinen lässt.
Da das Leben sich nicht auf Konjunktive gründen lässt, beschlossen die vier Italiener, entgegen aller Trends, dennoch die Musik zu spielen, die sie lieben, auch wenn die Breitenwirkung des Hair Metal / Sleaze Metal nicht mehr vorhanden ist. Da die Jungs sich musikalisch nicht verbiegen und dennoch irgendwie über die Runden kommen wollen, mischen die Vier in mehreren Projekten mit, Shouter Dave aka Damnagoras (oder auch Damna), gibt auch den Frontmann bei ELVENKING, Bassmann Andrea Buratto traktiert nebenbei auch bei SECRET SPHERE den Fünfsaiter.
Mit „Hell Of Fame“ steht nun Album Nr. fünf in den Läden, das nach dem 2017er Output „See You On The Dark Side“ bereits das zweite Werk ist, das man bei Frontiers veröffentlicht, was der Band hörbar einen Schub gegeben hat. Dennoch ist „Hell Of Fame“ ein deutlicher Quantensprung im Vergleich zum Vorgänger, ein ganz anderes Kaliber. Dass mit Simone Mularoni (DGM) ein erfahrener Könner am Mischpult gesessen hat, puscht zudem die Qualität der Produktion auf ein neues Level, das Cover Artwork verdient allerdings die Bezeichnung Kunst eigentlich nicht, was aber einer der wenigen Kritikpunkte bleibt. „We’ll Never Leave The Castle“ ist der perfekte Opener, ein echter Winner, der zunächst harmlos mit akustischer Gitarre beginnt, nach ein paar Sekunden aber das Potential der Band offenbart, Half-Beat Bridge und toller Chorus inklusive.
Doch es wird noch besser. „Worst Case Scenario“ ist nur dem Titel nach eine Katastrophe, der Song ist ein für HELL IN THE CLUB typischer Song mit kantiger Strophe, hämmernden Gitarren, tollem Chorus und grandioser Gitarrenarbeit in den Solopassagen, ein echter Ohrwurm. „Last Of An Undying Kind“ aber auch sein Vorgänger „Joker“ liefern neben Variation der Tempi überdurchschnittliche Melodic Metal Kost, die das Herz höher schlagen lassen, poppigen Metal, den alternde Partylöwen wie STEEL PANTHER nicht mehr in der Lage sind zu schreiben.
„Nostalgia“ thematisiert Traumreisen im DeLorean, Treffen mit E.T., Glücksdrachen, unendliche Geschichten, Mogwais, die Yellow Brick Road oder auch die Rocky Filme – Kindheitserinnerungen des Frontmanns, dessen Jugend von diesen Einflüssen geprägt wurde. Nicht verwunderlich also, dass der Soundtrack von damals seine Fortsetzung in der Musik des Quartetts findet.
„Lullaby For An Angel“ zeigt die Band von ihrer nachdenklichen Seite. Die Ballade ist VALERIA SOLECI gewidmet, die am 13. November 2015 beim terroristischen Anschlag auf das Bataclan in Paris ihr Leben verlor. Danach geht es mit „Mr. Grouch“ und „No Room In Hell“ wieder merklich härter zu Werke, bevor mit „Tokyo Light“ und „Lucifer’s Magic“ die beiden absoluten Highlights der Langrille anstehen, wobei insbesondere „Tokyo Lights“ der stärkste Titel der Band bis dato ist.
FAZIT: HELL IN THE CLUB ist mit „Hell Of Fame“ endgültig der Durchbruch in die Phalanx arrivierter Acts gelungen. Melodic Hard Rock, der an Bands wie XYZ, frühe BON JOVI, LYNCH MOB, MÖTLEY CRÜE et al. erinnert, wobei insbesondere das brillante Songwriting und die glasklare Produktion den Unterschied zu Zeitgenossen der Italiener macht. Womit sich der Kreis schließt: wären die Jungs etwas früher am Start gewesen, die Welt hätte ihnen zu Füßen gelegen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- We’ll Never Leave The Castle*
- Worst Case Scenario*
- Here Today, Gone Tomorrow
- Joker
- Last Of An Undying Kind*
- Nostalgia
- Lullaby For An Angel*
- Mr. Grouch
- No Room In Hell
- Tokyo Lights*
- Lucifer’s Magic*
- *Anspieltipp
- Bass - Andrea Buratto
- Gesang - Damnagoras aka Damna aka Dave
- Gitarre - Picco
- Schlagzeug - Mark
- Let The Games Begin (2011) - 9/15 Punkten
- Hell Of Fame (2020) - 14/15 Punkten
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