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Depression: Ära der Finsternis (Review)

Artist:

Depression

Depression: Ära der Finsternis
Album:

Ära der Finsternis

Medium: CD
Stil:

Groovy Death / Grind

Label: Rotten Roll Rex
Spieldauer: 01:08:46
Erschienen: 01.09.2020
Website: [Link]

30 Jahre (1989 - 2020, ich muss das noch mal nachrechnen), 30 Songs (inklusive Master-Cover und neu aufgenommener EP aus moderigen alten Tagen) - dürfen Fans der Groovy-Death-Grind-Combo also mit einer vollen Dröhnung rechnen?

Sie dürfen, denn das Trio lässt sich auf "Ära der Finsternis" nicht lumpen und liefert ein pickepackevolles Album ab, das gnadenlos gut - also extrem fett - produziert ist, und mit gehörigem Abwechslungsreichtum aufwartet. Wenn dabei noch Marc Grewe als Gastsänger die neueste Hitsingle "Knochenfäule" und einen weiteren Song namens "Changes" um seine Reibeisen-Vokills bereichert, speckigen Death-Metal-Haudegen gehuldigt und zudem überraschend oft das Tempo variiert wird, dann dürfte sowohl Tradionalisten der dickflüssige Speichel im Mund zusammen laufen, als auch Nachgeborenen der Einstieg in die beschwingte Tanzmusik der Herrschaften aus Lüdenscheid nicht schwer fallen. Die Souveränität, mit der sich DEPRESSION durch ihre kurzweiligen Nummern wuchten, spottet der Behäbigkeit weniger würdevoll gealterter Bands, die kaum mehr zu bieten haben als Stangenware. Dem Trio infernale ist der Spaß an der Freude nicht zuletzt bei einigen Details anzumerken, die so DEPRESSION-typisch wie nur was sind, und doch auch leichte Variationen bekannter Motive bieten.
Aus gutem Grund wird Produzent Markus "Skaldir" Skroch in den Credits quasi in die Band aufgenommen, denn noch dynamischer und wuchtiger können DEPRESSION wohl kaum auf Tonträger verewigt werden, und obwohl es sich derweil um ein im Studio eingespieltes Team handelt, kommt da offenbar kein Gefühl von Routine im Sinne von nachlassendem Enthusiasmus auf, sondern "Ära der Finsternis" besticht durch einen keineswegs humorlosen Kick-Ass-Faktor, der auch die einst musikalisch gar nicht sooo weit entfernten Apo-Reiter auszeichnete. Bei DEPRESSION regiert allerdings auch heute noch der Knüppel aus dem Sack, der die zahlreichen Einflüsse des Trios nicht verleugnet und gelegentlich mit einer derben Punk- oder Rock’n’Roll-Schlagseite in Kais Drumming aufwartet. Der nur leicht depressive Kniefall vor Bathory und die von Nico Steckelberg eingesprochene Titel-Historie dürfen als ebenso obligatorisch gelten wie die unverwechselbaren Screams von Kai und geraten einmal mehr auf eigene Weise - nicht übertrieben - kultig.

FAZIT: Wer hätte das vor 30 (+1) Jahren gedacht, dass die Jungs so lange am Ball bleiben? Zugegeben, es hat etliche Jahre gedauert, bis mich das Trio aus meiner Heimatstadt bekehrt hat, doch solange es weiter so gut gelaunt zu Werke geht und seinen groovy Death / Grind so abwechslungsreich gestaltet, kann von mir aus gerne noch die eine oder andere depressive Episode folgen. Und bevor ich dieses Fazit abgetippt habe, wird bereits ein Split-Album mit Coffins aus Japan angekündigt (VÖ am 30.12.2020, mit Cover Artwork von Chris Moyen) - die toten Tage können also getrost kommen.

Thor Joakimsson (Info) (Review 3280x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Der Aufbruch
  • Uttermost Belief
  • Knochenfäule
  • Created Reality
  • A Haunted Soul
  • Twisted
  • Of Grief and Pleasure
  • No Excuses
  • Grin
  • Changes
  • The Ballad of Typhoid Mary
  • Come on Over
  • Spastik & Gesang
  • Tormentor
  • Der weinende Tod
  • Seelenseuche und Geweidepest
  • Concept of Time
  • Imbecile
  • Alone (Green Machine cover)
  • Existing Through Thoughts
  • Master (Master cover)
  • Coma
  • Master - Madness - Overdose
  • Depressionen II
  • Ära der Finsternis
  • Era of Darkness
  • Blood on God´s Hands
  • Short Song
  • The Barbarian
  • Eroded Epitaph

Besetzung:

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