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Half Waif: The Caretaker (Review)
Artist: | Half Waif |
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Album: | The Caretaker |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Melancholischer Indie-Singer/Songwriter- und Electro-Pop |
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Label: | ANTI-/Indigo | |
Spieldauer: | 34:08 | |
Erschienen: | 03.04.2020 | |
Website: | [Link] |
„The Caretaker“ wohnt eine große Aufgabe inne. Denn es ist das zweite Album der begnadeten New Yorker Musikerin Nandi Rose, im musikalischen Falle besser bekannt als HALF WAIF, die mit "Lavender" im Jahr 2018 jede Menge Kritiker-Anerkennung einheimste, selbst wenn ihr das nicht zum großen Durchbruch verhalf. Viel zu anspruchsvoll waren ihre Kompositionen, die Komplexität der oft elektronisch sehr verspielten Musik und die Text-Themen, welche sich um Leben und Tod, Terror, Apokalypse und jede Menge ähnlich gearteter Tragödien drehten!
Und so sind es für neugierige Musikhörer und Entdecker besonders beeindruckender Klangwelten absolut gute Nachrichten, dass HALF WAIF sich auch auf ihrem zweiten Album treu und genauso verspielt bleibt, selbst wenn sie sich textlich diesmal tiefer in die psychischen Gefilde, ihr eigenes Innenleben und ihren unbändigen Wunsch nach Unabhängigkeit von dem alltäglichen Macht-Wirtschaft-Ego-Größenwahn, begibt. Sie liebt und sehnt sich nun nach dem Ordinary life (einfachen Leben) und führt dazu auf „The Caretaker“ ihren ganz speziellen, faszinierenden „Ordinary Talk“ aus!
Aber es gibt zugleich noch viele andere, teilweise bedeutend beeindruckende Berührungspunkte auf „The Caretaker“, die speziell den Gesang und das pianistische Talent der Musikerin hervorheben! Denn bei den Piano-Balladen „Brace“, in der HALF WAIF über den Tod nachdenkt, und „Generation“ (zusätzlich mit Streichern angereichert) überfallen einen regelrecht ganz offensichtliche Erinnerungen an die frühen Zeiten einer TORI AMOS oder KATIE MELUA. Hypnotisch, echt hypnotisch!
HALF WAIF ist die Begegnung mit unseren typischsten Ängsten, vorgetragen von einer weiblichen Stimme, die all das Bedrückende mit jedem Ton intoniert, und musikalisch elektronisch doppelt, verspielt, minimalisiert und am Ende akustisch „desillusioniert“. Und dabei steht in den Lyrics besonders die Suche nach den eigenen Fehlern im Vordergrund, die dann am Ende in Musik und Text so todtraurig wie auf „In August“ klingen.
Das HALF WAIF Nandi Rose trägt auf dem „The Caretaker“-Cover auf ihrem Träger-T-Shirt eine herrlich blühende rote Rose und auf ihrem Arm ein ähnlich gestaltetes, aber in Blau-Weiß gehaltenes Tattoo zur Schau. In den Händen hält sie eine überdimensionale rote Rose, deren Blütenblätter in den Himmel steigen, wo sich bereits ein Unwetter anzubahnen droht. All diese Gegensätzlichkeiten zwischen Wunderschön und Bedrohlich wohnen zugleich der Musik auf „The Caretaker“ inne.
FAZIT: „The Caretaker“ der amerikanischen Musikerin und charismatischen Sängerin Nandi Rose, die als HALF WAIF ihre Alben präsentiert, reiht sich atmosphärisch und textlich überzeugend zwischen TORI AMOS und KATI MELUA ein, ohne denen auch nur im geringsten das experimentelle Feld zu überlassen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Clouds Best
- Siren
- Ordinary Talk
- My Best Self
- In August
- Lapsing
- Halogen 2
- Blinking Light
- Brace
- Genration
- Bass - Spencer Zahn, Oli Hayhurst
- Gesang - Nandi Rose
- Gitarre - Adan Carlo
- Keys - Nandi Rose
- Schlagzeug - Zack Levine, Mauro Refosco
- Sonstige - Elena Moon Park, Kyla Rose Smith (Violinen), Izaak Mills (Flöte und Bassklarinette), Jay Wires (Vintage Synth Programming)
- The Caretaker (2020) - 12/15 Punkten
- Mythopoetics (2021) - 12/15 Punkten
- See You At The Maypole (2024) - 14/15 Punkten
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